Gestern gingen die ersten Testberichte der Apple Watch online. Natürlich haben auch wir uns die ersten Urteile zu Gemüte geführt und stellen mit diesem Wissen die neue Apple Watch der bereits bestehenden Plattform Android Wear gegenüber.
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In typischer Apple-Manier wird die neue Apple Watch ordentlich in den Medien gehypt. Dabei ist die Smartwatch des Unternehmens aus Cupertino nicht einmal so toll – zumindest wenn man den ersten Testberichten Glauben schenken darf. Das ist natürlich auch ein Grund für uns einen Blick auf die Uhr zu werfen und sie direkt mit Android Wear zu vergleichen. Um dem Hype der Apple Watch ein wenig Einhalt zu gebieten kommen hier fünf Gründe, die Android Wear besser macht als die Uhr aus Cupertino.
Apple rühmt sich mit der Anpassbarkeit der Armbanduhr. Aufgrund der unterschiedlichen Modelle und austauschbaren Armbändern sind viele unterschiedliche Konstellationen möglich. Dazu kommt noch eine „Vielzahl“ an Watchfaces, die jeder Apple Watch einen persönlichen Touch geben. In der Realität sieht das aber etwas anders aus. Die Apple Watch verfügt nur über eine fixe vorgegebene Anzahl an Watchfaces, während bei Android Wear andere Ziffernblätter nachgeladen werden können. Auch die austauschbaren Armbänder sind kein Killer-Feature der Apple Watch, denn auch bei den meisten Android Wear-Uhren kann man die Bänder tauschen.
Ein großer Kritikpunkt in den zahlreichen Reviews ist die schlechte Performance der Apple Watch. Die Glances, sprich Schnellinformationen über Wetter, Börsenkurse, etc. brauchen bei der Smartwatch von Apple teilweise ewig, bis die aktuellen Infos verfügbar sind. Vor allem wenn der Standort via GPS abgerufen werden muss, kann es schon eine ganze Weile dauern, bis man zum nächsten Screen gelangt.
Hier hat Android Wear einen deutlichen Vorteil. Die Schnellinformationen, die im Stile der Google Now-Karten auf den Smartwatches gezeigt werden, erscheinen ohne Verzögerung und sind auch auf Abruf immer aktuell.
Ohne dass Apple jemals ein Wort dazu verloren hat, so wissen wir dennoch, dass die Apple Watch nur in Zusammenarbeit mit einem iPhone funktioniert. Android-Geräte werden mit Sicherheit niemals auf offiziellem Wege mit der Armbanduhr aus Cupertino sprechen können.
Bei Android Wear sieht die Sache etwas anders aus. Allem Anschein arbeitet Google daran, dass auch iPhone-Nutzer eine Moto 360, LG G Watch und Co. verwenden können. Ob auch Apple dies zulässt, ist derzeit noch unklar.
Vor allem im Test von TheVerge wurden die Benachrichtigungen, die vom iPhone auf die Apple Watch gepusht werden, sehr negativ festgehalten. Ab Werk wird nämlich jede eingehende Mitteilung von den am iPhone installierten Apps auf die Apple Watch gepusht. Folglich bekommt man jedes noch so kleine und unwichtige Geschehen mit, ohne eine Differenzierung zwischen Wichtig und Unwichtig machen zu können. Klar, man kann die Benachrichtigungen für die einzelnen Apps einstellen, allerdings muss man sich durch eine lange Liste der installierten Apps kämpfen und für jede Anwendung die Push-Benachrichtigung einzeln festlegen.
Dieses Problem hat Android Wear deutlich eleganter gelöst. Auf deiner Smartwatch kannst du nämlich beispielsweise festlegen, dass nur wichtige Benachrichtigungen weitergeleitet werden. Was unter die Kategorie Wichtig fällt, legt derzeit aber noch Google fest. Die Möglichkeit zur manuellen Festlegung wäre für die Zukunft von Android Wear wünschenswert.
Auch bei dem neuesten Produkt aus Cupertino gilt wieder das Motto: Ohne Moos, nichts los! Viel Moos sollte der Interessent auch mitbringen, denn die Preise der Apple Watch reichen von 400 Euro bis 18.000 Euro. Damit ist sogar die Apple Watch Sport deutlich teurer, als beispielsweise die Moto 360.
Unterm Strich bleibt zu sagen, dass sich Apple keineswegs mit der neuen Armbanduhr übertroffen hat. Es sind noch viele mehr oder weniger große Baustellen an denen die Entwickler arbeiten müssen. Android Wear ist also nach wie vor im Rennen.