Das Smartphone via Ultraschall laden: uBeam macht’s möglich

Kabelloses Laden von Gadgets ist nichts Ungewöhnliches mehr. Die Firma uBeam schafft es aber doch, Erstaunen hervorzurufen, indem die Gadgets per Ultraschall geladen werden, egal wo sich diese im Raum befinden.

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Derzeit konkurrieren mehrere Technologien darum, sich als Standard für Wireless Charging zu etablieren. Doch Qi, Powermat und Co haben alle einen Nachteil, man muss das zu ladende Gerät meistens auf das Ladegerät, oder eine Ladefläche legen, oder zumindest in unmittelbarer Nähe dazu positionieren. Dies möchte die Firma uBeam mit der gleichnamigen Technologie nun ändern.

Per Ultraschall sollen die Smartphones, Tablets und viele weitere Gadgets künftig quasi im Vorbeigehen aufgeladen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich das Gadget nah am Ladegerät befindet, oder am anderen Ende des Raumes. Man kann das Telefon also in der Hand halten und benutzen, während man durch das Wohnzimmer schlendert und dank uBeam wird es aufgeladen.

Doch wie genau funktioniert uBeam eigentlich? Zunächst wird Elektrizität in Schallwellen umgewandelt, die dann wiederum per Ultraschall ausgesendet werden. Das empfangende Gerät wandelt diese Schallwellen dann wiederum in Elektrizität zurück. Der Sender soll dabei lediglich 5 Millimeter dünn sein, so dass er problemlos an die Wand gehängt und dort als Kunst o.ä. getarnt werden kann. Apropos Wände – hier zeigt sich eine der großen Einschränkungen der Technologie, denn durch Wände hindurch funktioniert sie leider nicht.

Die Entwickler haben nach dreijähriger Entwicklungszeit nun einen funktionsfähigen Prototyp entwickelt. Auf diesem sollen die künftigen Modelle für Endkunden basieren, die in den nächsten zwei Jahren auf den Markt kommen sollen. Dabei sind zwei Versionen geplant, eine kleine für den Heimgebrauch und eine große für Hotels, Flughäfen oder gar Stadien. Die Entwickler hoffen, dass uBeam in Zukunft so allgegenwärtig wie WLAN ist. Dadurch könnte sich auch die Bauweise vieler Geräte in Zukunft verändern – wenn diese konstant überall geladen werden, brauchen sie letztendlich nur noch kleine Akkus und vor allem keinen Ladekabelanschluss mehr.

Doch so schön die Technologie in der Theorie auch ist, gibt es doch einige Fragen, die noch ungeklärt sind. Wie reagiert die Umwelt zum Beispiel auf die Ultraschallsignale? Der Mensch kann sie zwar so gut wie gar nicht wahrnehmen, aber Hunde Katzen, Fledermäuse und Co haben deutlich empfindlichere Ohren. Außerdem ist die Frage der Effizienz auch offen – wie viel der ausgesendeten Energie erreicht den Empfänger und wie verhält es sich mit größeren Distanzen? Hoffentlich hat das Unternehmen Antworten auf diese Fragen, denn beeindruckend ist die Technologie ohne Zweifel.

Quellen: Engadget und New York Times (via Golem)