Samsung’s Galaxy Beam brachte das Konzept des integrierten Beamers nach Amerika und Europa. Aufgrund der minimalen Lichtstärke blieb der praktische Nutzen eher gering. Das von Google vorangetriebene Open Project möchte hier Abhilfe schaffen.
Die dahinterstehende Grundidee ist, dass Handys aufgrund ihres Formfaktors schlechte Projektoren abgeben. Es wäre viel intelligenter, einen externen Projektor über ein Kommunikationsinterface einzubinden. Genau das erledigt OpenProject.
Im ersten Schritt zeigt die Projektionswand einen QR-Code an. Dieser wird von der OpenProject-Engine am Telefon eingescannt und dient zum Herstellen einer Verbindung zur externen Hardware. Im nächsten Schritt erscheint der in der Abbildung gezeigte “marschierende” QR-Code.
Dieser dient zur Anpassung der Position der Projektionsfläche. Das Bewegen eines Telefons vor dem Code lässt sich sowohl mit dem Accelerometer als auch mit einer klassischen (an das legendäre Siemens Mobile-Spiel “Mozzies” erinnernden) Bildanalyse ermitteln:
Das Resultat davon ist, dass der Bildschirminhalt sodann am “per Kamera” anvisierten Bereich des externen Anzeigegeräts erscheint. Dort ist er dann für andere sichtbar – die eigentliche Interaktion mit den angezeigten Informationen erfolgt allerdings nach wie vor über den Touchscreen des Telefons.
Noch ist nicht klar, wie die Technologie mit schnell ändernden Bildschirminhalten zurechtkommen möchte. Ein auf einem FullHD-Bildschirm laufendes Spiel erzeugt eine enorme Datenmenge, die den durchschnittlichen WLAN-Accesspoint mit Sicherheit überlastet – die per HDMI angebotene Bandbreite ist enorm.
Das Demovideo zeigte mehrere Anwendungsszenarien, die sich aber nie mit schnell bewegenden Inhalten auseinandersetzen – neben der Zusammenarbeit beim Betrachten einer per Google Maps auf den Bildschirm geholten Karte befasst sich das Video auch mit Tic Tac Toe. Beide Applikationen erfordern nur wenig Bandbreite – es wäre denkbar, dass Google sich hier bewusst auf “Produktivapplikationen” beschränkt.
Weitere Informationen zu der dahinterstehenden Technologie findet ihr im von Google veröffentlichten Paper. Es steht hier im PDF-Format zum Download bereit und umfasst rund 10 englischsprachige A4-Seiten.
Denkt ihr, dass praktischer Bedarf für diese Technologie besteht? Oder handelt es sich hierbei um ein reines “Forschungsprojekt”, das nur der Füllung der Geldtasche der Forscher dient? Eure Meinung interessiert uns – hinterlasst uns doch ein Kommentar…