Das nächste Flaggschiff von Samsung, das Galaxy S5, ist aktuell am häufigsten und lautesten in der Gerüchteküche zu hören. Angeblich soll es bereits am 24. Februar auf einem Unpacked-Event in Barcelona vorgestellt werden. Damit ihr euch in der Zwischenzeit adäquat auf die Vorstellung vorbereiten könnt, fassen wir die Gerüchte rund um das Gerät hier zusammen.
Je weiter wir in Richtung März bzw. April marschieren, desto mehr Gerüchte tauchen zum Samsung Galaxy S5 auf. Weil nun schon so viele Vermutungen im Umlauf sind, verliert man schnell einmal den Überblick. Diese Auflistung soll für etwas Klarheit im Gerüchte-Dschungel sorgen.
Den Prozessor soll ein neuer Achtkern Exynos-Chip darstellen, der im 20 nm-Verfahren gefertigt wird. Doch es soll eine weitere Version auf den Markt kommen, die auf einen Qualcomm Quad-Core setzt und damit sind wir schon beim ersten Gerücht: Das Prime-Modell soll den zu Beginn genannten Octa-Core von Samsung verwenden, der höchstwahrscheinlich auf 64 bit-Architektur und damit mit dem Chip des iPhone 5s in puncto bit gleichzieht. Das Standard-Modell kommt etwas abgespeckter mit einem Qualcomm Quad-Core oder einem Exynos Octa-Core (hängt vom Land ab in dem das Gerät verkauft wird) daher. Anders als beim Prime-Modell soll der Exynos-Chip aber im 28nm-Verfahren gefertigt, was zu einer etwas geringeren Leistung bei höherer Stromaufnahme sowie Abwärme führt.
In der Prime-Variante sollen zudem 3 GB RAM und ein 5,2 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 2560×1440 Pixel arbeiten. Die Standard-Variante soll “nur” 2GB Arbeitsspeicher besitzen, der Rest der Spezifikationen soll aber ident mit dem Prime-Modell sein.
Wahrscheinlichkeit: MITTEL. Die Specs eines vermeintlichen Prime-Modells klingen realistisch, allerdings sind wir uns nicht ganz sicher, ob es tatsächlich gleich zu Beginn zwei Varianten geben wird. Es ist eher wahrscheinlich, dass es Anfangs nur das Prime-Modell geben wird und später – wie etwa beim Galaxy Note 3 – ein günstigeres Modell folgt.
Das Gehäuse des Galaxy S5 soll (zumindest in einer vermeintlichen Prime-Variante), nicht mehr aus Plastik gefertigt sein, sondern aus Aluminium. Dies würde eine große Veränderung bedeuten, die von den meisten Fans der Serie schon lange gefordert wird.
Ein Unibody-Gehäuse aus Alu würde aber auch bedeuten, dass der Akku womöglich nicht mehr austauschbar sein – was ein Novum bei Samsung-Smartphones bedeuten würde. Allerdings kann es auch durchaus sein, dass Samsung Alu-Gehäuse und austauschbare Akkus unter einen Hut bekommt.
Wahrscheinlichkeit: GERING. Wir sind hier sehr skeptisch. Einerseits würde der Schwenk von Plastik auf Alu einen enormen Aufwand in der Fertigung bedeuten, schließlich müssen vom Galaxy S5 binnen kurzer Zeit enorme Stückzahlen hergestellt werden, ein neuartiges Alu-Gehäuse könnte selbst Samsung hier vor Probleme stellen. Andererseits würde das angesprochene Akku-Problem bestehen, denn bei einem möglichst dünnen Alu-Unibody-Gehäuse ist es schwierig, hier einen tauschbaren Akku zu integrieren – und gerade dieser ist für viele ein Grund, warum sie Samsung-Smartphones schätzen.
Ein 16 MP ISOCELL-Sensor soll auf der Rückseite beider S5-Varianten zu finden sein. Die Besonderheit an diesem neuen Sensor ist die Architektur: Die einzelnen Pixel des Sensors befinden sich in physikalisch voneinander getrennten Zellen – sie sind quasi isoliert. Dadurch können mehr Photonen über die Linse zur entsprechenden Pixel-Diode gesendet werden. Durch die Abtrennung zu den benachbarten Pixeln bekommen die angrenzenden Dioden nicht so viel Licht ab. Weniger Bildrauschen, knackigere Farben und in Summe bessere Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen sollen das Ergebnis sein. Außerdem sollen die neuen Sensoren die Smartphones dünner machen.
Wahrscheinlichkeit: HOCH. Dass sich bei der Kamera des S5 etwas tut, ist sicher. Ein ISOCELL-Sensor würde diesbezüglich einen echten Mehrwert darstellen und vor allem würde sich Samsung in puncto Kamera etwas stärker gegen die Konkurrenz positionieren, die häufig schon optische Bildstabilisatoren (wie etwa HTC und LG) oder gleich extrem hochauflösende Sensoren (wie etwa Nokia) verbauen.
Kommen wir zum nächsten großen Gerücht, dem Fingerabdruck-Scanner. Seit Apple mit dem iPhone 5S den Fingerabdruck-Scanner vorgestellt hat, müssen auch anderen Smartphone-Hersteller nachziehen – zumindest glauben sie das. HTC hat bereits die Einsatzmöglichkeiten eines solchen Scanners mit dem One Max (hier unser Test) gezeigt und das Motorola Atrix nutzte bereits vor Jahren eine ähnliche Technik. Da nun alle von dem Prinzip fasziniert sind, das Smartphone mit dem Finger zu entsperren, gehen auch diverse Gerüchte um, dass auch Samsung im neuen Flaggschiff einen solchen Sicherheitsmechanismus einbauen wird. Zu Beginn des Jahres wurde über einen Iris-Scanner gesprochen, dieses Gerücht wurde aber aufgrund eines aufgetauchten Code-Schnipsels entkräftet.
Wahrscheinlichkeit: HOCH. Sofern das gefundene Software-Fragment real ist, sind wir uns ziemlich sicher, dass Samsung einen Fingerabdruck-Scanner verbauen wird. Technisch ist eine Integration kein Problem, wie es etwa das iPhone 5s oder das HTC One Max zeigen. Fraglich bleibt, ob das Ganze wirklich zuverlässig funktioniert und für den Nutzer einen tatsächlichen Mehrwert bietet.
Auch Design-Technisch soll sich an der Galaxy-Serie nun etwas ändern. Ein Patentantrag kündigt nämliche eine Veränderung an. Dort ist klar ersichtlich, dass der Hersteller den Home-Button entfernen wird und durch On-Screen-Knöpfe, wie sie bereits bei Nexus- oder auch LG- und Sony-Geräten üblich sind, ersetzt. Passend dazu gibt es auch schon unzählige Konzepte, die sich prinzipiell immer an den Patentanträgen orientieren. Die besten zwei haben wir bereits in den Artikeln gezeigt und vorgestellt.
Wahrscheinlichkeit: MITTEL. Ein Patentantrag bedeutet in der Regel nicht allzu viel und kann sich auch auf Produkte beziehen, die noch weit von der Markteinführung entfernt sind oder gar nicht auf den Markt kommen. Gleichzeitig haben mittlerweile so gut wie alle namhaften Smartphone- und Tablet-Hersteller auf virtuelle Buttons gewechselt, auch HTC soll mit dem Nachfolger des HTC One diesen Schritt gehen.
Zu guter Letzt gibt es auch Neuigkeiten zur Oberfläche. Seien wir mal ehrlich: Die TouchWiz-Oberfläche von Samsung sieht einfach altbacken aus und könnte ein Design-Update vertragen. Geanu dieser Ansicht scheint auch Samsung zu sein, denn der Profi-Leaker @evleaks hat via Twitter einen Screenshot von der vermeintlich neuen Oberlfäche des koreanischen Herstellers veröffentlicht. Von Samsungs derzeitiger Oberfläche ist auf dem neuen Foto kaum noch etwas zu erkennen. Vor allem die neuen Icons gefallen uns sehr gut. Auch der Lockscreen mit diversen Widgets sieht sehr ansprechend und Modern aus. Sollte Samsung tatsächlich ein Remake der Oberfläche anstreben, dann müssten auch die Icons der Samsung-App überarbeitet werden, denn diese passen derzeit noch gar nicht in das moderne Design.
Wahrscheinlichkeit: HOCH. Ein Redesign der TouchWiz-Oberfläche ist sehr wahrscheinlich. Wir gehen davon aus, dass wir beim Galaxy S5 eine runderneuerte Benutzeroberfläche sehen werden.
In Verbindung mit dem Gerücht, dass das Galaxy S5 mit einem Alu-Gehäuse kommen soll, ist auch ein Preis gefallen. Satte 800 Euro soll das Flaggschiff am Release-Tag kosten. Bisher wurden am Veröffentlichungs-Tag die Geräte zu einem Preis von 650 Euro angeboten. Sollte das S5 tatsächlich um 800 Euro erst den Besitzer wechseln, würde man in der Preisklasse von Apple mitspielen, denn auch die iPhones werden am ersten Tag zu diesem Preis angeboten. Hierbei muss man auch wieder festhalten, dass dieser Preis für das Prime-Modell durchaus realistisch wäre. Das Standard-Modell würde wie üblich, die 650 Euro kosten.
Wahrscheinlichkeit: MITTEL. Der UVP von Flaggschiff-Smartphones ist generell hoch angesetzt, allerdings wäre es schon ein gewagter Schritt, wenn Samsung in Sachen Preis so hoch zielen würde wie Apple mit dem iPhone. Dies hängt auch davon ab, ob es tatsächlich ein Alu-Modell des S5 geben wird – was wir wie bereits erwähnt aber eher bezweifeln.
Prinzipiell ist es durchaus vorstellbar, dass Samsung zwei unterschiedliche Modelle auf den Markt bringen wird. Die Prime-Variante wird mit einem Exynos Octa-Core, 3GB RAM und einem Alu-Gehäuse erscheinen. Wir werden hierzulande vermutlich aber wieder einen Qualcomm-Chip vorgesetzt bekommen. Der Grund sind die unterschiedlichen Frequenzbänder von 3G, LTE, etc. mit denen Samsung derzeit noch Probleme zu haben scheint. Außerdem ist ein QHD-Display mit einer Auflösung von 2560×1440 Pixel durchaus realistisch. Ein Alu-Gehäuse für das Prime-Modell würden wir uns wünschen, bezweifeln die tatsächliche Umsetzung aber. Da ist schon das neue Gimmick von Samsung, sprich das Leder-Imitat auf der Rückseite, realistischer.
Die Größe von 5,2 Zoll klingt glaubwürdig, ein Fingerabdruck-Scanner ist auch ziemlich sicher mit an Bord.
Wir sind so gespannt wie ihr, wie das neue Galaxy S5 aussieht und vor allem mit welchen Spezifikationen es daherkommen wird. Mit diesen Worten blicken wir schon gespannt in Richtung MWC, bzw. die voraussichtliche Vorstellung am 24. Februar.
Welche Features haltet ihr für realistisch und was würdet ihr euch beim Galaxy S5 wünschen?