BlackBerry, einst unbestrittener König der Smartphone-Hersteller, ist anno 2015 nur noch ein Schatten seines einst glorreichen Selbst. Mit dem „Priv“ genannten Smartphone versuchen die Kanadier wieder ein Comeback – und setzen erstmals auf Android. Wir fassen alle Informationen zum Slider-Smartphone mit physischer Tastatur zusammen.
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Bestätigt sind mittlerweile ein 5,4 Zoll in der Diagonale messendes Display – die Auflösung liegt aber noch im Dunkeln. Laut N4BB soll der Bildschrim aber in WQHD, also 2.540 x 1.440 Pixeln, auflösen. Schick: Wie das Samsung Galaxy S6 Edge ist das Display des BlackBerry Priv zu beiden Seiten abgeschrägt. Ebenfalls bestätigt ist ein üppiger 3.450 mAh großer Akku, der für gute Laufzeiten sorgen sollte. Zur weiteren Ausstattung gehört den letzten Gerüchten zufolge ein Snapdragon 808 Sechskern-Chip, der mit 1,8 GHz taktet und Zugriff auf 3 GB RAM besitzt. Haupt- und Frontkameras sollen dem Vernehmen nach mit 18 beziehungsweise 5 Megapixeln auflösen, wobei erstgenannte nach offiziellen Angaben eine Zertifizierung der Optik-Spezialisten von Schneider-Kreuznach besitzt. Videoaufnahmen in HD- und Full HD, jeweils mit 30 respektive 60 fps, sind N4BB zufolge ebenfalls möglich. Darüber hinaus soll die Knipse außerdem 4K-Aufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde beherrschen.
Zunächst einmal das verwendete OS: Statt auf das hauseigene BB 10 zu setzen, installiert BlackBerry erstmals Android auf einem der eigenen Smartphones, was möglicherweise der letzte Strohhalm für den strauchelnden Hersteller sein könnte. Ferner soll sich das Priv auch besonders für Unternehmen und Regierungen eignen, da BlackBerry dem Gerät seine spezielle Sicherheitssoftware mit auf den Weg gibt. Daher übrigens auch der Name, denn „Priv“ soll unter anderem für „Privacy“, also Privatsphäre, stehen. Zu guter Letzt besitzt das BlackBerry Priv wie jedes waschechte BlackBerry natürlich eine mechanische Tastatur, die sich hinter dem Display versteckt und ausziehen lässt. Heutzutage sind solche Slider eine fast schon ausgestorbene Spezies – besitzen aber dennoch eine kleine, aber leidenschaftliche Fangemeinde. Das BlackBerry Priv dürfte also seine Käufer finden.
Update vom 23. Oktober 2015:
Gestern ist versehentlich die offizielle Shop-Seite vom BlackBerry Priv online gegangen und hat neben dem offiziellen Verkaufstermin auch gleich noch den Preis verraten. Den Preis den wir da zu Gesicht bekommen haben, glauben wir ehrlich gesagt kaum.
Um sich die Gunst vieler zu sichern, hat sich BlackBerry dafür entschieden, das erste Android-Smartphone des kanadischen Herstellers zu horrenden Preisen und deutlich teurer als die meisten Android Top-Smartphones anzubieten. Satte 749 US-Dollar (umgerechnet ca. 668 Euro) soll das Smartphone kosten und ist folglich nicht gerade ein Schnäppchen.
Klar! Die Technik im Priv ist neu, man musste eine Menge in die Entwicklung bzw. Anpassung des Betriebssystems investieren, doch unterm Strich ist das Smartphone schlicht und ergreifend zu teuer und kann mit Sicherheit deutlich günstiger angeboten werden.
Niemand sagt, dass das BlackBerry Priv zu einem OnePlus-Kampfpreis von 300 Euro auf den Markt kommen muss oder soll. Auch ein Preis von 499 Euro wäre unserer Meinung nach akzeptabel. Doch mit einem Preis jenseits der 600 Euro-Marke hat sich das BlackBerry Priv schon ins Abseits geschossen, noch bevor es überhaupt auf den Markt kam. Schade!
Original-Artikel vom 16. Oktober 2015:
Diese „Gretchenfrage“ lässt sich so leicht nicht beantworten – immerhin steht eine offizielle Vorstellung des 5,4-Zollers ja noch aus. Laut Evan Blass, besser bekannt als @evleaks, soll das BlackBerry Priv im November in den USA auf den Markt kommen. Auf der chinesischen Seite Weibo wurde zwischenzeitlich auch ein Preis genannt – 3.999 Yuan, also umgerechnet circa 555 Euro. Unklar ist allerdings bislang, ob das BlackBerry Priv überhaupt nach Europa kommt. Wir halten euch aber selbstverständlich auf dem Laufenden, sobald es Neues zu vermelden gibt.
Via: AndroidPIT, GIGA