Bisher waren Smartphones mit integriertem Projektor vor allem eines: ein Flop. Der chinesische Hersteller Lenovo meint für die zukunftsweisenden Mobilgeräte nun aber den richtigen Einsatzzweck gefunden zu haben. Dank „Smart Cast“-Technologie sollen Smartphones in Zukunft eine Tastatur auf den Tisch projizieren können, um das Tippen komfortabler zu gestalten. Ein erster Prototyp wurde jetzt in Peking vorgestellt.
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Noch immer hält der „Bigger is Better“-Trend in der Smartphone-Industrie an. Aktuelle Topmodelle besitzen allesamt eine Displaydiagonale von mindestens 5 Zoll – wenn nicht gar mehr. Doch auch 5 Zoll können zu klein sein, um angenehm Tippen zu können. Die Lösung des Problems könnte Lenovo jetzt parat haben, wie auf der Tech World-Konferenz in der chinesischen Hauptstadt Peking nun zu sehen war.
Dort präsentierte das Unternehmen den Prototypen eines Smartphones, das mit der sogenannten „Smart Cast“-Technologie ausgestattet wurde. Hierbei handelt es sich um einen winzig kleinen Projektor – die Maße betragen lediglich 34 mm x 26 mm x 5 mm – der über dem Display des Geräts angebracht ist. Durch einfaches Drehen zeigt der Projektor entweder der Rückseite des Smartphones entgegen, um etwa Filme und Videos auf Leinwände zu projizieren – oder aber zur Front, um eine Tastatur oder sogar Klaviertasten darzustellen. Dank eines auf der Rückseite angebrachten Standes bleibt der Prototyp selbstständig stehen, sodass der Nutzer beide Hände zum Tippen oder gar Klavierspielen frei hat. Um die Fähigkeiten der neuen Technologie zu demonstrieren, spielte der chinesische Konzertpianist Lang Lang auf den projizierten Klaviertasten sogar eine Version des bekannten Werkes „The Entertainer“ von Scott Joplin. Auch die Projektion von Spielen sei möglich, wie Lenovo in einer weiteren Demonstration der Technik zeigte.
Ob wir in nächster Zeit aber schon Smartphones mit „Smart Cast“-Technologie zu Gesicht bekommen werden, darf aber zumindest bezweifelt werden. So kritisierte beispielsweise Mike Lowe, Editor bei den Kollegen von Pocket Lint, dass die Technik aktuell noch zu ungenau sei und selbstredend auch nur in Räumen mit relativ wenig Tageslicht funktioniere. Die „Smart Cast“-Technologie braucht also offenbar noch etwas Entwicklungszeit, aber zumindest den Anfang hat Lenovo trotz einiger Kinderkrankheiten schon gemacht.
Was haltet ihr von Lenovos „Smart Cast“-Technologie und welche Einsatzzwecke fallen euch noch ein?
Quelle: BBC