Furz-Tracking-Kapsel sendet Echtzeitdaten über Darmerkrankungen an das Smartphone

Einer von fünf Menschen leidet an einer Magen-Darm-Erkrankung. Diese 20 Prozent müssen sich regelmäßig einer Koloskopie unterziehen. Bislang. Ein neues technisches Gadget soll Abhilfe schaffen.

Eien schluckbare Kapsel mit Sensor (Foto: Peter Clarke/RMIT University)

Sensoren schlucken

Forscher der RMIT University in Australien haben eine einnehmbare Kapsel von der Größe einer Vitamintablette entwickelt. Sie misst Darmgase – Wasserstoff, Kohlendioxid und Sauerstoff – in Echtzeit – und sendet diese Daten dann an ein Mobiltelefon. Dort werden sie dann analysiert.

Eine dieser Analysen ergab bereits interessante Erkenntnisse. Professor Kourosh Kalantar-zadeh, Studienleiter und Miterfinder der Kapsel, hat herausgefunden, dass der menschliche Magen ein Oxidationsmittel benutzt, um Fremdkörper im Darm zu bekämpfen. Der Magen setzt also oxidierende Chemikalien frei, um fremde Verbindungen, die länger als üblich im Magen bleiben, abzubauen und zu zerschlagen. Über so einen Immunmechanismus war bislang nichts bekannt.

Kommerzialisierung angestrebt

Diese Informationen sind jedenfalls hilfreich, wenn man verstehen möchte, wie es z.B. zu Dickdarmkrebs kommt.

Nachdem die Kapseln die Versuche am Menschen erfolgreich bestanden haben, strebt das Forschungsteam nun die Kommerzialisierung der Technologie an.

Quelle: RMIT