Google liefert Suchergebnisse, Apple baut teure Computer – die Zeiten, in denen man den Geschäftszweck der beiden kalifornischen Megakonzerne so zusammenfassen konnte, sind lange vorbei.
Im Fall von Google dauerte es nur wenige Jahre, bevor sich der 1998 gegründete Konzern von seinem Kerngeschäft, also der Indizierung von Web-Inhalten, wegbewegte: 2003 sprang es mit der Übernahme des Dienstes „Blogger“ auf die Blog-Welle auf, 2005 hob es Google Maps und Gmail aus der Taufe, kurz später kam die Übernahme von YouTube. Und im Hintergrund lief mit dem Smartphone-Betriebssystem Android schon ein Projekt, das unser Bild von Google heute prägt. Im Jahr 2016 sind die Aktivitäten von Google (mittlerweile unter der Dachgesellschaft „Alphabet“) kaum noch zu überblicken: Von Smartphones, Tablets, Laptops und Gadgets über Cloud-Dienste und Office-Software bis hin zu selbstfahrenden Autos und Internet-Infrastruktur in Helium-Ballons.
Apple ist nach seiner Gründung 1976 zwar länger bei seinen Leisten – das heißt, dem Geschäft mit Computern und allem, was dazugehört, geblieben. Mit der Vorstellung des iPods (2001) leitete der Konzern aber seinen Schwenk hin zu Mobilgeräten ein und vollendete diesen 2007 mit dem ersten iPhone. In den Jahren darauf kamen mit der iCloud, dem Kartendienst Apple Maps und der Apple Watch noch einige weitere Felder dazu, die auch Google schon heftig beackert. Das Gemunkel rund um ein „Apple Car“ ist zuletzt etwas leiser geworden, man kann sich aber darauf verlassen, dass Apple-Ingenieure im Hintergrund fleißig an der Technik für selbstfahrende Autos arbeiten.
Im Jahr 2016 ist der Konsument vielfach gezwungen, sich mit seinen Daten und seinem Geld einem der beiden Konzerne anzuvertrauen, will er nicht auf vieles verzichten, was das digitale Leben heute so viel einfacher und aufregender macht. Die Auseinandersetzung zwischen Anhängern von Google und Apple füllen unzählige Foren-Unterhaltungen und Online-Kommentarbereiche. Oft ist die Diskussion unsachlich und der Ton oft mehr als nur rau.
Wir geben im Folgenden eine Übersicht der verschiedenen Produktkategorien, die Apple und Google derzeit anzubieten haben und zeigen, welcher der beiden Tech-Giganten unserer Meinung nach jeweils die Nase vorne hat.
Keine Frage, das iPhone ist ein attraktives Gesamtpaket: Exzellente Hardware-Komponenten, Kameras und Bildschirme, ein stabiles und sicheres Betriebssystem. Voll ausschöpfen kann der Käufer das Potenzial allerdings nur, wenn er sich der Marke Apple vollends hingibt: iMac als Desktop-PC, Macbook als Laptop, iPad als Tablet, alle Daten und Dokumente in der iCloud und Fotos in der Apples Fotomediathek.
Ähnliches gilt (in abgeschwächter Form) zwar auch für Google: Ohne Google-Account und Nutzung der Google-Cloud-Dienste verzichtet der Nutzer auf einen gewichtigen Vorteil von Android. Immerhin lässt Google seinen Kunden aber mehr Auswahl bei der Hardware und dem Desktop-Betriebssystem: Android-Phones gibt es von unzähligen Herstellern und in jeder Form und Farbe. Und Googles Chrome-Browser mit den Chrome-Apps läuft auf Windows, Mac und Linux – egal also, welches Gerät, der Nutzer hat eine stabile Basis für die Nutzung der verschiedenen Web-Dienste von Google.
Vor wenigen Wochen bekam das Duell eine neue Facette: Mit dem „Pixel“ und dem etwas größeren „Pixel XL“ (siehe Tests in dieser Ausgabe) scheint Google seine Strategie bei den selbst produzierten Smartphones völlig umzukrempeln und das iPhone 7 bzw. iPhone 7 Plus frontal anzugehen. Aktuell lautet unser Urteil: Gleichstand. Alles aus einer Hand bei Apple oder kreative Vielfalt bei Google / Android – weitgehend eine Frage des Geschmacks.