Ein neues Kürzel macht die Runde: NFC. Dahinter verbirgt sich der Begriff „Near Field Communication“, übersetzt „Nahbereichskommunikation“. Gemeint ist damit der drahtlose Austausch von Daten über eine Distanz von maximal vier Zentimetern. Das ist die technische Grundlage für bestimmte nützliche Aufgaben, wie etwa des bargeldlosen Bezahlens.
Mobile Payment
Da wir gerade dabei sind, neue Begriffe vorzustellen, setzen wir gleich noch einen drauf: Mobile Payment. Gemeint ist damit die Bezahlung von Waren und Dienstleistungen per Handy. Das funktioniert folgendermaßen: Man nehme ein Smartphone mit einem NFC-Chip und eine App, die Mobile Payment unterstützt und schon steht dem digitalen Bezahlvorgang nichts mehr im Wege.
Das Problem dabei: Derzeit gibt es nur wenige Smartphones, in denen ein NFC-Chip verbaut ist. In den Android-Vorzeigegeräten Nexus S und Galaxy Nexus ist die Technologie beispielsweise vertreten, weitere Geräte unterschiedlicher Hersteller werden aber in nächster Zeit folgen.
Alles auf Blitzstart
Google wäre nicht Google, wenn die Macher nicht alles daransetzen würden, um diese neue Technologie zu forcieren. So soll es auch möglich sein, ältere Smartphones ohne großen Aufwand mit einem NFC-Chip nachzurüsten. Eine Art Aufkleber, in dem dieser Chip integriert ist, soll diese Lücke schließen. Google arbeitet mit Hochdruck daran, dass sehr zeitnah beinahe jedes Android-Smartphone in der Lage sein wird, digitale Bezahlvorgänge durchzuführen.
Bereits jetzt sind die ersten Apps erhältlich, welche die nötige Schnittstelle zwischen Handy und Bankkonto bereitstellen.
Google Wallet
Der Dienst, der uns Mobile Payment zur Verfügung stellen soll, hat bereits einen Namen: Google Wallet. Verfügbar ist dieser im deutschen und österreichischen Raum indes noch nicht. Darüber hinaus wird diese Art der Bezahlung im Moment von recht wenigen Anbietern unterstützt. Eine Brücke schlägt zur Zeit eine Prepaid-Karte, die Besitzern anderer Kreditkarten ebenfalls die Nutzung dieser neuen Bezahlvariante ermöglicht.
Luftschloss oder nicht?
Viele neue Technologien werden mit einem riesigen Brimborium ins Leben gerufen und lösen sich nicht selten mit einem lauten Knall in ein rosarotes Wölkchen auf. Man denke in diesem Zusammenhang nur mal an so „bahnbrechende“ Entwicklungen, wie die HD-DVD, die von der BluRay-Disc überrollt und stillschweigend wieder zu Grabe getragen wurde.
Die Experten scheinen sich diesmal allerdings einig zu sein und prognostizieren der NFC-Technologie eine rosige Zukunft. Bereits im Jahr 2013 sollen 20% aller Smartphones weltweit bis zu 75 Milliarden Dollar an zusätzlichen Umsätzen via NFC generieren. Für 2014 prophezeit Google gar, dass die Hälfte aller Smartphones diese Technologie nutzten werden. 2015 sollen schließlich bis zu 670 Milliarden Dollar weltweit auf diese Weise umgesetzt werden. Das sind beeindruckende Zahlen. Ob sie Bestand haben werden, wird die Zukunft zeigen.
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Alternativen
Google hat mit Wallet zwar den Anfang gemacht, doch inzwischen springen schon die nächsten Anbieter auf den Zug auf. Als Kooperation mehrerer Telefonanbieter, darunter auch T-Mobile wurde ISIS ins Leben gerufen. Dieser Dienst soll auf allen NFC-fähigen Geräten laufen, die über die koalierenden Anbieter ins Netz gehen. Die Kreditkarten-Anbieter Visa und American Express haben ebenfalls eigene Lösungen entwickelt. Doch diese sind meist proprietär und erlauben entweder nicht die Nutzung der im Mitbewerb stehenden Dienste oder aber sie verlangen dafür eine stattliche Gebühr.
Sicherheit
Bei derlei Angeboten steht natürlich vor allen Dingen die Frage nach der Sicherheit im Vordergrund. Lassen sich solche Konten vor Missbrauch schützen? Was passiert mit dem Guthaben, wenn etwa der Anwender sein Handy verliert.
Hier muss festgestellt werden, dass dieser Punkt noch nicht umfassend berücksichtigt wurde. Generell sollte der Anwender bei Verlust des Gerätes umgehend die anhängigen Konten sperren lassen. Man müsste also ähnlich verfahren, wie etwa beim Verlust einer Kreditkarte.Die Chancen, bis dahin verlorenes Geld wieder zu erlangen, könen nach dem aktuellen Stand als sehr gering eingeschätzt werden.
Hinzu kommt, dass Transaktionsdaten nur mit gutem Willen der Betreiber zu erlangen sind. Das wiederum erschwert die meist beim Nutzer liegende Beweislast erheblich. Sofern möglich, sollten daher Daten auf dem Gerät gespeichert und gegebenenfalls ausgedruckt werden.
Ebenfalls unklar ist noch, welche Sicherheitslücken innerhalb des Betriebssystems durch Hacker genutzt werden können, um auf diese Weise an Guthaben zu kommen. Eine rudimentäre, aber wenig taugliche Sicherheit besteht darin, die Höhe der Transaktionen zu begrenzen.
Grundsätzlich wird die nahe Zukunft zeigen, inwiefern die NFC-Technologie praxistauglich ist.
Andere Anwendungsgebiete
Neben der Möglichkeit, per Smartphone Zahlungen auszuführen, bietet NFC noch eine Reihe weitere Anwendungsgebiete. Zu nennen wäre hier unter anderem das elektronische Ticket. Schon vor einigen Jahren haben die Wiener Verkehrsbetriebe diesbezüglich erste Feldversuche gestartet. Durch die Verbreitung von NFC bietet sich eine neue Schnittstelle für das sogenannte eTicketing an. Auch für die Zugangskontrolle in bestimmte geschützte Bereiche oder gar als elektronischer Autoschlüssel ist dieses System bereits seit längerem in der Diskussion. Voraussetzung für eine derartige Nutzung ist jedoch, dass sich die Hersteller die Mühe machen, die bestehenden Normen gründlich zu erweitern und weitere Standardisierungen zu vereinbaren. Man darf gespannt sein!
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NFC-fähige Smartphones
Die Entwicklung schreitet schnell voran. Inzwischen gibt es einige Handys und Smartphones, die diese neue Technologie bereits an Bord haben:
Google Wallet:
Google Wallet ist eine App, welche die Schnittstelle zwischen einem NFC-fähigen Handy und dem Bankkonto des Anwenders bildet. Eine PIN schützt vor unbefugtem Zugriff. Während des Bezahlvorgangs wird der Käufer sicher durch die nötigen Schritte geleitet. Unterstützt werden allerdings bisher nur wenige Kreditkarten-Typen. Die Lücke schließt ein Prepaid-System, das sich mit jeder beliebigen anderen Kreditkarte aufladen lässt.
Preis: kostenlos | Android-Version: 2.3.7 oder höher | Dateigröße: 4,9 M
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