Brustgurt Ade: Die Adidas miCoach Smart Run kann über ein optisches Verfahren den Puls messen. Die Smartwatch soll ab November erhältlich sein und läuft auf Android.
Manchmal werden gleich ganze Branchen vom erbitterten Zweikampf großer Konkurrenten dominiert: McDonalds vs. Burger King, Coca Cola vs. Pepsi oder auch Nike vs. Adidas. Nachdem Nike sein Fuelband SE vorgestellt hat, kontert nun Adidas mit der miCoach Smart Run. Die Sportuhr soll den Puls über ein optisches Verfahren messen können, hat GPS- und Bewegungssensoren an Board – und läuft auf Android 4.1.1 Jelly Bean.
Um die lästigen Brustgurte zur Pulsmessung endgültig ins Jenseits zu verbannen, nutzt die miCoach Smart Run eine Technologie, die für die Sportuhr Mio Alpha in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Elektronikkonzern Philips entwickelt wurde. Letztes Jahr wurde die Mio Alpha über Kickstarter finanziert und hat über die Crowdfunding-Plattform stattliche 320.000 Dollar eingenommen – die Technologie der Mio Aplha findet sich jetzt zum Teil in der miCoach wieder.
Dabei werden die Adern unter der Haut durchleuchtet. Da das Blut im Rhythmus des Herzschlages pulsiert und die dabei entstehende Pulswelle die Durchlässigkeit der Adern verändert, kann die Fotozelle der Uhr anhand dieser Veränderung den Puls bestimmen.
Zu den technischen Spezifikationen der miCoach gehören u.a. ein 4 Gigabyte großer interner Speicher, WLAN, Bluetooth 4.0 und ein 1,45 Zoll großer TFT-LCD-Touchscreen, der mit einer Auflösung von 184 x 184 Pixeln daherkommt und mit dem schützenden Gorilla Glas überzogen ist. Die Auswertung der Daten erfolgt über den PC und die von Adidas bereitgestellten Cloud-Anwendungen der Sportuhr. Clever: der integrierte Musikplayer lässt via Bluetooth auch mit kabellosen Kopfhörern verbinden.
Updates für die miCoach sollen von Adidas over-the-air (OTA-Update) verteilt werden, eine API für Drittanbieter oder die Anbindung an einen Webstore ist bisher nicht geplant.
Das Thema Akkulaufzeit ist für Smartwatches von vielleicht noch größerer Bedeutung als für Smartphones – schließlich soll die intelligente Uhr am Handgelenk nicht schon nach ein paar Stunden schlapp machen. Hier trumpft Adidas groß auf: Wenn die miCoach nur zur Zeitanzeige benutzt wird, soll der Akku bis zu 14 Tage durchhalten. Im Marathonmodus, in dem die Uhr alle fünf Sekunden Daten erfasst, soll sie acht Stunden durchhalten. Für die meisten Sportarten sollte ein Intervall von fünf Sekunden mehr als ausreichend sein. Im Trainingsmodus, mit einer sekündlichen Datenerfassung, schafft sie immerhin noch vier Stunden.
Ab 1. November soll die miCoach Smart Run in Deutschland erhältlich sein. Sportbegeisterten greift Adidas aber ziemlich tief ins Portemonnaie: die UVP liegt bei happigen 400 Euro.
Die miCoach Smart Run besticht mit innovativer Technik und einem ansprechenden Äußeren – aber sind 400 Euro zu viel? Was meint ihr?