Note-7-Debakel 2.0: Zieht Samsung die Notbremse?

Man kommt nicht zur Ruhe im Hause Samsung, denn nun werden auch Geräte zu Taschenöfen, die bereits aus der Rückrufaktion stammen. Was wird der koreanische Riese jetzt tun?

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Überall brennt es (Bild: Android Community)

Seit einigen Wochen läuft die Rückrufaktion des Premium-Phablets und iPhone-Konkurrenten Galaxy Note 7. Doch vor wenigen Tagen musste wieder ein Flugzeug wegen eines brennenden Gerätes evakuiert werden. Das Problem: Offenbar handelte es sich um ein Modell aus der neuen Tranche, bei dem die Brandgefahr eigentlich gebannt hätte sein sollen.

Kein Ende in Sicht

Leider blieb es nicht bei diesem Vorfall, denn danach wurden mindestens vier weitere bekannt, alle mit bereits getauschten Geräten. So berichten Eheleute aus Kentucky, sie seien nachts durch ein zischendes Geräusch aufgewacht und hätten sich in einem raucherfüllten Raum mit einem in Flammen stehenden Note 7 befunden. Eine Teenagerin aus Minnesota berichtet von einem brennenden Gefühl und einem durch das Smartphone angeschmolzenen Cover, wodurch sie am Daumen verletzt wurde. Ein weiterer Fall betrifft eine Taiwanerin, die aussagte, Ihr Gerät habe in der Tasche angefangen zu rauchen und sei später explodiert. Das letzte abgefackelte Modell lag auf dem Nachttisch eines Mannes aus Virginia.

Nur keine Panik?

Diversen Meldungen zufolge hat Samsung in den USA bislang nur Beruhigungsmails verschickt und möchte abwarten, was die Untersuchungen ergeben. Derweil hat AT&T gehandelt und die Vermarktung des Note 7 gestoppt. Möglicherweise wird es vollständig aus dem Programm genommen. Bei T-Mobile bleiben die Geräte ebenfalls im Lager, weitere Anbieter könnten nachziehen. In Taiwan wurde der Verkauf auf Drängen der Verbraucherstiftung landesweit eingestellt.

Oder doch?

Reuters und die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichten allerdings, Samsung stelle die Produktion des Note 7 vorerst komplett ein. Da das technische Problem offenbar nicht gelöst ist, scheint diese Maßnahme äußerst sinnvoll, begleitet von einem totalen Verkaufsstopp. Denn abgesehen von möglichen weiteren Vorfällen wird es wenig nützen, Geräte zu verkaufen oder zu tauschen, die man hinterher gleich wieder zurückrufen muss.

Quellen: Android Community, Android Authority