Microsoft arbeitet an Akkulaufzeiten von bis zu einer Woche

Für viele Smartphone-Nutzer ist der alltägliche Gang zur Steckdose und das darauf folgende Anstecken des Ladekabels schon Routine. Anstatt sich auf andere Unternehmen zu verlassen, die eine neue Technologie erfinden, die die Akkulaufzeit verlängert, legt Microsoft jetzt selbst Hand an und verspricht Laufzeiten von bis zu einer Woche.

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Statt nur einem großen Akku könnten wir in künftigen Smartphones schon zwei kleinere sehen.

Jahr für Jahr werden Smartphones schneller und auch energieeffizienter. Was sie aber auf der einen Seite an Energie einsparen, wird an der anderen Seite gleich wieder für neue Sensoren oder Prozessor-Leistung genutzt. Folglich halten wir schon seit einiger Zeit an dem Punkt, an dem das Smartphone jeden Tag aufgeladen werden muss. Microsoft könnte das Ganze ändern, denn wie das Technology Review berichtet, werkelt das Unternehmen aus Redmond an einer Möglichkeit die Akkulaufzeit auf bis zu eine Woche zu verlängern. Wie das gehen soll erklärt Chefentwickler Ranveer Chandra in einem Interview.

Verhalten von Akkus soll verändert werden

Das Prinzip ist so einfach wie genial. Anstatt einen großen Akku zu verbauen, versucht es Microsoft mit zwei kleinen. Da Akkus nämlich dahingehend optimiert sind, Energie immer konstant abzugeben, sind ständige Schwankungen beim Energieverbrauch sehr schlecht für die Effizienz. Bei rechenintensiven Anwendungen wie zum Beispiel Spielen, wird natürlich mehr Strom abgegeben und folglich wird der Akku geschädigt. Gleiches gilt auch für den Ruhemodus.

Durch zwei verbaute Akkus wird der benötigte Strom von beiden ausgegeben und die Schwankung ist folglich nicht so groß. Auf diese Weise soll das Stromniveau möglichst gleich bleiben und der Akku verliert nicht so viel an Kapazität. Bei den ersten Prototypen konnten bereits Erfolge gefeiert werden, so Chandra, denn Laufzeitverlängerungen von 20 bis 50 Prozent sind keine Seltenheit, so der Chefentwickler. Microsoft soll nicht nur an der Hardware-Front daran arbeiten, sondern auch diverse Software-Lösungen sollen zur Laufzeitverlängerung beitragen.

Bekannte Technik

Gänzlich neu ist die Technologie nicht, denn schon bei den Prozessoren setzt man in Form der big.LITTLE-Technik auf ein ähnliches Prinzip. Hierbei werden zwei unterschiedlich starke CPUs miteinander gekoppelt und die Aufgaben entsprechend verteilt. Während die etwas schwächer getakteten Chips bzw. Kerne sich um weniger rechenintensive Aufgaben kümmern, nehmen sich die starken Einheiten Spiele und Anwendungen mit enormem Rechenaufwand zur Brust. Damit soll auch die Akkulaufzeit der Geräte verlängert werden.

Sollte Microsoft hier wirklich beachtliche Resultate erzielen, könnte sich die gesamte Smartphone-Branche verändern, denn immerhin sind die Akkulaufzeiten noch das größte Kriterium an den smarten Begleitern.

Quelle: Technology Review (via: AndroidNext)