„Paranoid Android ist tot“ – mit diesen drastischen Worten beschreibt Andre Saddler, einer der führenden Entwickler bei Paranoid Android, den Zustand der alternativen Android-ROM. Totengräber soll der chinesische Smartphone-Hersteller OnePlus sein, der im Frühjahr mehrere Entwickler des Projekts übernahm.
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Neben der CyanogenMod gehört Paranoid Android wohl zu den bekanntesten alternativen Android-Distributionen. Doch während die erstgenannte dank einer Vielzahl von Entwicklern noch immer wächst und gedeiht, sieht es bei Paranoid Android etwas düsterer aus. Der Grund: Im Februar dieses Jahres wurden mehrere führende Entwickler des Projekts von OnePlus übernommen und arbeiten seitdem hauptberuflich an Oxygen OS, der auf Android basierenden Android-ROM, die unter anderem auf dem neuen OnePlus Two zum Einsatz kommt.
Nach dem Wechsel hätten viele der Entwickler, so kritisiert Saddler, kaum mehr Zeit, um sich weiter Paranoid Android zu widmen. Saddler zufolge hätten sie gar jedes Interesse am Projekt verloren, berichtet Golem.de. Das wiederum habe ihn immer mehr demotiviert, sodass er sich jetzt ganz allgemein die Frage nach der Zukunft von Paranoid Android stelle. Außerdem sei es aufgrund der stockenden Entwicklung immer schwieriger, neue Geräte zu bekommen, um die alternative Android-ROM an mehr Smartphones und Tablets anzupassen.
Darüber hinaus monierte Andre Saddler die fehlende Kommunikation zwischen den Entwicklern und gab auch zu bedenken, dass viele Funktionen, die Paranoid Android ursprünglich ausgezeichnet hätten, mittlerweile Teil des Android Open Source Projects (AOSP) seien und daher alternative ROMs zumindest für Nexus-Geräte nicht mehr erforderlich seien. Auf die Frage, ob er sich selbst vorstellen könne, für OnePlus zu arbeiten, antwortete Saddler: „Nein, das würde ich nicht wollen.“ Seiner Meinung nach wäre es keine Freude, für das chinesische Unternehmen tätig zu sein.
Nicht ganz so pessimistisch zeiget sich dazu Matt Flaming, einer der Projektleiter bei Paranoid Android. Ein offizielles Statement wollte er zwar nicht abgeben, doch Android Authority zufolge hoffe Flaming, dass das Projekt zu einem späteren Zeitpunkt in der Zukunft wiederbelebt werden könne. Bis auf weiteres werde auch das Distributionsnetzwerk und die Webseite von Paranoid Android weitergeführt, so der Entwickler. Dass die verbliebenden Mitglieder nun aber weniger Zeit für die alternative Android-ROM hätten, gab Flaming aber zu.
Quelle: Google+