Das Handy zählt zu den Symbolgeräten der Digitalen Revolution. Die rasante Entwicklung vom Autotelefon zum heutigen Smartphone hat mit gleicher Geschwindigkeit das Handy in unseren Alltag integriert und macht es heute zu einem wichtigen Begleiter in allen Lebenslagen. Doch langfristig sieht die Zukunft des Verkaufsschlagers der letzten Jahrzehnte nicht sehr rosig aus.
Der Urahne des Handys ist ein Mobilfunkgerät, das in Kraftfahrzeugen und später in Autos genutzt wurde. Dieses Autotelefon gilt als das Übergangsgerät vom leitungsgebundenen Festnetztelefon zum heutigen Mobiltelefon. Das erste richtige Handy wurde 1973 von Motorola hergestellt und zehn Jahre später unter den Namen Motorola Dynatac auf dem Markt eingeführt. Mit einer Speicherkapazität von nur dreißig verschiedenen Telefonnummern sowie einer Gesprächsdauer von etwa einer Stunde, wurde es damals weltweit zum wichtigen Statussymbol der Superreichen.
Erst nach der flächendeckenden Einführung der digitalen Mobilfunknetze in den 1990ern, wurde das Handy ein Teil des Mainstreams. Dabei etablierte sich Nokia mit seinen preiswerten mobilen Geräten weltweit zum Marktführer der Branche. Gleichzeitig wurde mit der zunehmenden Digitalisierung die Ausreifung des Handys zum multifunktionalen Gerät vorangetrieben. 1994 wurde erstmals die SMS eingeführt. Wenige Jahre später wurde der Internetzugang aufgebessert und die Kameraintegration verwirklicht.
2007 revolutionierte Apple mit der Bekanntgabe des iPhones den Handymarkt. Die Multitouch-Bedienung sowie die Integration eines Betriebssystems verwandelten nun die mobilen Telefone zu kleinen Computern, die mit zahlreichen Funktionen das Leben der Nutzer bis heute vielfältig erleichtern.
Die nähere Zukunft des Smartphones wird von den Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz abhängig sein. Obwohl die KI noch in Kinderschuhen steckt, zeigen die jüngsten Erfolge, dass sie sich in den folgenden Jahren möglicherweise mit der menschlichen Gehirnleistung messen wird. Erst kürzlich war der Computer in der Lage international erfolgreiche Pokerspieler in Texas Hold’em, ein wahres Strategie- und Bluffspiel, zu besiegen. Dies zeigt uns deutlich, dass der Computer inzwischen die menschliche Subjektivität in ihre Rechenleistung miteinbeziehen kann. Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz werden die Leistung des Smartphones verbessern, wodurch Nutzer im Alltag immer mehr in das digitalen Ökosystem eintauchen werden. Tools für Gesichts- und Spracherkennung sowie die Fortführung der steigenden Individualisierung im Bereich Marketing, online-Shoppings sowie Entertainment werden unvermeidbare Aspekte der Zukunft sein. Auch die Form des Smartphones wird sich ändern. So zählen faltbare Handys zu den Trends der folgenden Jahre.
Doch langfristig sehen Experten die Zukunft des Smartphones als gefährdet. Viele Hersteller erleben aktuell eine Sinnkrise, da Käufer nicht mehr mit Innovationen überrascht und zum Einkauf bewegt werden können. Schnelle Prozessoren, intelligentes Design oder gute Kameras sind für viele Smartphone-Hersteller keine Besonderheit mehr. Auch wenn der Ausbau des 5G-Netzes sowie die neuen Falthandys die Verkaufszahlen nochmal ankurbeln werden, sieht die Zukunft der mobilen Telefone nicht rosig aus. Es wird geschätzt, dass neue Geräte das Smartphone ersetzten werden. Der populärste Anwärter ist der Smartwatch. Noch hat die intelligente Uhr Apples nicht die gewünschte Anerkennung bekommen, da Probleme, wie der zu kleine Bildschirm, die Käufer im Moment abschrecken. Doch verbraucherfreundliche Veränderungen werden die Verkaufszahlen mit Sicherheit ankurbeln. Eine weitere Alternative zum Smartphone kann die Datenbrille von Google Glass werden. Der tragbare Miniaturcomputer in Form einer Brille scheint aktuell gefloppt zu sein. Allerdings wird erwartet, dass nach einer gewissen Gewöhnungszeit die Popularität der Datenbrille steigen wird. Allgemein werden Erfindungen, die die Besonderheiten des menschlichen Körpers mit den Fähigkeiten des Computers fusionieren, die digitale Welt der Zukunft dominieren.
Auf lange Sicht träumen die Wissenschaftler von einer Welt mit schwebenden Hologrammen, smarten Lautsprecher und Touchscreens. Voraussichtlich wird sich die Digitalisierung auf alle Geräte des menschlichen Alltags ausbreiten und damit dessen Nutzung im höchsten Maße personalisieren. Die Bedürfnisse des Individuums werden noch mehr als heute hoch oben auf der Prioritätenliste der digitalen Welt stehen.
Ein kurzer Blick in die Vergangenheit zeigt, dass wir das Handy binnen weniger Jahrzehnte unwiderruflich in unser Leben eingebunden haben. Heute erlebt das mobile Telefon jedoch eine Sinnkrise. Es wird angenommen, dass der ständige Begleiter des Menschen langfristig die Märkte verlassen und von anderen Geräten, die Mensch und Maschine zunehmend näherbringen, ersetzt werden.