Nintendo DS, The Switch, der Game Boy … das sind jene Marken, die uns sofort einfallen, wenn wir an Handheld-Konsolen denken: alles weltberühmte Geräte, die normalerweise das Nintendo-Logo ihr Eigen nennen.
Aber der japanische Industriegigant innerhalb der Videospielbranche hat den Markt für tragbare Geräte seit der Veröffentlichung seines ersten Game Boys vor über 30 Jahren nicht immer gänzlich und umfassend dominiert. Es gab tatsächlich Zeiten, in denen es alternative aber dennoch gute und zuverlässige Spielkonsolen gab, die möglicherweise nicht jene breite Anerkennung erhalten haben, die sie eigentlich verdient gehabt hätten. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die fünf Bedeutendsten vor.
Das hervorragende Marketing von Nintendo hat schon oftmals Wunder für die hauseigenen Produkte bewirkt. Dies hatte aber zur Folge, dass wirklich exzellente Konsolen der Mitbewerber oft ein Schattendasein führen mussten – die PS Vita kann hiervon einige Geschichten berichten.
Die „PS Vita“ nannte eine Technologie ihr Eigen, die ihrer Zeit weit voraus war: sie besaß sowohl vordere als auch hintere Touchscreens, aber auch auf der Vorder- als auch auf der Rückseite waren Kameras angebracht. Und sogar schon GPS-Empfang war möglich, zwar nur in der 3G-Version, aber immerhin! Aber was diese Konsole wirklich auszeichnete, waren seine erstaunlichen Fähigkeiten. Sie konnte eine Verbindung zur PS4 herstellen und dadurch wurde es möglich, die neuesten Spiele auch remote zu spielen. Nicht selten bedienten sich so die fanatischen Nutzer dieser Konsole auch unterwegs und konnten Titel wie beispielsweise „Metal Gear Solid HD“ spielen. Und zusätzlich war es auch möglich einige Filme auf eine SD-Karte zu laden, und diese dann nach Lust und Laune jederzeit abspielen zu können.
Aber leider wurde die „Vita“ ein Opfer der zeitlichen Umstände. Sie wurde entwickelt, um mit dem 3DS konkurrieren zu können. Sie war in vielerlei Hinsicht, vor allem aber technisch gesehen, ein wirklich starkes Gerät, konnte sich aber schlussendlich nicht gegen die verkauften Stückzahlen der Konkurrenz durchsetzen, die ihrerseits bis zu 75 Millionen Stück an die Spieler bringen konnte. Da die „Vita“ lediglich ein Fünftel dieser Zahl erreichen konnte, wurde sie von den Produzenten als kommerzieller Misserfolg angesehen. Im Jahr 2019 wurde die Herstellung dieser Konsole eingestellt, sodass dieses Gerät nun bereits als Sammlerstück angesehen werden kann.
Der Game Gear kann eine ganz andere Geschichte über einen Mitbewerber am Konsolenmarkt erzählen, und zwar jene über den übermächtigen Konkurrenten „Game Boy“. Große Hoffnung wurde in den Game Gear von Seiten des japanischen Videospiel-Herstellers Sega Anfang der 90er Jahre gelegt, und mit viel Pomp und Trara wurde diese Konsole auf dem asiatischen Markt veröffentlicht, lange bevor die europäischen und US-amerikanischen Kunden diesen käuflich erwerben konnten.
Er verfügte über eine einzigartige Spielebibliothek, einschließlich einiger Sega-Klassiker wie „Sonic the Hedgehog“ und „Streets of Rage“. Sega legte viel Wert auf eine lebendige Grafik und die Benutzerfreundlichkeit des Geräts. So wollte Sega die Verkäufe des Game Boys übertreffen, aber schlussendlich war dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt.
Die Spieler hielten mit dem Game Gear jedoch eine Innovation in ihren Händen, denn diese Mini-Konsole fühlte sich spieltechnisch wie das Original an. Ein Gerät, das überall hin mitgenommen werden konnte und mit dem Reisen durch die Lieblingsspiele wie im Flug vergingen. Der Game Gear hat bis heute einen besonderen Platz im Herzen vieler Gaming-Fans der 90er Jahre.
Der Pocket Color war erstmals Ende der 90er Jahre käuflich erwerblich und bestach durch sein durchgestyltes Design und nannte einen Daumen-Controller im Arcade-Format sein Eigen. So konnte während des Spielens durchaus das Gefühl aufkommen, dass Sie auf einer herkömmlichen Konsole spielen würden. Dieses Produkt wurde auch durchaus seinem Namen gerecht, denn es bestach mit seinen leuchtenden und lebendigen Grafiken, die auf jeden Fall ihrer Zeit weit voraus waren. Zwar bieten heutzutage Plattformen, die mobile Casinos bedienen, oder Smartwatches höchstwahrscheinlich eine noch breitere Palette von Funktionen an, aber dennoch konnte sich Neo Geo Poket Color durchaus sehen lassen.
Beim Markteintritt wurden große Erwartungen in die Konsole gesteckt, denn diese konnte mit großen Titeln aufwarten, jedoch hatte der Hersteller SNK mit wirtschaftlich schweren Zeiten zu kämpfen und alsbald wurde diese Konsole vom Game Boy Color hinsichtlich der Verkaufszahlen überflügelt. Schön langsam verschwand dieses Gerät aus den Verkaufsregalen, aber es kann noch heute durch sein markantes Design und seine Verpackung durchaus noch für Aufsehen sorgen.
Schon von Anfang an erinnerte der WonderSwan an eine Nintendo-Konsole, und irgendwie war sie es auch, denn deren Produktentwickler Gunpei Yokoi konnte auf eine langjähriger Karriere bei Nintendo zurückblicken und verließ erst 1996 das Unternehmen. Er trug einiges zum Welterfolg des Game Boys bei. Mit dem „WonderSwan“ wollte er ein eigenständiges Produkt auf den Markt bringen, er selbst konnte aber dessen Markteintritt nicht mehr miterleben, da er kurz davor an den Folgen eines Autounfalls verstarb.
Der WonderSwan konnte nicht am Markt reüssieren, aber diese Tatsache spiegelte in keiner Weise die Qualitäten und die Innovationskraft dieses Produktes wieder. Denn mit Hilfe des WonderWitch-Software-Kits konnten die Spieler auch ihre eigenen Spiele entwickeln. Hierzu waren jedoch Programmierkenntnisse notwendig, die aber die wenigsten Benutzer hatten. Bei den verfügbaren Spielen wurden vor allem auf Capcom und Namco sowie auf die Remakes der legendären Final Fantasy-Serie von Squaresoft gesetzt.
Und zu guter Letzt bewirkte jener Umstand, der diese Konsole auszeichnete, auch dessen Untergang. Von vielen Kunden als zu nischenartig angesehen, kam der WonderSwan vor allem gegen die Konkurrenz des PS-Portables zu kurz. Ein erfolgreicher Marktdurchbruch und der erhoffte Erfolg blieben aus.
Allein die Namensgebung „Nomad“ war für eine Konsole schon gut gewählt, denn diese konnte ja auf allen Reisen mitgenommen werden. Und auch technisch war das Gerät seiner Zeit voraus und konnte gleichzeitig als Fernseher aber auch als Spielekonsole verwendet werden. Und auf Grund der leistungsstarken technischen Daten wurde diese Konsole von diversen Spielemagazinen als erstes echtes 16-Bit-Handheld-Gerät gefeiert.
Jedoch meinte es das Schicksal nicht gut mit dem „Nomad“ von Sega, denn er wurde neben dem etwa zeitgleich erschienenen Sega Saturn einfach links liegen gelassen. Sein Hauptabsatzmarkt blieb auf Nordamerika beschränkt und in Summe gingen nur rund 1 Million Stück über den Ladentisch. Aber viele Spieler haben den „Nomad“ in guter Erinnerung behalten, vor allem auch, aber nicht nur, weil sie Mitte der 90er Jahre immer und überall Street Fighter 2 spielen konnten. Und das hat damals wirklich etwas gezählt.
Wenn Sie also auf der Suche nach einer passenden Alternative für Ihre Handheld-Geräte sind, so schauen Sie sich diese Schönheiten an, die leider nicht oft genug im Rampenlicht gestanden sind. Tragbare Konsolen werden ständig weiterentwickelt, solange bis kaum noch einen Unterschied zwischen den heutigen Geräten und den Konsolenmodellen, die noch vor ein paar Jahren en vogue waren. Aber es macht immer wieder Spaß sich an die Vorgängerversionen zu erinnern, die den heutigen Modellen es erst ermöglicht haben, dorthin technisch zu gelangen, wo sie heute stehen.