Im Januar hatte Google überraschend eine smarte Kontaktlinse zur Messung für Diabetiker vorgestellt. Nun wurde verkündet, dass man mit dem Pharmakonzern Novartis zusammenarbeitet um die Smart Lenses zur Marktreife zu bringen. Dies wird allerdings noch ein paar Jahre dauern.
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Google ist längst kein reines Software-Unternehmen mehr. Im Firmeneigenen Forschungslabor Google X forscht man nicht nur an Google Glass sondern auch an einem Ballon- beziehungsweise Drohnen-basierten Internetzugang, Robotern, selbstfahrenden Autos und vielen anderen Projekten. Eines davon sind die Smart Lenses. Dabei handelt es sich um eine Kontaktlinse für Diabetiker, die den Glukosespielgel in der Tränenflüssigkeit misst. Diabetikern kann dadurch das Leben deutlich erleichtert werden, denn bisher wird ein Tropfen Blut benötigt, der durch einen Stich in den Finger gewonnen wird.
Bisher hat Google die Smart Lenses zwar vorgestellt, aber sich nicht weiter zu einem möglichen Marktstart geäußert. Auch war nicht klar, ob Google selber die Kontaktlinse fertigen und vermarkten wird, oder die Technologie lediglich lizensieren wird. Gestern Abend wurde nun offiziell bekannt gegeben, dass Google mit dem weltgrößten Pharmakonzern, Novartis, zusammenarbeiten wird, um die Technologie weiterzuentwickeln. Das auf Augenheilkunde spezialisierte Novartis-Subunternehmen Alcon übernimmt die Lizensierung und Vermarktung der Smart Lenses. Über den finanziellen Umfang des Deals schweigen sich beide Seiten aus.
Novartis-Chef Joe Jimenez erklärte, dass Wearable Devices ein immer wichtigerer Aspekt für die Analyse der Befindlichkeit der Patienten werden und haben das Potenzial die Kosten für die Behandlung von chronischen Erkrankungen deutlich zu senken. Es sei ein großes Wachstumsfeld und besonders die Smart Lenses seien in der Lage, dem Unternehmen einen „großen Strom an Einnahmen” zu bescheren.
Auf die Frage nach einem möglichen Marktstart sagte Jiminez gegenüber der Financial Times, dass er enttäuscht wäre, wenn die erste Kontaktlinse nicht innerhalb der nächsten fünf Jahre marktreif wäre. Jiminez sieht über die Anwendung für Diabetiker hinaus aber noch großes Potenzial für die Smart Lenses. So könnten sie auch bei Altersweitsicht bei der Fokussierung der Augen helfen.