Es ist der schlimmste Alptraum aller Eltern: wenn das eigene Kind vermisst wird, beginnt ein Wechselbad der Gefühle aus Hoffen und Bangen. Dass es erst gar nicht dazu kommt, soll jetzt Filip sicherstellen – die Smartwatch übermittelt Eltern den Standort ihrer Kinder aufs Smartphone.
Jedes Jahr werden in Deutschland Hunderte Kinder und Jugendliche vermisst. Zwar tauchen die meisten innerhalb weniger Tage wieder auf oder werden von der Polizei aufgegriffen, doch je länger ein Kind vermisst bleibt und je jünger es ist, so das Bundeskriminalamt, desto größer die Gefahr einer Gewalttat. Nach den neuerlichen Presseauftritten der Eltern der 2007 verschwundenen Maddie McCann wird das Thema von den Medien auch wieder verstärkt aufgegriffen.
Kann jedoch eine Smartwatch Teil der Lösung sein? Die Entwickler der Filip meinen es zumindest.
Die Filip wird entweder wie eine Uhr am Arm getragen, kann aber auch auch an einem Rucksack oder Ähnlichem befestigt werden. Wenn das Kind wächst, kann die eigentliche Recheneinheit der Filip aus dem Armband herausgenommen und in ein größeres hineingesetzt werden. Man habe sich bewusst für die offene Form anstelle eines traditionellen Uhrarmbandes gewählt, so die Entwickler, weil Kinder den Tests zufolge mit diesem Design besser zurechtkamen.
Die intelligente Uhr beherrscht auch einige Funktionen, die mit einem normalen Handy nicht möglich sind. Zwar kann man mit der Filip telefonieren, allerdings lassen sich Gespräche nur mit fünf vorher eingespeicherten Nummern tätigen – ein Ziffernblock fehlt beispielsweise ganz. So können besorgte Eltern sichergehen, dass das Kind auch wirklich nur die fünf eingespeicherten Nummern anrufen kann.
Aber die Funktionsvielfalt hört hier noch lange nicht auf: Mit der passenden Smartphone-App können auch Textnachrichten an die Filip versendet werden. Per Knopfdruck kann auch die Position ermittelt werden – sowohl per GPS als auch durch WLAN und Mobilfunk-Triangulation in Innenräumen. Auch Geofencing beherrscht das Gerät. Eltern können auf einer Karte einen virtuellen Zaun definieren und sobald dieser Bereich von der Filip verlassen wird, gibt es einen Alarm und die Eltern wissen, dass das Kind nicht mehr dort ist, wo es eigentlich sein soll. Sicherlich eine prima Sache für große Parks oder unübersichtliche Spielplätze.
Die Filip kommt auch mit einem eigenen Notfallknopf daher. Wird dieser vom Kind betätigt, wird die Position an die Eltern geschickt, der Umgebungston aufgenommen und übermittelt und die Smartwatch versucht, die fünf einprogrammierten Nummern nacheinander anzurufen, falls beim ersten Versuch niemand abnimmt.
Einen genauen Preis gibt es für die Filip noch nicht, auf den Markt kommen soll sie allerdings noch dieses Jahr. Laut Hersteller sind Eltern von fünf- bis zwölfjährigen Kindern die Zielgruppe der wasser- und schlagfesten Smartwatch. Auch wird beteuert, dass das Gerät nicht zur Einengung von Kindern gedacht sei, sondern ihnen mehr Freiräume geben kann.
Eure Meinung zur Filip? Eine gute Idee zum Schutz der Kinder oder übertreiben es Eltern damit in ihrem Kontrollwahn?
Quelle: Golem.de