Nahezu jedes Smartphone hat heutzutage eine solide Kamera sowie das nötige Werkzeug, um aus einfachen Schnappschüssen, perfekte Fotos für jeden Anlass zu machen. Obwohl die Qualität der Smartphone-Kamera einen maßgeblichen Einfluss auf die Bilder hat, schießt man mit dem Smartphone mit der besten Kamera nicht automatisch das beste Bild. Denn die meisten wissen gar nicht, was mit einer Smartphone-Kamera alles möglich ist, wofür die Einstellungen gedacht sind und was zusätzlich die entstehenden Fotos und ihre Qualität beeinflusst.
Beachtest du die folgenden 10 Schritte, steht den gelungenen Bildern jedoch nichts mehr im Weg:
Die richtige Vorbereitung gehört zum Fotografieren ebenso dazu, wie das Schießen der Fotos an sich. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, schon einige Einstellungen vorab vorzunehmen. Dazu gehört beispielsweise das Einstellen der Gitternetzlinien. Das eingeblendete Raster dient später beim Fotografieren zur Orientierung, um einen schiefen Horizont, ein zur Seite geneigtes Gebäude oder einen schiefen Baum zu vermeiden. Zusätzlich lässt sich mithilfe der Gitternetzlinien anschließend eine spannende Bildkomposition kreieren.
Die meisten Smartphones bieten die Möglichkeit, bereits beim Fotografieren Filter zu verwenden. Diese sollten hingegen weggelassen werden, da sie in der Nachbearbeitung nicht mehr entfernt werden können. Somit nimmt man sich die Möglichkeit, das wirklich beste aus dem Foto herauszuholen. Dahingegen kann man in der Bearbeitung des Originalbildes im Anschluss mit verschiedenen Filtern einfach herumspielen, sodass der perfekte Filter für dieses Bild gefunden werden kann.
Der Blitz der Smartphone-Kamera lässt die Fotos meist überbelichtet und unnatürlich wirken. Zusätzlich betont er meist ungünstige Faktoren, wie Falten oder einen Schweißfilm auf der Haut. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, diesen auszuschalten. Es gibt einige wenige Fälle, in denen die Blitzfunktion einen positiven Effekt hat. Möchte man beispielsweise eine einzelne Person vor einem dunkleren Hintergrund wie einem Sonnenuntergang fotografieren, bietet sich der Blitz an, um das Gesicht der Person auszuleuchten.
Die Verschlusszeit der Kamera hat einen Einfluss darauf, wie lang das Licht der Umgebung auf den Bildsensor trifft. Es bestimmt somit, ob ein Bild wie eingefroren wirkt, oder Bewegungsschlieren aufweist. Soll ein Moment mit viel Bewegung, wie bei einem Fahrradfahrer, scharf aufgenommen werden, empfehlen sich verkürzte Verschlusszeiten von 1/125 oder 1/1000. Längere Verschlusszeiten eignen sich hingegen bei Motiven mit wenig Bewegung, wie Landschaftsaufnahmen.
Der ISO-Wert gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors an. Er sollte auf die Verschlusszeit abgestimmt sein. Je geringer die Verschlusszeit, desto weniger Licht kann auf die Linse treffen. Somit können Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen zu dunkel wirken. Um dem entgegenzuwirken, sollte der ISO-Wert manuell erhöht werden. Dennoch sollte der ISO-Wert immer so niedrig wie möglich gehalten werden, da dieser zu Bildrauschen durch Störpixel führen kann.
Bilder wirken durch genau mittig ausgerichtete Motive häufig künstlich. Um Spannung in ein Foto zu bringen, gibt es bestimmte Gestaltungsregel. Darunter fällt auch die Drittelregel. Dabei gilt es das zu fotografierende Motiv möglichst auf einer der eingeblendeten Rasterlinien zu fokussieren. Optimalerweise liegt das Motiv sogar auf einem Schnittpunkt zweier Rasterlinien.
Fotos werden oftmals aus der Perspektive des menschlichen Auges gemacht. Da diese aber ständig und alltäglich wahrgenommen wird, empfinden wir sie eher als langweilig. Spannend wird es, wenn mit der Perspektive experimentiert wird und andere Blickwinkel ausgetestet werden. Egal ob von oben, unten oder der Hocke: Mit dem Blickwinkel ändert sich oftmals die Wahrnehmung. Auch mit Spiegelungen, Symmetrien oder verschiedensten Linienführung kann experimentiert werden, um ein fesselndes Foto aufzunehmen.
Häufig verfügen Smartphones über einen digitalen Zoom. Dieser sollte beim Fotografieren nicht eingesetzt werden, da er das Motiv nur künstlich vergrößert. Dabei gehen viele Details und einiges an Bildschärfe verloren. Besser ist es hier, einen Schritt näher an das Motiv heranzugehen, oder das Bild in der Nachbearbeitung zu vergrößern und auszuschneiden. Der optische Zoom hingegen kann bei Smartphone-Kameras problemlos eingesetzt werden.
Die natürlichen Lichtverhältnisse verändern sich je nach Tageszeit. So wirken Kontraste und Farbtöne zur Mittagszeit im Vergleich zu den Morgen- und Abendstunden eher hart. Aber selbst, wenn man auf die perfekten natürlichen Lichtverhältnisse achtet, wirkt die Beleuchtung auf dem Foto oftmals nicht so, wie in der Realität. Die Handykamera weiß dann oftmals nicht, welcher Bildausschnitt fotografiert werden soll. Abhilfe schafft es zumeist schon, manuell auf den fokussierten Bereich zu tippen, sodass dieser beleuchtet wird. Generell gilt aber: Lieber etwas zu dunkel, als überbelichtet, denn unterbelichtete Fotos lassen sich hinterher wesentlich einfacher nachbearbeiten.
Die Nachbearbeitung ist für das perfekte Foto ebenso wichtig, wie die Aufnahme an sich. Hier kann nochmal eine Menge aus den Fotos herausgeholt werden. Während Regler für „Schatten“ und „Glanzlichter“ noch etwas für die Helligkeit und den Kontrast tun, kann das Zuschneiden des Bildes die gesamte Komposition noch einmal umwerfen. Auch mit Filtern kann nun nach Belieben experimentiert werden. Insgesamt lohnt es sich, aufgenommene Fotos in verschiedenen Versionen zu bearbeiten und zu vergleichen. Dabei entdeckt man meist erst, welche Wirkungen die verschiedenen Einstellungsoptionen auf das gesamte Bild haben können.
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