Überall um uns ist Energie: In Form von Wärme, Vibrationen oder Luftströmungen. Das sogenannte „Energy Harvesting“ will diese vergeudete Energie einfangen und nutzbar machen. Einen Schritt in diese Energie-Zukunft hat jetzt Ricoh getan. Das japanische Unternehmen hat eine Gummifolie entwickelt, die mittels Druck Energie erzeugen kann.
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Auf den ersten Blick mag die rote Folie wie ein mit einem Nudelholz platt gewalztes Maoam aussehen, doch der Eindruck täuscht. In der Gummifolie verbirgt sich modernste Technologie, die das Potential hat, die Energieerzeugung zu revolutionieren. Denn drückt man auf die Folge, wird wie von Zauberhand Energie erzeugt. Doch hier ist keine Magie am Werke, sondern die Piezoelektrizität. Das sind piezoelektrische Keramiken oder Kristalle, die – vereinfacht ausgedrückt – bei Deformation eine elektrische Ladung ausscheiden. Was mit „Deformation“ gemeint ist? Alles, was die Form des Materials ändert. Im Fall der eingangs erwähnten Gummifolie also beispielsweise Drücken, Quetschen und ähnliches.
Noch hält sich Rico über die technischen Einzelheiten seiner Gummifolie, die das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Tokyo University of Science entwickelt hat, zurück. Doch die zukünftigen Einsatzgebiete sind geradezu unbegrenzt. So könnte die Zauberfolie beispielsweise in Schuhen untergebracht werden und bei jedem Schritt etwas Energie erzeugen, um etwa das Smartphone oder die Smartwatch mit Saft zu versorgen. Dem ist sich auch Ricoh bewusst, weshalb die Japaner vor allem auf den Gebrauch im „Internet der Dinge“ abzielen, wie aus der Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht.
Dieser Zukunftssektor wird ebenfalls von anderen Unternehmen beackert, beispielsweise Qualcomm, Samsung oder auch Google, das eigens ein Konzept dafür erstellt hat. An schlagkräftigen Partnern sollte es Ricoh für die Umsetzung der eigenen Vision also nicht mangeln.
Fallen euch noch weitere Anwendungsmöglichkeiten für die Folie ein?
Quelle: Ricoh (via: Nikkei Technology, Piezoeffekt, Engadget)