Es ist mit jedem Mythos gleich: Er kommt (fast) aus dem Nichts und behauptet sich dann hartnäckig im Paralleluniversum der Fakten. Das Thema Android macht da keine Ausnahme. Wir gehen hier mit Vor- und Falschurteilen ins Gericht.
Kurz: Geräte mit iOS sollen schneller laufen als vergleichbare mit Android. Das stimmt so nicht, kann aber weder so noch so verallgemeinert werden. Android wird von verschiedenen Herstellern verwendet, die die eigene Hardware unterschiedlich auf das Betriebssystem anpassen. Außerdem wird das Performance-Konto durch unterschiedliche Oberflächen und vorinstallierte Anwendungen belastet. Grundsätzlich aber ist Android nicht weniger leistungsfähig als iOS.
Diese Behauptung ist mit einem knallharten „Nein!“ in die Flucht zu schlagen. Android existiert mittlerweile in der sechsten Generation, und auch innerhalb dieser gab es auch immer wieder Verbesserungen, die das Design betreffen. Da Android ein Open Scource-Betriebssystem ist, sind auch unendlich viele Anpassungen durch Drittanbieter möglich. Darüber hinaus kleiden viele Hersteller das Betriebssystem in ihre eigene Oberfläche. Kurz: Es gibt sehr, sehr viele verschiedene Androids.
Der ehemalige Microsoft-CEO Steve Ballmer hat einmal gesagt, dass man Informatiker sein muss, um ein Android-Telefon zu bedienen. Das ist natürlich üble Nachrede, da Blödsinn. Es bieten sich mit zunehmender Entwicklung des Betriebssystems immer mehr Verstellmöglichkeiten, das ist richtig und freut diejenigen, die sich gerne mit Ihrem Smartphone beschäftigen und manuelle Eingriffsmöglichkeiten wünschen. Gleichzeitig wird die Bedienung aber auch immer intuitiver: Mythos!
Wieder das Thema Vielfalt: Es gibt unzählige Modelle, auf denen Android läuft. Manche davon brauchen mehr Strom (ineffiziente Verwendung der Hardware, großes, hochauflösendes Display, starker Prozessor etc.), manche weniger. Die Erfindung des Energiespar-Modus geht eindeutig auf Android zurück, die Sparabsicht wurde bei Android 6 auf eine weitere Spitze getrieben. Vielleicht ist es auch nur Psychologie – und iPhone-Nutzer sind es schlicht gewohnt, jeden Abend aufzutanken…
Diese Ansicht scheint gar nicht so weit hergeholt, da vor allem früher in Betriebsanleitungen Warnhinweise zu finden waren, die auf das Erlöschen der Garantie hinweisen, wenn das Smartphone gerootet wird. Illegal ist der Vorgang jedoch nicht, höchstens schädlich. Denn neben den potenziellen Vorteilen (mehr Leistung, Beseitigen vorinstallierter Apps) birgt der Vorgang auch Risiken die bis zum Totalschaden reichen können. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um einen Mythos.
Eigentlich logisch: Wenn Tasks, also Abläufe, beendet werden, die sowieso nur im Hintergrund vonstattengehen, dann muss das der Leistung und dem Akkustandzeit zugutekommen. Ergo zahlt sich ein sogenannter Task-Killer doch aus, oder? Download-Zahlen bei App-Stores sprechen dafür, dass diese Ansicht weit verbreitet ist. Leider schadet so eine App mehr als sie nutzt. Denn das Betriebssystem sorgt bereits mit den eigenen Mitteln dafür, dass ruhende Apps keinen Arbeitsspeicher beanspruchen.
In aller Regel erscheinen Apps populärer Anbieter und Rising Stars zeitgleich für die beiden dominanten Betriebssysteme iOS und Android. Manchmal gibt es unterschiedliche Entwicklerpräferenzen, manche Apps erscheinen zunächst nur in einer Android-Version. Selbst wenn eine erfolgversprechende App zuerst auf iOS-Geräten läuft, lässt eine Android-Ausgabe nicht lange auf sich warten – schließlich liegt der Marktanteil bei rund 80 Prozent. Dieser Feld lässt niemand unbestellt.
Zwei klare Antworten zu dieser hier implizierten Frage: Nein, denn der reguläre Betrieb eines Android-Smartphones (Telefonieren, Surfen) ist nach wie vor auch ohne Google-Konto möglich. Wer aber mehr als die vorinstallierten Apps benutzen möchte, sucht in aller Regel zuerst im Play Store nach geeigneten Anwendungen. Um dort shoppen zu gehen, bedarf es aber eines Google-Accounts, auch wenn die Programme kostenlos sind. Also: Ja. Einigen wir uns auf deshalb auf ein klares Jein.
Beim Computer galt lange die Regel: Kauf dir einen Apple und Malware ist kein Thema. Natürlich wurde diese Ansicht auch auf das Smartphone übertragen: Android als Vertreter der Masse gilt deshalb als Hauptziel für Angriffe von Hackern und Datendieben. Tatsächlich ist auch auf dem Mobilgerät ein vorsichtiger Umgang mit Software aus dem Internet geboten. Doch wer in seriösen App Stores einkauft, riskiert nicht mehr als Apple-User. Trotzdem: App-Berechtigen vor der Installation checken!