Jeder beklagt sich über die Akkulaufzeit seines Smartphones. Fast täglich oder zumindest jeden zweiten Tag muss der treue Begleiter an die Steckdose. Dank einem Durchbruch an der Standford Universität könnte aber der Gang zur Stromquelle schon bald ein Ende haben.
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Lithium-Ionen Akkus findet man überall. In der Smartwatch, den Weckern und auch in den Smartphones oder Tablets sind die Einheiten verbaut. Was die wenigsten wissen, ist dass es auch sogenannte Lithium-Akkus gibt, welche viel effizienter sind und viel mehr Leistung besitzen. Allerdings sind diese auch um einiges instabiler als die Kollegen mit dem Ionen-Zusatz und sind für diverse Brände in Tesla Autos oder Flugzeugen verantwortlich.
Der Grund für die Instabilität ist Lithium selbst. Das Material an sich ist sehr reaktionsfreudig und reagiert mit so ziemlich allem was man ihm zur Verfügung stellt. Was sich perfekt für den Einsatz bei Batterien und Akkus anhört stellt die Entwickler und Ingeneure in der Realität vor viele Hürden, da das Material jedes Mal unter etwas anderen Bedingungen stärker oder schwächer reagiert. Es ist also nur schwer möglich auf die Reaktion von Lithium zu reagieren. Feuer oder gar Explosionen können die Folge sein. Um aber kein Risiko einzugehen und um die Reaktion zu kontrollieren werden Ionen eingesetzt, die aber die Leistung des Akkus deutlich einschränken.
An der Stanford Universität hat man jetzt aber anscheinend eine Möglichkeit gefunden, das Lithium auf andere Art und Weise zu kontrollieren, um sein Potential weiter auszureizen.
Mit Hilfe einer speziellen Kohlenstoff-Beschichtung aus Nano-Teilchen wird das Lithium in Zaum gehalten und eine Laufzeitverlängerung um das zwei bis dreifache ist somit kein Problem mehr. Die Einsatzbereiche liegen klar auf der Hand: Nicht nur Smartphones und andere tragbare elektrische Geräte werden davon profitieren, sondern auch die Automobilindustrie kann mit einem solchen Durchbruch arbeiten und die Elektroautos weiter vorantreiben. Reichweiten von über 1.000 Kilometer sollten dann eigentlich locker möglich sein.
Bis die neuen Erkenntnisse aber auch in den Geräten Einzug halten werden, wird wohl noch ein wenig Zeit vergehen, denn die Forschung muss noch in unzähligen Situationen überprüft und als ungefährlich und sicher eingestuft werden. Auch wenn es noch dauern wird, sind wir darüber erfreut, dass an den Akkus weiter gearbeitet wird, denn das ist eigentlich noch die große Schwachstelle unserer kleinen und alltäglichen Helfer.
Quelle: Phys.org (via: Engadget)