Auf dem wichtigsten Android-Event des Jahres, der Google-Entwicklerkonferenz Google I/O, wurde vor wenigen Minuten die neueste Android-Version mit dem Codenamen L präsentiert. Neu sind eine stark überarbeitete Design-Sprache (genannt Material Design), die sich über alle Plattformen erstreckt, sowie verbesserte Benachrichtigungen und Perfomance. Und noch eine Besonderheit hat Android L zu bieten: Ähnlich wie Apple erlaubte Google erstmals nur eine Vorschau, denn starten soll die nächste Android-Iteration erst Ende des Jahres. Über 5000 neue APIs und zahlreiche Neuerungen machen Android L zum größten Release in der Geschichte von Android.
Android L verfügt über ein radikal neues Design, das nicht nur für Android-Smartphones und Tablets ausgelegt sind, sondern auch auf Notebooks, Desktop und darüber hinaus gut funktioniert. Ziel ist eine konsistente Oberfläche für Smartphones, Tablets, Desktop und darüber hinaus.
Android L besitzt eine kartenbasierte Oberfläche, über alle Plattformen hinweg. Der Fokus in Sachen Design liegt bei animierten Touch-Feedback und neuen Animationen zwischen einzelnen Bildschirmen in Apps.
Inhalte werden dabei in mehreren Ebenen dargestellt, der Inhalt ist dabei im Fokus. Das von Google vorgestellte Framework erlaubt ein extrem einfaches anpassen über alle Plattformen hinweg. Das Ganze wird in die auf der Google I/O 2013 vorgestellten Entwicklungsbibliothek “Polymer” integriert. Design-Richtlinien gibt es für alle Plattformen und Geräteklassen.
Google will seine enorm beliebten Dienste wie Gmail, Google Maps oder Youtubein Sachen Benutzeroberfläche vereinheitlichen. Dieses Vorhaben wird intern als “Quantum Paper” geführt, in diesem soll es einheitliche UI-Frameworks, Designelemente und Richtlinien geben, die über den Webbrowser am Desktop oder Notebook über iOS und Android weitgehend gleich aussehen. Weitgehend deshalb, weil es nicht darum geht, eine zu hundert Prozent gleiche Benutzeroberfläche zu liefern, sondern Google will einheitliche Bausteine bereitstellen, mit denen Google-Apps auf allen Plattformen auf die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden können.
Die technologische Basis ist die Entwicklungsbibliothek Polymer, mit der sich von einfachen HTML-Elementen wie Buttons bis zu ganzen Applikationen Inhalte erstellen lassen. Diese lassen sich Plattform-Übergreifend, von Web bis Mobile, integrieren.
User Experience: Material Theme ist neu bei Android. Es bietet neue Animationen, 3D-Ansichten mit Echtzeit Schatten und grafischem Feedback bei Touch-Interaktionen. Die Multitasking-Ansicht wurde ebenfalls stark überarbeitet, so basiert es nun auch auf einem Karten-Layout, bietet Echtzeit-Schatten und die neuen, sehenswerten Animationen. Als Beispiel wurde die Telefon-App gezeigt, die eine stark überarbeitete Oberfläche bietet. Material Design wird in kommenden Monaten aber auf alle Google-Apps ausgerollt und natürlich auch für Drittentwickler zur Verfügung gestellt.
Enhanced Notifications: Vom Lockscreen aus Zugriff hat man bei Android L Zugriff auf Notifications. Diese werden ebenfalls in einem minimalistischen Karten-Design dargestellt. Durch einen Doppeltipp auf eine Karte lässt sich die korrespondierende App direkt öffnen. Manche Apps bieten aber auch interaktive Buttons, mit denen direkt Funktionen ausgeführt werden können.
Personalisierte Entsperrmethoden: Sehr cooles Feature, bei dem das Smartphone mit speziellen Absicherungen beim Entsperren ausgestattet werden kann. Diese können beispielsweise Ortsgebunden sein, ist man also zuhause in seinem WLAN eingeloggt, wird kein Entsperr-Code abgefragt (ähnlich wie es beispielsweise auch bei Tasker möglichst ist). Ähnlich verhält es sich bei verbundenen Bluetooth-Geräten, die mit dem Smartphone verbunden sind. Trägt man beispielsweise eine Android Wear-Smartwatch und ist diese mit dem Smartphone verbunden, wird dies erkannt und das Entsperrmuster ausgeblendet.
Mobile Web Experience: Material Design wird auch im Web-Browser realisiert, etwa in der Google-Suche am Smartphone. Auch dort gibt es die gleichen, sehenswerten Animationen (mit 60 Frames pro Sekunde) und die generelle Optik im Web sieht genau so aus wie in Apps mit Material Design. Besonders cool: Bei Suchanfragen auf dem Smartphone oder Tablet kann bei Android L auf Apps verlinkt werden. Das war bislang nur bei einzelnen Apps möglich, jetzt gibt es API in Google Play Services für alle Entwickler.
Performance von Android: Google führt wenig überraschend ART als neue Runtime in Android L ein, diese Cross-Platform-Kompatibel mit Prozessoren auf ARM-, x86- und MIPS-Basis. ART bringt zudem einen starken Performance-Zuwachs im Vergleich zur bisherigen Runtime Dalvik (siehe Grafik).
Android Extension Pack: Die Grafikqualität auf Mobile soll mit Konsolen und PC gleichziehen, dazu werden entsprechende APIs zur Verfügung gestellt.
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