Er gibt den Takt an: Das 1×1 der Prozessoren

Die CPU ist das Herzstück eines jeden PCs. Welche Eigenschaften aber braucht man heutzutage und welche Kenngrößen sind wichtig? Dieser Frage gehen wir hier auf dem Grund.

Bei der Wahl der richtigen CPU ist die Auswahl riesig, die Bezeichnungen jedoch oft nur verwirrend. Ein komplexes Nummerierungssystem mit dem undurchsichtigen Buchstabenkürzeln macht es schwer, den Überblick zu behalten, welche CPU einer anderen überlegen ist. Und der Vergleich zwischen verschiedenen Herstellern ist eine Kunst für sich.

Zunächst solltest du dich mit den grundlegenden Begriffen vertraut machen. Die CPU an sich ist für alle Rechenoperationen zuständig. Die Anzahl der Kerne gibt an, wie viele grundsätzlich voneinander unabhängige Operationen zeitgleich ausgeführt werden könnten. Der Prozessortakt gibt an, wie viele Operationen ein Kern in der Sekunde durchführen kann. Diese Information wird oft auch bereits in den Titel eingebaut mit der Einheit GHz, Gigahertz.

Für die Frage, welcher Prozessor der richtige für dich ist, musst du dich zunächst fragen, welche Anwendungen du nutzen willst. Viele Ego-Shooter sind im Verhältnis zu den weiteren Systemanforderungen fast bescheiden, wenn es um die CPU geht. Im Gegensatz hierzu stehen viele City-Builder oder Global Strategy Games, deren flüssiger Ablauf besonders stark von einer leistungsstarken CPU abhängt. Auch solltest du beachten, dass aller Wahrscheinlichkeit nach auch in naher Zukunft der Trend, leistungsstärkere Hardware zu benötigen, voranschreiten wird und somit eine CPU, welche so knapp wie möglich gewählt wurde, demnächst bereits mangelnde Spielfreude verursachen dürfte.

Bildquelle: Mountain Cubs, Shutterstock.com

Doch nun zu den eigentlichen Spezifikationen. Eine CPU sollte für moderne Games mindestens vier Kerne haben. Einige Hersteller füllen ihre CPUs grundsätzlich mit mehr Kernen als andere, sodass ein Vergleich dieser Kennzahl über verschiedene Hersteller etwas schwerer ist. Hinzu kommt, dass selbst brandneue Software sich durchaus schwer damit tut, alle Kerne gleich stark auszulasten. Somit ist die Rechnung doppelte Kerne entspricht doppelter Leistung so nicht richtig.

Eine CPU sollte wenigstens auf 3.0 GHz kommen. Hierbei sollte jedoch ruhig großzügig nach Möglichkeit ein höherer Wert angestrebt werden, da diese Kennzahl die tatsächliche Leistung Maßgeblich beeinflusst. Wer sich auskennt und die Leistung besonders ausreizen möchte, kann auch noch auf Angaben zur Übertaktung achten. Hier wird der GHz Wert kurzzeitig erhöht und somit auch die Leistung.

Der Prozessorinterne Speicher ist häufig eine Engstelle in der Leistung. 12 MB müssen es wohl mindestens sein, gerade bei einer großen Anzahl von Kernen auch gerne mehr.

Der Sockel gibt Informationen darüber, welche Motherboards verwendet werden können und muss daher unbedingt beachtet werden. Wenn der Sockel nicht passt, hilft nur ein anderes Motherboard, daher lohnt es sich, hier auf den richtigen zu achten.

Am Ende steht natürlich die Frage, welchen Hersteller man wählt – die Wahl fällt hier grundsätzlich zwischen AMD oder Intel. Das Flaggschiff von AMD ist sicherlich der “Threadripper” mit 32 Kernen. Dieses Modell ist sicherlich allen modernen Spielen gewachsen und würde wohl auch über Jahre hinaus deine Möglichkeiten nicht einschränken. Jedoch dürfte die maximale Leistung von keinem Spiel, welches aktuell auf dem Markt ist, abgerufen werden und alle anderen Komponenten deines PCs lange vorher zur Engstelle werden.

Andere, alltagstauglichere Modell dürften die AMD RYZEN CPUs sein. Der Ryzen 9 ist mit immer noch 16 Kernen und 3.50 GHz eine der leistungsstärksten am Markt und mehr als ausreichend für alle modernen Games.

Der AMD Ryzen 5 2600 beispielsweise dürfte wohl mit seinen 6 Kernen und 3.4 GHz eine untere Grenze für CPUs darstellen, welche von modernen Spielen benötigt wird. Wie lange dies aber noch der Fall ist, ist schwer abzuschätzen.