Die globale Währung in der Smartphone-Ökonomie sind Daten. Und die Nutzer der mobilen Geräte zahlen mit persönlichen Angaben – meist, ohne dass sie dies überhaupt wahrnehmen.
Das Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) zeigt auch auf, dass die Nutzer vielfach keine Chance zur Selbstbestimmung haben. Untersucht wurden die vier meistgenutzten Betriebssysteme für Smartphones: Android, iOS, BlackBerry und Windows Phone.
Die Studie kommt zum Ergebnis, dass gerade die unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten der Smartphones dazu geeignet sind, Vorlieben und Gewohnheiten ihrer Nutzer zu erkennen und so ein genaues Profil der Nutzer zu erstellen. Besonders einfach ist dies, wenn Mobilegeräte ununterbrochen online sind. Denn je mehr ein Handy genutzt wird, umso mehr Daten lassen sich erheben und speichern. Insbesondere Ortungsdienste und Sprachsteuerung dienen den Herstellern als Datenquellen.
Noch bevor jemand überhaupt das erste Telefonat führt oder eine SMS versendet, werden die Betriebssysteme aktiv und bauen zahlreiche Netzwerkverbindungen mit diversen Servern im Internet auf.
Und obwohl in den Datenschutzbestimmungen festgelegt ist, welche Daten erhoben werden dürfen und welche Rechte der Nutzer dem Hersteller in Bezug auf diese Daten einräumt, gibt es hierbei genügend Interpretationsspielraum – dabei, welche Daten wie lange genau gespeichert werden als auch wofür diese genutzt werden dürfen.
Wo die Daten gespeichert werden, erfährt man als Nutzer eigentlich auch bei keinem der vier Betriebssysteme, zumindest nicht ohne Drittanbieter-App. Und da sind wir auch schon beim nächsten Problem: Nur Android bietet ohne Anmeldung die Möglichkeit Apps auch über Dritt-Anbieter zu beziehen. Somit werden die meisten Nutzer zur Registrierung quasi gezwungen. Bei BlackBerry lässt sich ohne Registrierung ein Gerät gar nicht erst nutzen. Die anderen lassen zwar ein Einrichten ohne Kundenkonto grundsätzlich zu, aber nicht ohne gravierende Nachteile für den Nutzer.
Und gerade Dritt-Apps haben wiederum Nachteile, denn mit der Nutzung solcher Apps verlässt der Nutzer den Raum der Datenschutzbestimmungen des Herstellers. Es gelten dann die rechtlichen Bedingungen des Drittanbieters. Und Google, Apple und Co sind dann fein heraus.
Hier eine interessante Übersicht über die Zugriffsmöglichkeiten von installierten Apps auf die Daten des Smartphones.
Quelle: DIVSI