YouTube schreibt trotz einer Milliarde Zuschauer im Monat rote Zahlen

Videos im Internet sind nahezu synonym mit YouTube. Doch auch über 8 Jahre nachdem Google die Videoplattform gekauft hat, gelingt es nicht, mit den mehr als einer Million Besuchern jeden Monat schwarze Zahlen zu schreiben.

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YouTube scheint unheimlich erfolgreich. Die Videoplattform ist mit Abstand der größte Vertreter seiner Art und überall im Netz laufen einem eingebundene Videos und Links zu diesen über den Weg. Das bisher erfolgreichste Video, das unsägliche Gangnam Style hat längst die 2 Milliarden Views geknackt und dabei den YouTube-Zähler kurzzeitig kaputt gemacht. Jeden Monat schauen sich über eine Milliarde Nutzer Videos auf YouTube an. Wenn man überlegt, dass ungefähr drei Milliarden Menschen weltweit überhaupt Zugang zum Internet haben, ist diese Zahl schwer beeindruckend.

Und doch ist YouTube nicht so erfolgreich, wie man meinen müsste, denn trotz der vielen Nutzer jeden Monat, wirft die Videoplattform bisher keinen Gewinn für Google ab. Dies liegt zum einen natürlich an den immensen Kosten für die Infrastruktur, die sicherstellt, dass wir die Videos möglichst schnell und hochauflösend genießen können. Ein weiterer Faktor ist aber auch, dass die wenigsten Nutzer YouTube.com direkt ansurfen, sondern Videos meist eingebettet auf anderen Websites oder Social Networks anschauen. Dies macht es unheimlich schwer, durch geschaltete Werbung auf der Homepage Geld zu verdienen.

Allerdings ist Google dafür bekannt, deutlich länger angelegte Strategien zu verfolgen. Noch kann das Unternehmen die Videoplattform durchfüttern und weiter mehr und mehr Nutzer an sich binden, bevor dann mit Angeboten wie MusicKey auch kostenpflichtige Dienste eingeführt werden. Allerdings darf sich YouTube auch nicht zu viel Zeit lassen, denn Netflix und Amazon beweisen, dass für qualitativ hochwertige Videoproduktionen auch einen monatlichen Beitrag von den Zuschauern verlangen kann und Facebook, Yahoo und Co machen YouTube mit eigenen Videoplattformen zudem ebenfalls immer mehr Konkurrenz.

Quelle: Wall Street Journal (via Engadget)