Ja, Smartphones sind wichtig. Sogar lebenswichtig. Kaum jemand von uns ahnt, wie nahe die Menschheit vor dem Abgrund stand, bevor diese Dinger entwickelt wurden. Immer häufiger sehen wir Leute auf den Straßen, die mit ihren Geräten zu siamesischen Zwillingen verwachsen zu sein scheinen. Das ist aber nur ein Drittel der Wahrheit. Die Menschheit teilt sich nämlich in drei Gruppen auf.
Die erste Gruppe der Smartphone-Nutzer nennen wir mal die “Immer-Antworter”. Egal was passiert, egal wo sie sich gerade aufhalten – auch wenn es während einer Beerdigung ist: Sobald das Handy scheppert müssen sie den Anruf beantworten – auch wenn sie sich dann lediglich darauf beschränken, zu sagen, dass sie im Moment nicht telefonieren können (was sie paradoxerweise allerdings gerade tun). Die Idee, das Telefon einfach klingeln (oder rücksichtsvollerweise vibrieren) zu lassen, bis der Anruf auf die Mailbox umgeleitet wird, kommt erst gar nicht in den Sinn.
Dann wäre die Gruppe der “Niemals-Antworter” zu nennen. Das Telefon kann pausenlos wiederholt klingeln, es ist völlig egal, wer gerade anruft, diese Anrufe werden konsequent ignoriert. Ein Rückruf kostet unter Umständen Geld, also lassen wir das auch. Für was gibt es denn Textnachrichten? Da muss doch nicht noch pausenlos geredet werden! Jene unkommunikative Zeitgenossen, nehmen wir auf der Straße auch nicht wahr – ganz einfach, weil sie kaum mit ihrem Smartphone in der Hand anzutreffen sind.
Zu guter Letzt wären da noch die “Selektiven Antworter”: Ein Blick auf das Display reicht, um zu erkennen, ob auf der anderen Seite der Leitung gerade jemand hängt, dessen Anruf sie entgegennehmen möchten. Dann wird auch mal abgenommen. Der Rest kann entweder später nochmal anrufen oder aber die anderen sich bietenden Möglichkeiten nutzen: Mailbox, Textnachrichten, den Angerufenen herzhaft verfluchen – ganz nach Belieben.
Eigentlich gibt es noch die Gruppe der Nicht-Handy-Besitzer, die wir in unseren Betrachtungen einfach mal ignorieren. Alle anderen mögen an dieser Stelle tief in sich gehen und sich selbst zuordnen. Oder mal einen verwegenen Selbstversuch starten: Dreht sich die Welt auch dann noch weiter, wenn mal ein Anruf nicht beantwortet wird?
Quelle: The Tennesean