Bisher beschränkte sich die potentielle Gefahr durch USB-Sticks auf Viren, die den Computer lahmlegen. Ein russischer Hacker zeigt jetzt allerdings, dass die kleinen Datenträger einen weitaus größeren Schaden anrichten können: Dark Purple, so sein Deckname, hat einen USB-Stick entwickelt, der Computer tatsächlich zerstören kann.
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Kleine Quizfrage: Was braucht ein Computer? Natürlich Strom. Doch auch bei der Elektrizität gilt der alte Ausspruch von Paracelsus: „Die Dosis macht das Gift“. Dieses Prinzip macht sich Dark Purple zunutze, denn er hat seinen zerstörerischen USB-Stick so konzipiert, dass es zu einer Überladung kommt und die Schaltkreise des Computers buchstäblich durchbrennen. Möglich macht dies die sogenannte North- beziehungsweise South-Bridge, die vor allem in älteren Computersystemen für das USB-Interface verantwortlich ist. In neueren Computern steuert der Prozessor das Interface hingegen meist selbst.
Und wie funktioniert das Ganze nun konkret? Wenn der teufliche USB-Stick eingestöpselt wird, sammelt er die Energie, die ihm der Computer über den USB-Port zur Verrfügung stellt. Sobald er eine ausreichende Ladung gesammelt hat, schießt er den gesammelten Strom zurück, von wo er sich auf das Motherboard ausbreitet und den Prozessor grillt. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis der USB-Port keinen Saft mehr abgibt. Oder deutlicher: bis der PC kaputt ist.
Die Planung des DIY-USB-Sticks soll nur eine Woche gedauert haben, auf die Auslieferung aller notwendigen Komponenten hat Dark Purple aber mehrere Monate warten müssen. Angst vor USB-Sticks muss man aber auch nach dieser Meldung nicht haben, denn Dark Purple hat die Baupläne zu seinem USB-Stick des Todes nicht veröffentlicht und hat dies wohl auch in Zukunft nicht vor: „Ich gehe jetzt nicht näher auf die Anwendungsszenarien ein, aber ein ehemaliger Kollege sagte, es sei wie eine Atombombe. Cool, wenn man sie hat, aber in der Praxis nicht anwendbar“, schreibt der Russe auf seinem Blog.
Ist euch mal euer Computer durchgebrannt?
Quelle: kukuruku (via com-magazin, Krone)