Automobilhersteller sind über die enormen Fortschritte von Googles selbstfahrenden Autos besorgt

In der Automobil-Branche findet derzeit ein enormer Umbruch statt. Da sich Google immer weiter in die Gefilde von Audi, BMW und Co. vorwagt und dort massive Fortschritte verzeichnen kann, sind die traditionellen Fahrzeugbauer natürlich besorgt.

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Bereits im Jahre 2012 haben sich die großen Automobilhersteller mit Google an einen Tisch gesetzt um über die Zukunft der Branche und der Autos zu diskutieren. Die Verhandlungen sind alles andere als gut gelaufen und haben sich, laut einem Anwesenden, so angehört als würden beide Parteien unterschiedliche Sprachen sprechen. Da man sich dort nicht einig wurde, hat Google beschlossen weiterhin auf eigene Faust an dem Projekt zu arbeiten, welches ehrlich gesagt massive Fortschritte macht. Bereits vor einigen Wochen wurde ein Testlauf mit echten Personen gemacht, die von einem Fahrzeug ohne Pedale oder Lenkrad transportiert wurden.

Google steht unter Beobachtung

Seither werfen die Autohersteller einen genauen Blick auf den Softwaregiganten aus Mountain View. Jeder Fortschritt rund um die autonomen Autos wird ständig unter dem kritischen Auge überwacht. Damit erhoffen sich die Fahrzeugbauer auf eventuelle Durchbrüche und Überraschungen vorbereitet zu sein, um auch bei Bedarf darauf reagieren zu können. Direkte bzw. konkrete Gespräche zwischen den Parteien gibt es aber dennoch nicht.

Revolution statt Evolution

Mit Android Auto hat Google den nächsten Schritt in Richtung autonomes Fahren gemacht. Dabei handelt es sich aber viel mehr um ein Infotainment-System, welches das Auto um eine Reihe von Features die wir aus dem Smartphone kennen erweitert. Das heißt, dass die Autos so wie wir sie kennen einfach smarter werden und sich weiterentwickeln. Doch das ist erst der Anfang.

Die Autonomen Autos sollen nämlich eine ganze Revolution einläuten. Anstatt, dass sich jedermann ein Auto kaufen muss, sollen künftig Autos zu einer Art Dienstleistung werden. Konkret soll das heißen, dass sich niemand mehr ein Auto kaufen wird, sondern einfach nur mehr via Smartphone eines vor die Haustür bestellen wird – fast so wie ein Taxi nur halt ohne Fahrer. Mit der Zeit sollen Menschen also nur mehr das Auto bestellen, die Zieladresse angeben und man wird umgehend dorthin gebracht. Durch die Ersparnis eines Taxifahrers wird das Ganze auch noch relativ günstig. Des Weiteren wird Google mit Sicherheit auch hier die Chance nützen um den Fahrgästen Werbung zu verkaufen, um selbst wieder Kohle zu scheffeln.

Das Ganze könnte schlussendlich dann so weit gehen, dass jeden Tag um die gleiche Uhrzeit ein Auto parat steht, um dich zur Arbeit zu bringen. Das ist sogar ziemlich einfach und durchaus denkbar, denn die Smartphones mit Google Now und Co. liefern ja bereits mit den Verkehrsinfos ähnliche Daten.

An dieser Stelle hat jetzt vermutlich jeder verstanden, was die Automobilhersteller so besorgt. Da Google die Autos und deren Verwendung, so wie wir sie kennen, vollkommen revolutionieren will und wir uns künftig keine Autos mehr kaufen sondern sozusagen mieten werden, würde für die Autobauer das Geschäft wegfallen und die Anzahl der unterschiedlichen Konzerne würde sich innerhalb von kurzer Zeit drastisch reduzieren.

Google ist ein Vorreiter in Sachen autonomes Fahren. (Bild: Flickr/Steve Jurvetson)

Die Probleme

Detaillierte Karten benötigt

Ganz so einfach wie sich Google das Ganze vorstellt ist es dann aber doch wieder nicht. Zwar können die ersten Autos schon vollkommen selbstständig und fehlerfrei fahren, allerdings ist dafür nach wie vor ein immens detailliertes Kartenmaterial notwendig. Dieses muss natürlich ständig auf dem neuesten Stand gehalten werden, denn was ist, wenn auf einmal eine Baustelle auftaucht und diese ist noch nicht auf den Karten vermerkt? Dazu komme auch noch, dass die Autos natürlich nur dort fahren können, wo auch Kartenmaterial vorhanden ist.

Wer ist an einem Unfall schuld?

Das nächste und weitaus größere Problem stellen Fehlfunktionen oder Unfälle dar. Wer ist schuld, wenn ein Unfall passiert? Da es ja keinen Fahrer gibt, der einen Fehler begangen hat, müsste entweder Google oder der Automobilhersteller den Kopf hinhalten. Der Suchmaschinengigant hatte bei den Verhandlungen vor zwei Jahren gesagt, dass man selbst die Konsequenzen für Unfälle tragen werde und mit Hilfe von detaillierten Aufzeichnungen den Hergang sowie die Fehleinschätzung der Automatik rekonstruieren und folglich auch ausmerzen kann. Dieses Angebot bzw. die Aussage wurde aber bereits zurückgezogen. Auch das war anscheinend einer der Kritikpunkte, weshalb sich die Automobilhersteller wieder zurückgezogen und die Verhandlungen auf Eis gelegt haben, immerhin kann Google nicht entscheiden wer Schuld hat, denn das ist die Aufgabe eines Richters bzw. Gerichts.

Spannende Zukunft

Wie bald wir mit einer Umsetzung rechnen können, ist derzeit noch nicht absehbar. Klar ist auf jeden Fall, dass Google stark an der Vision von selbstfahrenden Autos festhält und diese weiterhin verfolgen wird. Manche Szenarien scheinen aber nicht wirklich vollkommen durchdacht zu sein – siehe Unfälle. Dennoch sei gesagt, dass autonom fahrende Autos die Zukunft sind und früher oder später Einzug halten werden, sollte nicht irgendetwas anderes dazwischen kommen. Sollten die Automobilhersteller nicht selbst an einer solchen Technologie für automatisch gesteuerte Autos arbeiten oder sich mit Google zusammentun, sehe ich für die weitere Existenz diverser Autobauer schwarz.

Wie steht ihr eigentlich zu dem Thema? Seht ihr eher Vor- oder Nachteile in den autonomen Autos? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare.

Quelle: Reuters