Selbstfahrende Autos sind die Zukunft – daran lassen Google, Tesla und andere Giganten aus dem Silicon Valley keinen Zweifel. Doch braucht es wirklich die milliardenschweren Technik-Unternehmen, um Innovationen auf die Straße zu bringen? Nicht notwendigerweise. Den Gegenbeweis tritt jetzt der junge Hacker George Hotz an.
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Beim Namen klingelt etwas? Ganz recht: George Hotz, wohl besser als „Geohot“ bekannt, hat damals als 17-jähriger Schüler das allererste iPhone gehackt. Auch sein PS3-Hack ist legendär, wenngleich er sich dadurch ordentlich Ärger mit Sony aufgeladen hat. Nach seiner aktiven Zeit als Hacker heuerte Hotz unter anderem bei Firmen wie Facebook und Google an und arbeitete dort als Sicherheitsexperte. All diese Jobs dürften den mittlerweile 26-jährigen aber nicht ausgefüllt haben, denn mit seinem neuen Projekt Comma.ai meldet sich „Geohot“ nun zurück.
Konkret geht es darin um ein selbstfahrendes Auto, weshalb der Vergleich mit Google und Tesla auch durchaus angebracht ist. Das Fahrzeug von Hotz allerdings ist ein echter Prototyp und vollgestopft mit Technik, die im Inneren des Honda Acura ILX noch offen herumliegt. Als Betriebssystem kommt, wie könnte es auch anders sein, Linux zum Einsatz.
„Geohot“ zufolge unterscheidet sich sein selbstfahrendes Autos aber von denen der Konkurrenten, denn er versucht nicht, dem Auto das Fahren beizubringen. Stattdessen soll seine selbstentwickelte KI lernfähig sein und bei ihm mittels Deep Learning quasi abgucken, wie man fährt. Das allerdings, gibt Hotz selbst zu, hat seine Tücken – immerhin sei ja auch er kein „perfekter Fahrer“. Um das System zu perfektionieren, bräuchte es seiner Meinung nach viele unterschiedliche Fahrer, um eine möglichst breite Basis an Fahrerfahrungen zu erlernen.
Noch gebe es laut „Geohot“ aber keine Pläne, sein Auto marktreif zu machen. Er könne sich jedoch vorstellen, die Technik an Fahrzeughersteller zu verkaufen oder als DIY-Kit an Bastler abzugeben. Dem Hacker zufolge könnte ein solcher Bausatz in Zukunft nur 1.000 US-Dollar kosten – ein Spottpreis, um aus dem eigenen Fahrzeug ein selbstfahrendes Auto zu machen.
Quelle und Bilder: Bloomberg auf YouTube (via t3n)