Aufbruch ins All: Google und die NASA schicken Project Tango auf die Internationale Raumstation. Die Google-Technologie soll kleinen Robotern helfen, sich besser auf der ISS navigieren zu können.
Project Tango soll den SPHERES bei der Navigation innerhalb der Raumstation helfen. Die bunten Roboter, die es etwa auf die Größe eines Volleyballs bringen, schweben durch den Raum der ISS und assistieren den Astronauten bei Experimenten. Um nicht etwa gegen die empfindliche Bordelektronik der Raumstation zu stoßen, navigieren sich die Mini-Roboter Mithilfe von Ultraschall und Infrarot durch die ISS. Doch anscheinend funktioniert das bisher aber nicht so gut, denn Googles Technologie soll nun dabei helfen, die Navigation der Roboter zu verbessern.
Auf der Rückseite des Smartphone-Prototypen von Project Tango befinden sich drei Kameras, die ihre Umgebung in Echtzeit aufnehmen. Pro Sekunde finden mehr als 250.000 Messungen statt. Aus diesen Daten errechnet der Myriad 1, ein spezieller Prozessor des irischen Herstellers Movidius, ein dreidimensionales Modell des Raums. Diese Technologie will sich die NASA nun zunutze machen und die Prototypen von Project Tango mit den SPHERES koppeln, um die Innen-Navigation der Roboter zu verbessern.
Natürlich haben Google und die NASA bereits getestet, wie sich die SPHERES und Project Tango in der Schwerelosigkeit vertragen. In der simulierten Schwerelosigkeit eines Parabelflugs in Texas, wurde der Einsatz von Project Tango auf Herz und Nieren überprüft und hat von den Verantwortlichen der NASA grünes Licht bekommen: Noch im Laufe des Jahres soll sich Project Tango auf den Weg ins All machen.
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Ende Februar hat Google Project Tango vorgestellt und damit für Furore gesorgt. Die Technologie soll ein detailliertes 3D-Abbild von Innenräumen erstellen können. Project Tango stammt aus der Feder von Motorolas Advanced Technology and Projects Group (ATAP), die auch nach den Verkauf von Motorola an Lenovo in den Händen Googles geblieben ist und an zukunftsweisenden Projekten arbeitet. Vom ATAP-Team stammt beispielsweise auch Project Ara – Googles Versuch, ein modulares Smartphone auf den Markt zu bringen.
Quelle: The Verge