Sie sind in aller Munde: Podcasts. Die zumeist kostenlosen und abonnierbaren Audioclips erfahren einen großen Boom und werden täglich mehr.
Egal ob namhafte Medien oder die Low-Budget-Wohnzimmerproduktion – auf den gängigen Plattformen gehen sie in einen natürlichen Wettbewerb und in der Regel ist es so, wie auch überall sonst im echten Leben: Die Besten setzen sich durch!
Um die Jahrtausendwende herum beschäftigte sich zunächst nur eine kleine Gemeinschaft mit der Erstellung kurzer Clips. Darin ging es zunächst hauptsächlich um die Protagonisten selbst, ehe sich nach und nach themenorientierte Sendungen herauskristallisierten. Als Erfinder des Podcastings gelten Tristan Louis, der die Idee im Jahre 2000 erstmals bekanntmachte, sowie Dave Winer, der diese leicht modifiziert umsetzte.
Nach einigen Jahren des Schattendaseins integrierte das Unternehmen Apple, dessen iPod für die Namensgebung Pate gestanden hatte, das Format in sein damals bereits weit verbreitetes iTunes-Programm und machte es so einem breiten Publikum zugänglich. Im Jahr 2006 zählte die deutsche Szene rund 1.300 unterschiedliche Podcasts, nach und nach hat sich bei allen großen Radiostationen und einigen Fernsehanstalten die Bereitstellung ausgewählter Inhalte über Podcasts etabliert. Streng genommen hat sogar die heutzutage gängige Praxis, Inhalte in hauseigenen Mediatheken zur Verfügung zu stellen – was in erster Linie große Fernsehsender betreiben – ihren Ursprung in der Verbreitung von unterschiedlichen Podcasts.
Kritiker werfen Podcasts gerne eine gewisse Oberflächlichkeit und minderes Niveau vor, dabei sind diese Vorwürfe zumeist völlig aus der Luft gegriffen. Im Gegenteil, selbst Produktionen, denen keine großen Medienhäuser zugrunde liegen, werden immer professioneller und hochwertiger. Das liegt einerseits natürlich am verfügbaren Setup, welches immer erschwinglicher und besser zugänglich wird.
Andererseits hebt aber auch die immer größer werdende Konkurrenz das Grundniveau auf ein höheres Level und das Bestreben, immer professionellere Ergebnisse zu liefern, ist immens. Dies liegt gleichermaßen in der Auswahl der Themen und der Gesprächspartner, aber auch in der Form, wie ein Podcast technisch gesehen produziert wird.
Der Erfolgslauf der Podcast-Welt ruft natürlich auch immer mehr Unternehmen auf den Plan, um mit dem Zukunftsmarkt den großen Reibach zu machen. Manche Podcaster bringen ihre Inhalte inzwischen exklusiv auf diversen Bezahlplattformen, verdrängen damit allerdings nach und nach den eigentlichen Grundgedanken des Podcasts zusehends in den Hintergrund.
Damit Geld zu verdienen ist legitim, auch wenn Podcasts früher einen anderen Antrieb hatten. Glücklicherweise gibt es aber auch auf dem freien Markt zahlreichen, hochwertigen Content. Wir stellen Ihnen 24 Podcasts aus sechs unterschiedlichen Kategorien vor, bei denen sich Reinhören definitiv lohnt, garniert mit den Podcast-Tipps unserer SMARTPHONE Redaktion.
Alle beliebten Podcasts finden sie in dieser App des Suchmaschinen-Riesen, die kostenlos im Play und App Store zur Verfügung steht. Es fehlt an keiner der beliebten Komfortfunktionen wie Kapitelmarken, Podcast-Empfehlungen oder schnellere Wiedergabe.
Note: Hervorragend
Das Pendant im iOS-Kosmos heißt Apple Podcasts. Auch diese Anwendung verfügt über alle gängigen Funktionen, die eine Podcast-App benötigt, ist im Gegensatz zur Google-Anwendung jedoch nicht auf der Konkurrenzplattform zu bekommen.
Note: Hervorragend
Kostenlos mit Werbeunterbrechungen oder im kostenpflichtigen Abo und werbefrei. Neben unzähligen Podcasts und Spotify-Originals werden auch jede Menge Musiktitel angeboten. Für Podcast- und Musikliebhaber auf jeden Fall empfehlenswert!
Note: Hervorragend
Stellvertretend für viele kostenlose Podcatcher, die in App und Play Store auftauchen, möchten wir Pocket Casts erwähnen. Highlight der App ist die Verfügbarkeit auf allen gängigen Plattformen. Diese läuft nämlich auch auf der Sonos-App oder mittels Weboberfläche.
Note: Sehr Gut
In den zahlreichen Podcatchern gibt es unzählige Podcasts zu den unterschiedlichsten Themen. Wir haben uns für Sie auf die Suche gemacht und stellen Ihnen 24 Formate vor, die es wert sind, zumindest einmal reinzuhören. Damit Sie den Überblick nicht verlieren, haben wir diese in sechs unterschiedliche Kategorien gepackt.
Wer sich für Wissenschaft, Gesundheit, Philosophie und Geschichte interessiert, ist hier richtig aufgehoben. Lex Frideman, der Host des Podcasts, ist selbst als Forscher am MIT im AI-Bereich tätig. Die Gäste des Podcasts sind sehr prominent. Tech-Riesen wie Elon Musk, Mark Zuckerberg und Jack Dorsey waren schon zu Gast, aber auch aus den Bereichen Philosophie und Wissenschaft waren bereits bekannte Namen wie Michio Kaku, Sam Harris und Bret Weinstein vertreten.
Als „Hobby-Historiker“ zählt der Podcast „Geschichten aus der Geschichte“ von Daniel Meßner und Richard Hemmer zu meinen Favoriten. Die beiden Historiker erzählen einander Woche für Woche eine geschichtliche Anekdote. Der Clou daran: Sie wissen im Vorhinein nie, welche Geschichte sie von dem jeweils anderen erzählt bekommen. Jede Woche gibt es eine neue rund 45-minütige Folge mit Geschichten aus unterschiedlichen Epochen.
Auf dem Platz, im schönsten Stadion der Welt, verfolge ich Mats Hummels schon seit Ewigkeiten. Sein Bruder Jonas ist als TV-Kommentator und Experte tätig und kommentiert auf DAZN Fußballspiele sowie Spiele der NBA. Ihre Leidenschaft für Sport bekomme ich und viele andere Hörer in deren Podcasts zu spüren. Themen rund um Basketball, Eishockey, Tennis und Co. werden etwa zweimal im Monat in einen einstündigen Podcast verpackt.
True Crime boomt und auch ich kann mich dem nicht entziehen. Als Österreicher interessiere ich mich besonders für Fälle, die in meiner Heimat passiert sind und daher höre ich gerne Dunkle Spuren vom Kurier. Nicht nur die Kriminalfälle, die allesamt in Österreich spielen oder zumindest dort ihren Ursprung haben, sondern auch die sachliche und analytische Erzählweise sagen mir zu. Die Redakteure gehen souverän mit sensiblen Vermissten- und Mordfällen um.
Mit leiser Hintergrundmusik und tiefen, dumpfen Stimmen wird eine düstere Atmosphäre geschaffen. Die Sprecher Diane Hielscher und Marc Augustat stellen uns Serienmörder vor, die die Weltgeschichte bis heute prägen. Die Verbrechen werden nicht nur beschrieben, sondern wir erfahren auch mehr über den Menschen dahinter. Die Serienmörder werden kriminalpsychologisch analysiert und ihre Hintergrundgeschichten werden bis ins kleinste Detail aufgerollt.
Am liebsten höre ich zurzeit den Podcast „Chatgeflüster“ der beiden Vollzeit-YouTuber/-Streamer Unge und MontanaBlack, die ihre erste Folge Ende 2021 präsentiert haben. In ihrem Podcast quatschen die Content-Creator über ihr Leben und allerlei wichtige Themen. Besonders merkt man dabei immer wieder, wie verschieden die beiden eigentlich sind. So entstehen tolle Diskussionen und überraschende Gemeinsamkeiten, die den Podcast spannend zum Zuhören machen.