Patentantrag: So will Apple in Zukunft die iPhones aufladen

Bei Patentanträgen gilt dasselbe Motto wie im Swingerclub: Alles kann, nichts muss. Einer von Apples neuen Patenanträgen dürfte aber gute Chancen haben, in naher Zukunft realisiert zu werden: Die talentierten Ingenieure aus Cupertino wollen zukünftige iPhones kabellos aufladen – ohne zusätzliche Hardware verbauen zu müssen, sondern über die Spulen, die bereits jetzt im Lautsprecher oder Mikrofon integriert sind. 

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Das Samsung Galaxy S6 lässt sich ohne Probleme drahtlos aufladen.

Der entsprechende Patentantrag mit der Nummer 20150288193 wurde bereits im April 2014 beim US-amerikanischen Marken- und Patentamt (USPTO) eingereicht, ist aber erst jetzt veröffentlicht wurden. Dort wird ein System beschrieben, mit denen sich iPhones komplett drahtlos wieder aufladen lassen. Der große Unterschied zum bekannten Qi-Standard besteht aber darin, dass im iPhone selbst keine zusätzliche Hardware verbaut sein muss, berichtet Golem. Stattdessen wollen Apples Ingenieure die Spulen verwenden, die bereits im Gerät sind – etwa beim Lautsprecher, dem Mikrofon oder der Haptic Engine. Notwendig dazu wäre lediglich eine Dockingstation, in der Induktionsspulen untergebracht sind und die das iPhone an mehreren Stellen umschließt, sodass die Energie drahtlos übertragen werden kann.

Im Gegensatz zu Konkurrenzmodellen wie etwa dem Samsung Galaxy S6 oder dem Nokia Lumia 820, lassen sich iPhones bislang noch nicht drahtlos aufladen. Dieses bequeme Feature lässt sich lediglich mit zusätzlichen Hüllen nachrüsten, von Haus aus beherrschen Apples Kult-Smartphones die Technik nicht. Einzig die Apple Watch, die erste Smartwatch des kalifornischen Herstellers, lässt sich mittels eines Docks drahtlos aufladen. Hier zeigt sich aber auch der Nachteil des Wireless Charging, denn um den Akku komplett ohne Kabel wieder mit Saft zu versorgen, braucht es Zeit – sehr viel Zeit. Zum Vergleich: Das Aufladen des 205 mAh-Akkus der Apple Watch braucht genauso solange wie das Aufladen des iPhones mit Kabel – und dabei ist der Energiespeicher des iPhones mehr als achtmal so groß.

Nun bedeutet ein Patentantrag wie eingangs bereits erwähnt nicht notwendigerweise, dass die darin beschriebene Technik in zukünftigen Produkten auch zum Einsatz kommt. Angesichts der Tatsache aber, dass die Konkurrenz bereits auf drahtloses Laden setzt und sich auch die Apple Watch gänzlich ohne Kabel wieder mit Energie aufladen lässt, stehen die Chancen unserer Meinung recht gut, dass der Patentantrag in naher Zukunft doch umgesetzt wird.

Quelle: USPTO