Mobilfunkanbieter O2 hat angekündigt, das 3G-Netz an mehreren Standorten in Deutschland zu deaktivieren. Mittelfristig soll die Abschaltung bundesweit übernommen werden. Für Verbraucher kann sich dadurch einiges ändern, wenn es um die Nutzung des Smartphones geht.
Die Maßnahme stand schon länger im Raum. Bereits vor Monaten hatte Mobilfunkanbieter O2 angekündigt, das eigene 3G-/UMTS-Netz in absehbarer Zeit abschalten zu wollen. Nun hat das Unternehmen einen konkreten Termin für die Abschaltung bekannt gegeben und damit in den Köpfen vieler Verbraucher für Fragezeichen gesorgt.
Der 01. Juli 2021 war der Stichtag, an dem O2 und andere Anbieter in einigen Regionen Deutschlands mit der Deaktivierung des 3G-Netzes begonnen haben. Mittelfristig wird das ganze Bundesgebiet von der Abschaltung betroffen sein. Als Grund für die Maßnahme nannte das Unternehmen den Ausbau des 4G-Netzes, der bislang zugunsten des noch bestehenden 3G-Netzes nicht in vollem Maße ausgeschöpft werden konnte.
Konkret bedeutet das, dass das 3G-Netz zwar abgeschaltet wird, die Sendeeinheiten aber nicht ungenutzt bleiben werden. Die Frequenzen, die bislang für das 3G-Netz genutzt wurden, werden mit der Abschaltung vollumfänglich der neuen und leistungsfähigeren 4G-Technologie zur Verfügung gestellt. So schwerwiegend, wie die Ankündigung zunächst klingt, ist sie für Verbraucher hierzulande aber nicht. Wie O2 erläutert, ist die schrittweise Umstellung von 3G auf 4G längst erfolgt. Nur noch 3 Prozent aller Mobilfunkdaten werden aktuell über das 3G-Netz übermittelt. Die breite Masse der Smartphone-Nutzer greift bereits auf das 4G-Netz zu. Für den Ausbau der neuen Technologie war die ursprüngliche Bandbreite von 20 MHz des 3G-Netzes bereits zu 75 Prozent für das 4G-Netz freigemacht worden. Derzeit senden Verbraucher nur noch mit 5 MHz im 3G-Netz, während Daten im 4G-Netz über 15 MHz der Bandbreite gesendet werden. Die Abschaltung hat zur Folge, dass die übrige Bandbreite ebenfalls für das leistungsstärkere 4G-Netz zur Verfügung gestellt werden kann.
“Vor über 20 Jahren haben wir mit 3G den Weg für die mobile Datennutzung in unserem Land geebnet. Mittlerweile ist diese Technologie in die Jahre gekommen, sodass wir sie bis Jahresende ablösen. Die Zukunft der digitalen Vernetzung für Wirtschaft und Verbraucher gehört dann allein 4G und vor allem 5G. Diese Mobilfunkstandards sind deutlich leistungsstärker, nachhaltiger und ermöglichen neue digitale Anwendungsfelder“, erklärt Markus Haas, CEO von Telefónica Deutschland, gegenüber PC Welt.
Bis zum Jahresende 2021 soll der Ausbau des 4G-Netzes von O2 bundesweit abgeschlossen sein.
Für Verbraucher bedeutet die Abschaltung des 3G-Netzes zugunsten des Ausbaus der leistungsfähigeren Variante eine qualitative Verbesserung ihrer Mobilfunkservices. Die Surfgeschwindigkeit mit einem mobilen Endgerät und einem Mobilfunkvertrag über Telefónica Deutschland / O2 steigt vom Wechsel aus dem 3G-Netz ins 4G-Netz von bis zu 42,2 Mbit/s auf bis zu 225 Mbit/s, die je nach Tarif und regionalen Gegebenheiten genutzt werden können. Über die regionalen Möglichkeiten im Bundesland Niedersachsen, das zu den ersten betroffenen Regionen in Deutschland zählt, informiert bereits seit Mai 2019 der Mobilfunkatlas Niedersachsen.
Um das leistungsstärkere 4G-Netz nutzen zu können, ist aber auch ein Endgerät erforderlich, das die moderne Technologie unterstützt. Vor allem ältere Smartphones können häufig nur das 3G-Netz nutzen. Für diese Endgeräte würde zum Stichtag 01. Juli 2021 die Option des mobilen Surfens entfallen. Das gilt sowohl für die normale Internetnutzung als auch für internetbasierte Dienste, wie das Streamen von Musik und Videos. Auch Videospiele sind für Geräte, die ausschließlich 3G unterstützen, künftig nicht mehr nutzbar. Hiervon betroffen sind Spiele, die browserbasiert ihre Spieldaten aus dem Netz abrufen, als auch für App-Varianten, die einen regelmäßigen Online-Datenaustausch benötigen.
Verbraucher, die die Umstellung auf das 4G-Netz mit ihrem Endgerät nutzen können, profitieren aber insbesondere bei Anwendungen, die ein hohes Datenvolumen benötigen, wie Videostreaming oder Echtzeit-Anwendungen wie Onlinespielen, von den besseren Übertragungsraten. Insbesondere, da vermehrt kostenpflichtige Dienste auch über mobiles Internet, insbesondere am Handy oder Tablets, genutzt werden, ist eine stabile und schnelle Verbindung immer wichtiger. Netflix etwa kann mit 3G nur sehr beschränkt genutzt werden, und Echtzeit-Spiele profitieren ungemein von der kürzeren Signalverzögerung. Auch Casino-Spiele sind für Mobilgeräte auf dem Vormarsch, gerade hier ist es sehr wichtig, eine gute Verbindung zu haben. Wer sich nun im LTE-Netz einmal an solchen Spielen versuchen möchte, kann als Neukunde einen Online Casino Bonus nutzen und von Bonusspielen profitieren. So bekommt man mehr Spiele, um sich mit dem Angebot vertraut zu machen.
Wer derzeit noch ein altes Smartphone nutzt, das die 4G/LTE-Technologie nicht unterstützt, sollte deshalb frühzeitig seinen Tarif und die damit verbundenen Optionen prüfen und gegebenenfalls rechtzeitig kündigen und auf ein moderneres Gerät und die entsprechenden Tarifoptionen umsteigen. Das gilt auch für Prepaid-Kunden. Hierzu informiert die Verbraucherzentrale:
„Prüfen Sie bei Laufzeitverträgen, ob Sie einen reinen UMTS-Tarif haben (ohne LTE-Nutzung). Falls ja, dann sollten Sie diesen auf jeden Fall schon einmal präventiv kündigen und sich bei Vertragsende um einen entsprechenden Neuvertrag mit LTE bemühen.
Gegebenenfalls ergibt bei dieser Gelegenheit auch der Blick auf Prepaid-Tarife Sinn. Viele Verbraucher:innen wissen nicht, dass eine Prepaid-Nutzung auch mit einem Smartphone möglich ist. Haben Sie einen Prepaid-Vertrag, bei dem bisher kein LTE vorgesehen ist, kann der Wechsel schnell vollzogen werden, meist innerhalb von einem Monat.
Erste Anbieter bieten bereits teure Tarife für 5G an. Für Verbraucher lohnt sich solch ein Vertragsschluss in der Regel aber nicht. Noch gibt es erst relativ wenige 5G-Antennen und es ist auch ein entsprechendes modernes Smartphone notwendig.“
(Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de)
Verbraucher, die ihr Endgerät grundsätzlich eher zum Telefonieren und zum Versenden klassischer SMS oder MMS nutzen, erfahren durch die Netzabschaltung grundsätzlich keine Einschränkungen. Diese Dienste können auch weiterhin über das 2G/GMS-Netz der Mobilfunkanbieter genutzt werden.
Die Abschaltung des 3G-Netzes erfolgt bundesweit in mehreren Schritten. Anfang Juli 2021 sollen zunächst 500 Mobilfunkstandorte von 3G auf 4G umgestellt werden. Bereits zwei Wochen später sollen weitere 1.000 Standorte folgen. Zuerst auf der Liste stehen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Hier sind vor allem große Städte wie Potsdam, Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter und Hildesheim sowie die Landkreise Ludwigslust-Parchim, Altmarkkreis Salzwedel, Ostprignitz-Ruppin, Gifhorn, Celle und Grafschaft Bad Bentheim betroffen.
Die zweite große Deaktivierungsrunde ist für Ende September geplant. Von dieser Abschaltung sind große Teile von Bayern, Schleswig-Holstein, Sachsen, Thüringen und dem Saarland betroffen, außerdem Großstädte wie München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Essen und Düsseldorf.
Bis Anfang Dezember will O2 auch die restlichen rund 4.500 3G-Standorte in den verbliebenen Regionen Deutschlands auf das neue Netz umstellen. In diese Phase fallen auch die Großstädte Hamburg, Leipzig und Berlin.
O2 ist nicht der einzige Mobilfunkanbieter, der noch in diesem Jahr von 3G auf 4G umsteigt. Auch Vodafone hatte bereits im Februar angekündigt, das 3G-Netz abzuschalten und die freiwerdenden Frequenzen für eine Verbesserung des 4G-Ausbaus zu nutzen. Zum 30. 6. will das Unternehmen sein gesamtes 3G-/UMTS-Netz deaktivierten und damit den Weg freimachen für eine zukunftsfähigere Mobilfunk-Technologie.
Ebenfalls im Sommer 2021 ist bei der Telekom Schluss mit 3G. Auch hier stehen bereits seit 2020 die Weichen auf 4G- und 5G-Technologie. Für Verbraucher, die mit O2, Vodafone oder Telekom über einen der drei größten Mobilfunkanbieter surfen, empfiehlt sich also schnellstmöglich ein Tarifcheck mit einem kritischen Blick auf ihr aktuelles Endgerät.