In letzter Zeit häufen sich die Meldungen rund um Viren und Schadsoftware auf der mobilen Plattform Android. Auch heute wieder ist ein Trojaner, der Dateien verschlüsselt, Gesprächsthema Nummer eins.
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Anfang Mai ist eine Android-Version des Bundestrojaner aufgetaucht, welcher Smartphones und Tablets der betroffenen Nutzer unbrauchbar machte – wir haben berichtet. Jetzt gibt es wieder eine Anwendung, die es den Nutzern ziemlich schwer macht. Ein Programm namens “Simplelocker” nistet sich auf der SD-Karte des Geräts ein und verschlüsselt wahllose irgendwelche Dateien. Sollte man diese dann benötigen und versuchen zu öffnen, meldet sich das Programm und bittet darum einen Betrag an ein Konto zu überweisen. Sollte man der Forderung nicht nachgehen, bleiben die Daten weiterhin verschlüsselt und können folglich nicht verwendet werden.
Damit Simplelocker nicht wahllos irgendwelche Dateien verschlüsselt, welche die Nutzer niemals brauchen, scannt der Trojaner die SD-Karte auf Bild-Dateien, Videos sowie PDF-, DOC- und DOCX-Dateien. Mit Hilfe einer AES-Verschlüsselung werden die Daten dann versehen und ist somit auch nur mit viel Zeitaufwand und Rechenleistung knackbar.
Der Sicherheitsexperte ESET meint, dass Simplelocker erneut ein Beweis für ein wachsendes Konzept ist. Bereits vor einiger Zeit hat ein ähnliches Programm namens Cryptolocker auf der Windows-Plattform sein Unwesen getrieben und einen Schaden von rund 30 Millionen US-Dollar verursacht.
An sich gibt es leider keinen Schutz vor dem Trojaner. Allerdings sollte man keine dubiosen Apps aus irgendwelchen Quellen herunterladen. Solltest du ohnehin nur Apps aus dem Play Store beziehen, dann kannst du in den Einstellungen die Option „Unbekannte Quellen“ deaktivieren. Damit können sich zumindest derartig böse Anwendungen nicht auf deinem Gerät einnisten. Solltest du die Schadsoftware schon auf deinem Smartphone haben, dann ist es ratsam den geforderten Betrag nicht zu überweisen, denn es gibt ja keine Garantie dafür, dass die Software auch ihren Teil der Abmachung einhält und die Daten tatsächlich wieder entschlüsselt.
Quelle: BetaNews