Zwischen Android- und iOS-Nutzern herrscht seit langem Streit darüber, welches Betriebssystem denn nun das bessere sei. Einzig Objektivität lassen die beiden Lager oftmals vermissen. Paul Stamatiou, seines Zeichens Designer bei Twitter, hat nach langjähriger iOS-Nutzung den Wechsel auf Android gewagt und erklärt zwar nicht unbedingt völlig objektiv, dafür aber sehr überzeugend, warum Android besser ist.
Wenn man erstmal längere Zeit ein Betriebssystem genutzt hat, fällt ein Wechsel oftmals schwer, da die Alternativen vielleicht nicht schlechter, aber sehr ungewohnt sind. Vor allem aus der Anfangszeit solcher Wechselversuche entstehen oftmals sehr oberflächliche und vernichtende Urteile über das neue Betriebssystem – wird diese Gewöhnungsphase allerdings überstanden, lesen sich die Meinungen über das neue Betriebssystem meistens ganz anders. So auch im Falle von Paul Stamatiou. Der Twitter-Designer hat viele Jahre iOS-Geräte verwendet, da er allerdings immer häufiger für Android-Apps programmieren musste, wollte er Googles mobile OS zumindest einmal ausprobieren.
Zunächst war der Plan. Für eine Woche vom iPhone 5 auf das Nexus 4 zu wechseln. Nach dieser Woche hatte Stamatiou sich allerdings an den größeren Formfaktor und Android gewöhnt und nach zwei Monaten sogar sein iPhone und iPad verkauft und den Wechsel bis heute nicht bereut. Inzwischen nutzt er ein SGS4 in der Google Edition, da er auf eine bessere Kamera Wert gelegt hat. Was genau er an Android so liebt, hat er in einem ausführlichen Blogpost dargelegt, den wir hier zumindest zusammenfassen wollen.
Die Tiefe der Integration des Google-Accounts und der verschiedenen Dienste, sowie die Einfachheit zwischen verschiedenen Google-Konten zu wechseln begeisterte Stamatiou ebenso, wie Google Chrome mit dem Browser Sync sowie der tollen Darstellung responsiver Seiten. Aber auch die Benachrichtigungen werden auf Android deutlich besser gehandhabt – während iOS Benachrichtigungen nur auf App-Ebene zulässt, werden bei Android die Notifications nicht nur einzeln dargestellt, sondern können auch einzeln beseitigt werden und man kann mit ihnen sogar interagieren. Unter Android dienen die Benachrichtigungen also als Kommandozentrale für das jeweilige Gerät.
Die von vielen geliebte und von anderen als zu viel empfundene Offenheit von Android ist laut Stamatiou einer der größten Vorteile von Googles OS. Man kann Android wunderbar im auslieferungszustand nutzen, wenn man aber mal mit einer Funktion nicht zufrieden ist, findet sich immer eine App dafür. Sogar das komplette Erscheinungsbild lässt sich dank Launchern, alternativer Tastaturen und vieler anderer Apps komplett ändern. Die Veränderungsmöglichkeiten unter iOS sind dagegen nur sehr rudimentär und der Nutzer muss es so verwenden, wie Apple es vorgibt.
Auch die mit Android 4.0 eingeführte Navigation gefällt Stamatiou deutlich besser und die Share Intends, die es dem Nutzer erlauben Inhalte aus jeder App an jede App zu teilen, sind unter iOS nicht vorhanden. Am Ende geht Stamatiou auf Google Now ein, welches das Android-Erlebnis vollends magisch mache.
Als langjähriger Android-Nutzer ist es sehr interessant, die als normal empfundenen Features aus einer anderen Perspektive beleuchtet zu sehen, da man oft vergisst, dass sie unter anderen Systemen nicht zum Alltag gehören.
Quelle: Paul Stamatiou (via androidnext)