Das Handy-Display wird zur Solarzelle

Darauf haben wir gewartet: Wir laden nun das Smartphone direkt über Sonnenenergie auf, ohne ein lästiges Solarpanel mitschleppen zu müssen – das Display selbst agiert als Solarzelle.  

Wir halten das Handy also – wenn es saftlos geworden ist – einfach in die Sonne – fertig! Schon wird es aufgeladen. Dies scheint zumindest eine sauberere Lösung zu sein, als jene mit der Urinaufladung .

Möglich wird dies durch eine zweischichtige Polymer-Solarzelle, die übrigens an einer Vielzahl von Glasoberflächen angebracht werden kann. Neben Handy-Displays kommen auch Windschutzscheiben oder Fenstern in Frage. Der durchsichtige Hightech-Film wurde von Forschern der University of California in Los Angeles entwickelt und erzielt aufgrund der zweischichtigen Struktur einen Wirkungsgrad von 7,3 Prozent. Die Vorgängerzelle aus dem Jahr 2012 schaffte gerade mal die Hälfte, nämlich 4%.

Die neuen Tandem-Polymer-Solarzellen bestehen aus einem fotoaktiven Kunststoff und können bis zu 80 Prozent der Sonnenstrahlung einfangen. (Foto UCLA)

Die neuen Tandem-Polymer-Solarzellen bestehen aus einem fotoaktiven Kunststoff und können bis zu 80 Prozent der Sonnenstrahlung einfangen. Eine Single-Solarzelle nahm bisher nur 40 Prozent des Infrarotlichts auf.

Dennoch zeigen sich Experten skeptisch. „Diese Solarzelle befindet sich eindeutig noch im Laborstadium. Dies zeigt sich insbesondere dadurch, dass aus der Presseaussendung nicht klar hervorgeht, in welcher Form der Strom eigentlich genutzt werden soll. Entweder müsste dieser für den Gebrauch im Haushalt in Wechselstrom umgewandelt oder als Gleichstrom in einer Batterie gespeichert werden”, schildert Hans Kronberger, Präsident des Bundesverbandes Photovoltaic Austria.

Wir werden also noch eine ganze Weile warten müssen, bis wir den Akku über unseres geliebten Smartphones über das Display aufladen werden können. Logischerweise kommt in einem Jahr die dreischichtige Polymer-Solarzelle mit 12% Wirkungsgrad und irgendwann in ferner Zukunft können wir auf das Ladegerät endgültig verzichten. Nicht jedoch auf die Sonne!

Quelle: Pressemeldung der UCLA  via pressetext.de