Richterin: Einigung zwischen Samsung und Apple in allgemeinem Interesse

Das amerikanische Rechtssystem gibt dem Richter wesentlich mehr Entscheidungsspielraum – während das deutsche Rechtssystem die Juristen primär als Umsetzer von vorgegebenem Recht einsetzt, beeinflusst der amerikanische Richter mit seinen Entscheidungen die Weiterentwicklung der Rechtspflege. Aus diesem Grund ist die Aussage der Richterin Lucy Koh von eminentester Bedeutung. Im Rahmen einer Verhandlung im Rechtsstreit zwischen Samsung und Apple betonte sie mehrfach, dass das Erreichen einer globalen Einigung nützlich wäre. Da die englische Formulierung der ethnischen Koreanerin etwas unglücklich gewählt war (“global peace”, übersetzt soviel wie Weltfrieden), musste sie wegen Gelächter im Gerichtssaal nachlegen.

Lucy Haeran KOH – die nächste Person, die auf Apple einen Grant hat (Bild unterliegt Public Domain)

Dabei wurde sie noch deutlicher:

Das ist kein Witz…eine Einigung wäre gut für die Endkunden und die Industrie als Ganzes.

Anwälte von Samsung bekundeten sofortige Kompromissbereitschaft, während von Seiten von Apple keinerlei Interesse an einer Einigung gezeigt wurde. Es ist mehr als denkbar, dass sich die Cupertinianer damit ein Eigentor geschossen haben – das Missachten einer Gerichtsentscheidung ist im amerikanischen Recht tödlich, für Koreaner ist Gesichtsverlust eine große Beleidigung.

Kurzum: es ist möglich, dass Lucy Haeran Koh in Zukunft alle Eingaben von Apple – na ja – malevolenter betrachtet. Wenn dies das Ende der Streitigkeiten einleutet, wäre es begrüßenswert – wir halten euch auf jeden Fall am Laufenden!

Quelle: Engadget