Der Fitnesstrend nimmt nun kuriose Züge an. Weil die Chinesen nicht mehr Lust oder Zeit haben, sich fit zu halten, fälschen sie die Schrittzahlen der Fitnesstracker-Apps, indem sie das Handy in eine Smartphone-Wippe legen.
Der Boom zu mehr Fitness bzw. zur Aufzeichnung der zurückgelegten Schritte ist ungebrochen, vor allem in China. Denn Chinas beliebte Social-Networking-App, WeChat, enthält eine Funktion namens WeRun, die die täglichen Schritte eines Benutzers aufzeichnet und sie mit jenen der WeChat-Freunde vergleicht. Jeden Tag schafft es die Person, die die meisten Schritte zurückgelegt hat, auf das Titelbild der Rangliste. Das ist lustig und schließlich kann man dort auch für eigene Produkte werben.
Um nun nicht tatsächlich Meter oder gar Kilometer machen zu müssen, legen die findigen Chinesen ihr Handy in eine Wippe, die via Elektromagneten pro Stunde rund 7.000 Schritte aufzeichnet.
Das Gadget hat auch eine große Anhängerschaft an Universitäten gefunden, die oft Fitnessanforderungen an ihre Studenten stellen. Im April kündigte die Guangdong University of Foreign Studies in Südchina an, dass die Studenten mindestens 10.000 Schritte pro Tag auf WeRun erreichen müssen.
Es gibt auch einen finanziellen Anreiz: Die Apps für einige Finanzdienstleister enthalten Step-Tracking-Funktionen, die bei Erzielen einer bestimmten Anzahl an Schritten mit Belohnungen wie Starbucks-Gutscheinen aufwarten.
Das Wippen-Gadget ist jedenfalls der Renner in China. Ein Händler hat in den letzten 30 Tagen mehr als 25.000 Wippen verkauft – insgesamt bereits 150.000.
Quelle: Sixthone