Wenn das Handynetz zusammenbricht, schimpfen die meisten Smartphonebesitzer lauthals über ihren Netzbetreiber. In der Vergangenheit war das oft richtig – leider nutzen die Handyhersteller das mittlerweile schamlos aus.Ein Bericht des Beratungsunternehmens Strand Consult ergab, dass die Empfangsstärke je nach Telefon um den Faktor 10 differiert. Das bedeutet, dass das Auswählen des richtigen Telefons für guten Empfang im Stahlbetonmgebäude sorgt – wer das falsche Handy hat, steht im Dunkeln.
Interessant ist ausserdem, dass ältere Modelle im Allgemeinen bessere Antennen haben. Strand Consult behauptet, dass die Antennen des Galaxy SII und des iPhone 4S besser arbeiten als die der jeweiligen Nachfolger. Natürlich ist auch die Art des Handlings wichtig – wer sein Telefon richtig hält, kann bei fast allen Geräten bessere Empfangsqualität erreichen.
Laut der Studie besitzen die meisten Netzbetreiber genaue Tabellen über die Funkleistungen der diversen Telefone. Leider dürfen sie diese aufgrund von Schweigeverträgen mit den Herstellern nicht veröffentlichen – die Daten sind nur für die Netzplanung vorgesehen. Aus diesem Grund ist es den Endverbrauchern nicht möglich, die Empfangsleistungen der Geräte in die Kaufentscheidungen einzubeziehen…was auf Seiten der Hersteller jede Menge Einsparpotential eröffnet.
Natürlich ist zu beachten, dass Stand Consult sehr viele Netzbetreiber als Kunden zählt. Es macht daher Sinn, die Ergebnisse mit gewisser Vorsicht anzusehen – andererseits ist das komplette Fehlen von zuverlässigen und normalisierten Daten über Empfangsleistung verdächtig. In Zeiten von Mehdorn und Co ist es Managern durchaus zuzutrauen, zur Gewinnoptimierung technisch fragwürdige Schritte zu setzen – insbesondere dann, wenn das Firmenimage keinen Schaden nehmen kann.
Wer ist euer Meinung nach verantwortlich?