Im Fall von besonders schweren Straftaten oder im Zuge der Terrorismusbekämpfung sollen die britischen Behörden in absehbarer Zeit Zugriff auf die verschlüsselten Mitteilungen von Facebook, WhatsApp und anderen, in den USA angesiedelten, Messenger-Diensten erhalten. Möglich macht dies ein Abkommen zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten, das in den kommenden Wochen unterzeichnet werden soll.
Der Mord an einer 13-jährigen Britin, die mit ihrem Mörder über Facebook kommunizierte, wurde zum Anlass für dieses Abkommen. Mit diesem Fall eskaliert der seit Jahren vorherrschende Streit um die Verschlüsselung von Nachrichten. Technologieunternehmen verschlüsseln die Daten in vielen Fällen so, dass nur die Nutzer darauf Zugriff haben, aber nicht die Unternehmen selbst. Behörden kritisieren immer wieder, das behindere die Aufklärung von Verbrechen und den Kampf gegen den Terrorismus. Sie fordern daher, dass die Unternehmen Hintertüren für den Zugriff durch Ermittlungsbehörden in ihrer Software einbauen. Unklar ist allerdings noch, wie der dieser Zugriff auf die Mitteilungen bewerkstelligt werden soll.
Quelle: Bloomberg