Unabhängig von der Steckdose: Bald schon lädt eine heiße Kaffeetasse unser Smartphone

Ikea baut Möbel, in denen Qi-Ladestationen integriert sind, die kabelloses Laden etwa am Küchentisch ermöglichen. Zwei Studenten aus Ikeas Forschungslabor gehen noch einen Schritt weiter.

Ikea zeigt es vor: Wir legen unser Smartphone am Küchentisch ab und über die integrierte Qi-Ladestation laden wir es wie von Zauberhand auf – einfach durch Drauflegen.

Ikea forscht

Aber damit gibt sich Ikea noch lange nicht zufrieden. Im zum Konzern gehörenden Forschungslabor „Space 10“ wird weiter geforscht und inzwischen hatten die beiden Designstudenten Sergey Komardenkov aus Russland und Vihanga Gore aus Indien ein grandiose Konzeptstudie entwickelt: Sie möchten Abwärme etwa von heißen Kaffeetassen oder von Notebooks verwenden, um damit zum Beispiel Smartphones zu laden, ganz ohne herkömmlichen Strom. Diese Art der Energiegewinnung nennt man Thermoelektrizität. Ein typisches Notebook verbraucht rund 40 Watt Strom und erzeugt fast eine äquivalente Menge an Wärme. Diese Wärme müsste man nutzen können zum Betrieb von Haushaltsgeräten oder eben zum Laden von Handys. So die Idee.

Wärme + Kälte = Elektrizität

In der Studie soll nun die Umsetzbarkeit geprüft werden. Die beiden Studenten kombinierten dafür die bereits eingesetzten Qi-Ladegeräte mit einer hocheffizienten Wärme-Strom-Kopplung. Tatsache ist: Viele unserer Geräte im Haushalt können sehr heiß werden, etwa Kochgeschirr, PCs, Spiele-Konsolen, uvm. Die Thermoelektrizität fängt ungenutzte Wärme ein und wandelt sie in Strom um. Dabei handelt es sich um grundlegende Physik und eben die Tatsache, dass Temperaturunterschiede zwischen zwei Oberflächen Strom erzeugen.

Die beiden Studenten möchten zwei unterschiedliche Wärmequellen nutzen. Zunächst einmal Tischplatten, die die Wärme von heißen Gegenständen aufnimmt, die darauf abgestellt werden, etwa von einem heißen Topf Suppe oder einer heißen Pfanne. Aufgenommen wird die Wärmeenergie über sogenannte Heat Harvest-Pads, die in der Tischplatte eingelassen sind. Solche Pads könnte man aber auch unterhalb von anderen Geräten platzieren, die Wärme abgeben, etwa unter einem Receiver oder einem Notebook bzw. den entsprechenden Netzteilen.

Hier noch ein Video:

Quelle: Space 10