Rückblick: Die Highlights aus fünf Jahren Android

Vor fünf Jahren erblickte mit dem G1 das erste Android-Smartphone das Licht der Welt – Zeit also für einen Rückblick. Hier sind unsere Highlights aus fünf aufregenden Jahren Android-Geschichte. 

Fünf Jahre sind nicht lang – in der Mobilfunkwelt aber eine halbe Ewigkeit. Am 22. Oktober 2008 kam mit dem von HTC gefertigten G1 das erste Android-Smartphone auf den Markt. Seitdem hat sich eine Menge getan: Android, anfangs vom ehemaligen Symbian-Chef Nigel Clifford als “just another Linux” verspottet, dominiert die Branche und hat sich mit einem Marktanteil von weltweit fast 80 Prozent an die Spitze gesetzt. Dabei stand Googles mobiles Betriebssystem immer an vorderster Front der Innovation, von den ersten Dual- und Quad-Core Smartphones über Full HD-Displays bis hin zu 4G und mehr – alles zuerst auf Android.

Zur Ehrung dieses historischen Datums nehmen wir euch mit auf eine kleine Zeitreise. Schnallt euch an, legt etwas zum Knabbern bereit und fahrt mit uns zu den wichtigsten Haltestellen der Android-Geschichte.

2008 und 2009 – Leckere Desserts und Droid

Nicht einmal Jahr nachdem die Open Handset Alliance, ein Konsortium von Smartphone-Herstellern, Chip-Produzenten und Mobilfunk-Anbietern, am 5. November 2007 vorgestellt wurde, kam in den USA am 22. Oktober 2008 das erste Android-Smartphone auf den Markt. Das G1, offizieller HTC Dream, wurde von der amerikanischen Telekom-Tochter T-Mobile USA vermarktet und bestach neben seinem 3,2 Zoll Display, dem 528 Mhz. Single Core-Prozessor und Android 1.0 auch mit einem Trackball und einer QWERTZ-Tastatur. In Deutschland feierte das G1 am 2. Februar 2009 seinen Einstand.

Das T-Mobile G1, aka HTC Dream, war der erste Androide der Welt. (Bild: Connect)

Das Jahr, in dem mit Barack Obama der erste afroamerikanische Präsident sein Amt antrat, war für Google von harter Arbeit an der Android-Front geprägt. Gleich drei neue Android-Versionen hatte der Internetgigant 2009 veröffentlicht und führte auch die heute so geliebte Tradition ein, die einzelnen Android-Versionen nach leckeren Desserts zu benennen.

Den Anfang machte am 30. April 2009  Android 1.5: “Cupcake” brachte heute ganz selbstverständliche Features wie beispielsweise Widgets, den Videoupload zu Youtube oder die virtuelle Tastatur. Nach nur fünf Monaten folgte am 15. September 2009 Android 1.6 “Donut” mit der Unterstützung von WVGA-Displays, Verbesserungen an der Kamera, der Integration der Mobilfunkstandards CDMA/EVDO, den Support von VPN’s und mehr.

Der Homescreen in Android 1.6 “Donut” (Bild: user-agent-string.info)

Nur anderthalb Monate später kam am 26. Oktober 2009 Android 2.0. Der Versionssprung hatte durchaus seine Berechtigung, da “Eclair” eine Vielzahl an neuen Funktionen eingeführt hat: Die Unterstützung von Microsoft Exchange und Bluetooth 2.1 hielt Einzug, der Browser unterstützte nun HTML 5, es gab eine neue Benutzeroberfläche, Live-Wallpaper wurden eingeführt, Google Maps wurde verbessert und bot nun eine kostenlose Navigation und vieles, vieles mehr.

Sein Debüt gab Android 2.0 “Eclair” auf dem Motorola Droid. Mit einer großen Marketingkampagne hatte der US-Mobilfunker Verizon das neuste Flaggschiff der Android-Liga gepusht und in den Werbespots direkt das iPhone angegriffen. Mit seinem 3,7 Zoll Display und der für damalige Verhältnisse extrem scharfen Auflösung von 854 x 480 Pixeln, einem 550 Mhz. schnellen Cortex A8-Prozessor, einer 5 Megapixel Kamera und einer ausziehbaren QWERTZ-Tastatur, brauchte das im Industrial-Design gehaltene Droid den Vergleich mit dem Apple-Smartphone nicht zu fürchten. In Deutschland wurde das baugleiche Motorola Milestone Ende 2009 veröffentlicht und hat übrigens den Autor dieser Zeilen in die Android-Welt eingeführt.

Das kalte Auge eines Droids – das im Industrial Design gehaltene Moto Droid setzte sich bewusst vom iPhone ab. (Bild: Motorola/Verizon)

Das iPhone als “Digitally Clueless Beauty Pageant Queen” – in mehreren Werbespots wurde das iPhone als Frauen-Smartphone verspottet:

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2010 – Google geht unter die Hardware-Hersteller, das erste Galaxy S und ein langer Begleiter

Am 5. Januar 2010 war es so weit: Nach Monaten der Gerüchte und Spekulationen hatte Google das Nexus One der Weltöffentlichkeit präsentiert. Damit ging Google, wenn auch indirekt, zum ersten mal unter die Hardware-Hersteller und bot ein eigenes Smartphone an. Das Nexus One wurde von HTC gefertigt und sollte interessierte Käufer mit einem 1 Ghz. schnellen Snapdragon-Prozessor von Qualcomm, 512 MB Arbeitsspeicher, einem 3,7 Zoll Display mit 800 x 480 Pixeln und einem MicroSD-Kartenslot bezirzen. Das Nexus One wurde übers Internet vertrieben und umging damit die Mobilfunkanbieter – ein Novum in den USA.

Interessantes Detail: Das Nexus One war das bisher erste und letzte Nexus, was mit einem erweiterbaren Speicher ausgestattet war.

Das Nexus One war das aller erste Nexus-Smartphone und wurde direkt von Google verkauft (Bild: Google)

An den Start ging das Nexus One mit Android 2.1 “Eclair”, was nur kleinere Bug-Fixes gegenüber 2.0 mit sich brachte. Das nächste große Update in der Android-Versions-Historie war Android 2.2 “Froyo”, was am 20. Mai 2010 vorgestellt wurde. Neben Verbesserungen im gesamtem System glänzte es vor allem durch die Unterstützung von Adobe Flash, der Möglichkeit, das eigene Smartphone als WLAN-Hotspot zu nutzen und einer schnelleren Geschwindigkeit dank JIT-Compiler.

Gefolgt wurde Eclair von Android 2.3 “Gingerbread”, was am 6. Dezember 2010 auf dem Nexus S das Licht der Welt erblickte. Das Lebkuchen-Android glänzte durch eine nochmals erhöhte Geschwindigkeit, die u.a. durch den neu eingeführten Garbage-Collector kam. Die Unterstützung von NFC, den WebM und VP8 Codec, verbessertem Kopieren und Einfügen, einer neuen Tastatur u.v.m. gab es noch oben drauf. Gingerbread war uns ein langer Begleiter. Erst dieses Jahr, fast drei lange Jahre nach Veröffentlichung, ist es nicht mehr die am meisten genutzte Android-Version.

Mit dem Evo 4G hatte HTC dieses Jahr ein ganz besonderes Gerät im Köcher, denn es war das erste Smartphone, was mit WiMAX einen der schnellen Mobilfunkstandards der vierten Generation unterstützte. Freilich nur in den USA und dort nur beim Mobilfunkprovider Sprint.

Ein ganz besonderes Jahr war 2010 auch für Samsung. Im März des Jahres hatte der südkoreanische Konzern das Samsung Galaxy S angekündigt und legte damit nicht nur den Grundstein für seine späteren Erfolge, sondern auch für unzählige Patentklagen von Apple.

Das erste Samsung Galaxy S erschien im Jahr 2010 und legte damit den Grundstein für Samsungs spätere Erfolge. (Bild: Samsung)

2011 – Android landet auf Tablets, Dual Core-Smartphones und das erste Galaxy Note

Das neue Jahr begann mit einem echten technologischen Meilenstein: Mit dem Optimus 2X, hierzulande auch als Optimus Speed bekannt, brachte uns LG das erste Smartphone mit einem Dual Core-Prozessor. Im Januar 2011 gab es sein kommerzielles Debüt in Südkorea. Im Inneren des 4 Zoll Boliden werkelte der Nvidia Tegra 2 Prozessor, der mit 1 Ghz. pro Kern taktete. Ausgeliefert wurde das Optimus Speed noch mit Android 2.2 “Froyo” und somit einer Android-Version, die noch gar keine Unterstützung für Mehrkern-Prozessoren hatte. Erst ab Android 3.0 “Honeycomb” sollten Mehrkern-Prozessoren unterstützt werden.

Das hielt LG allerdings nicht davon ab, sich mit dem Titel “world’s first dual core smartphone” zu schmücken. Genutzt hat es dem südkoreanischen Konzern freilich wenig. Das LG Optimus Speed war zwar kein Flop, von einem Hit aber genauso weit entfernt wie RTL 2 von anspruchsvoller Unterhaltung.

LG’s Optimus Speed war das erste Smartphone mit Dual Core-Prozessor. (Bild: LG)

Tablets waren auf einmal in aller Munde – kaum verwunderlich, denn ein Jahr zuvor hatte Apple das iPad vorgestellt und damit eine ganz neue Geräteklasse zwar nicht erfunden, aber populär gemacht. Google stand also unter Zugzwang. Vor allem die Versuche diverser Hersteller, das eigentlich für Smartphones vorgesehene Android auch auf großen Tablets zu verwenden, bereiteten Mountain View große Kopfschmerzen. Im Vergleich zum iPad sahen die Ergebnisse nämlich mehr als peinlich aus und schädigten den Ruf Androids. Am 22. Februar 2011 zauberte Google dann Android 3.0 “Honeycomb” aus dem Hut – das erste für Tablets optimierte Android. Nur zwei Tage später feierte es auf dem Motorola Xoom sein Debüt für alle Kaufinteressierten.

“Honeycomb” trumpfte mit einer komplett neuen, an die Bedürfnisse von Tablets orientierten UI auf. Die Benutzeroberfläche kam in einem modernen, fast schon kalt anmutenden Blau daher. “Holographic”, so nannte der neue Android-Chefdesigner Matias Duarte seine Kreation, die sich mit Sicherheit ein oder zwei Inspirationen beim Film Tron geholt hat. Daneben wurden alle Google-Apps auf die Bedienung mit einem Tablet optimiert und auch unter der Haube hatte sich einiges getan: so gab es u.a. die Unterstützung von Hardware-Beschleunigung, FLAC-Audio und Mehrkern-Prozessoren.

Android 3.0 “Honeycomb” wurde speziell für Tablets entwickelt (Bild: Google)

Interessantes Detail: Android 3.x “Honeycomb” ist bis heute die einzige Version von Android, die nach ihrer Vorstellung nicht öffentlich zugänglich gemacht worden ist. Google wollte damit verhindern, dass Hersteller sich das für Tablets gedachte Android 3.0 nehmen und es auf Smartphones packen. Erst mit Android 4.0 “Ice Cream Sandwich” hat Google den Source Code von “Honycomb” freigegeben.

Die IFA brachte uns in diesem Jahr wenig Aufregendes. Lediglich ein neues Smartphone aus dem Hause Samsung hatte den Spott vieler Experten auf sich gezogen: das Galaxy Note. Viel zu groß sei das Gerät, würde sich am Markt nicht durchsetzen können und überhaupt – hat Steve Jobs nicht behauptet, der Stylus sei Tod? Wie die Geschichte ausgegangen ist, wissen wir ja. Zusammen mit dem LG Optimus LTE war das Galaxy Note auch das erste Smartphone, was ein 720p HD-Display sein Eigen nennen durfte.

Das Samsung Galaxy Note hat den Trend zu großen Displays angestoßen und den Stylus wieder populär gemacht. (Bild: Samsung)

Ebenfalls 2011 betrat mit Amazon ein Spieler die Android-Bühne, den man bis dahin gar nicht auf dem Radar hatte. Auch der weltgrößte Onlinehändler wollte ein Stück des immer größer werdenden Tablet-Kuches und setzte dafür auf Android. Dafür hat es sich das offene Android geschnappt, ersetzte alle wichtigen Google-Apps durch eigene Anwendungen und stellte mit dem Kindle Fire am 28. September 2011 sein erstes Tablet vor.

Noch im selben Jahr gab es einen erneuten Versionssprung als am 19. Oktober 2011 Android 4.0 “Ice Cream Sandwich” vorgestellt wurde. Mit ICS wurden die beiden separaten Reihen, Android 2.x für Smartphones sowie Android 3.x für Tablets, wieder zusammengeführt. Android 4.0 kam in einem ganz neuen Gewand daher, das sich als optischer Feinschliff zur in “Honeycomb” eingeführten Holo UI präsentierte. Mit Android-Beam gab es ein auf NFC basierendes Feature zum Austausch von Daten, neue API’s haben ihren Einzug gehalten, der Lockscreen hat eine neue Optik samt Möglichkeit bekommen, ihn mit dem Gesicht zu entsperren und vieles mehr.

2012 – angekommen im Mainstream, ein günstiges 7 Zoll Tablet und der Kauf von Motorola

“Nichts schmerzt so sehr wie fehlgeschlagene Erwartungen”, sprach einst Benjamin Franklin. Trotz Maya-Prophezeiung ging die Welt letztes Jahr bekanntlich ja nicht unter und hat viele enttäuschte Gläubige hinterlassen, die sich schon so sehr auf die Apokalypse gefreut hatten. Doch ihre Trauer war unsere Freude, denn 2012 brachte uns eine ganze Reihe von Highlights in der Android-Welt.

Auf dem Mobile World Congress wurden zum aller ersten mal Smartphones mit Quad Core-Prozessor vorgestellt. Nur ein Jahr nachdem Dual Core-Prozessoren zum Standard gehörten, verdoppelten die Chiphersteller die Prozessorkerne und stießen damit in bisher ungeahnte Leistungshöhen vor. Das HTC One X und LG Optimus 4X HD waren mit dem verbauten Nvidia Tegra 3 Prozessor die ersten Smartphones, die mit der Kraft der vier Herzen schlugen. Die beiden Flaggschiffe aus dem Hause HTC und LG waren zwar ausgezeichnete Geräte, konnten sich aber nicht mal ansatzweise gegen das neue Samsung Galaxy S3 durchsetzen.

Am 3. Mai 2012, nach Monaten die von unzähligen Leaks gespickt waren, hatte Samsung mit einem großen Showevent in London seine neuste Kreation der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Das S3 schlug ein wie eine Bombe: weit über 50 Millionen Gerät hat Samsung bisher an den Mann bringen können. Mit dem Erfolg des S3 kam Android auch endlich im Mainstream an und wurde nicht mehr nur als billige Alternative zum iPhone gesehen. Die Vormachtstellung Samsungs wurde damit jedoch weiter zementiert.

Weit über 50 Millionen verkaufte Geräte: Mit dem Samsung Galaxy S3 ist Android im Mainstream angekommen. (Bild: Samsung)

Googles Weg, ein integrierter Konzern zu werden und neben seinen Webdiensten auch Hardware und Inhalte anzubieten, machte 2012 ebenfalls enorme Fortschritte. Am 6. März wurde der Android Market offiziell in Google Play umbenannt und bot neben Apps erstmals auch Filme, Musik und Bücher an. Der nächste Streich folgte dann nur drei Monate später auf der Google I/O im Juni: neben dem gefloppten Nexus Q, einem überteuerten Media-Streamer, stellte der Internetgigant mit dem Nexus 7 auch zum ersten mal ein eigenes Tablet vor.

Das von Asus gefertigte Tablet entwickelte sich schnell zu einem Hit und hat quasi im Alleingang die Kategorie der 7 Zoll Tablets populär gemacht. Der günstige Preis, die potente Hardware und regelmäßige Updates von Google haben zum Erfolg des kleinen Geräts beigetragen. Selbst Apple, obwohl man sich in Cupertino vorher über kleine Tablets lustig gemacht hat, kopierte die Erfolgsformel des Nexus 7 und brachte mit dem iPad Mini eine kleinere Variante seines erfolgreichen Tablets heraus.

Das Nexus 7 machte mit einem günstigen Preis und guter Ausstattung die Kategorie der 7 Zoll Tablets populär (Bild: Androidmag.de)

Aber nicht nur das Nexus 7 war der Star der Google I/O 2012, denn das kleine Tablet musste sich das Rampenlicht mit dem neu vorgestellten Android 4.1. “Jelly Bean” teilen. Die wohl wichtigsten Neuerungen fanden unter der Haube statt: Mit Project Butter, einer konstanten Bildwiederholfrequenz durch vertikale Synchronisation und einer verbesserten Reaktionsfähigkeit, machte Google dem berühmten “Android-Lag” endgültig den Garaus. Verzögerungen gehörten fortan zur Vergangenheit. Mit Google Now wurde außerdem ein antizipierender digitaler Assistent eingeführt, der dem Nutzer selbstständig relevante Informationen anzeigt, erweiterte Benachrichtigungen ermöglichten das Antworten auf Mails, Teilen von Fotos usw. direkt über die Benachrichtigungsleiste, die Unterstützung von WiFi Protect Setup hielt Einzug und vieles mehr.

Mit einer bombastischen Showeinlage, die u.a. live aus einem Flugzeug springende Fallschirmspringer zeigte, wurde auf der I/O außerdem Google Glass demonstriert:

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Im August 2012 ließ Google eine echte Bombe platzen und verkündete die Übernahme des strauchelnden Mobilfunkherstellers Motorola. Für 12,5 Milliarden Dollar wechselte die Mobilsparte den Besitzer. Bis dato war es die teuerste Übernahme, die Google jemals getätigt hat. Genutzt hat es dem Konzern bisher wenig – im Gegenteil. Noch immer schreibt Motorola keine schwarzen Zahlen und beschert dem Suchmaschinenprimus Verluste.

Motorola ist ab sofort “a Google company” – schreibt jedoch immer noch rote Zahlen (Bild: Google)

Ende des Jahres wurde mit dem Nexus 4 der Nachfolger des Samsung Galaxy Nexus vorgestellt. Wie auch schon beim günstigen Nexus 7, verfolgte Google mit dem von LG gefertigten Smartphone eine aggressive Preisstrategie. Für nur 299 Euro (Variante mit 8 GB Speicher) bot man ein Gerät an, dessen technische Ausstattung sich auf Augenhöhe mit den Platzhirschen von Samsung, HTC und Co. befand, aber nur die Hälfte kostete. Die neue Nexus-Familie komplettierte das Nexus 10, ein von Samsung gebautes 10 Zoll Tablet, was wortwörtlich mit seiner extrem hohen Auflösung von 2560 x 1600 Pixeln bestach.

Daneben stellte Google auch Android 4.2 vor. Auch der Nachfolger von Android 4.1 führte noch die Bezeichnung “Jelly Bean” im Namen, was angesichts der wenig bahnbrechenden Neuerungen auch verständlich war. Android 4.2 war mehr ein Feinschliff und führte u.a. die Unterstützung von Miracast ein, Quick Settings in der Benachrichtigungsleiste, Benutzerkonten (nur für Tablets), Lockscreen-Widgets usw.

Aus anfangs nur einem Nexus-Smartphone ist eine ganze Familie an Geräten geworden. (Bild: Google)

Heute und ein kleiner Ausblick

Dieses Jahr haben wir den nächsten, erwartbaren Sprung gemacht: 2013 wurden die Prozessoren noch leistungsfähiger, die Displays mit einer Full HD Auflösung noch schärfer, es wurden noch mehr Megapixel in die Kameras gepresst usw. Doch es wird auch immer deutlicher, dass die bisherige “höher, schneller, weiter”-Strategie der Hersteller allmählich an ihre Grenzen stößt.

Brauchen wir wirklich noch schärfere Displays, wenn wir schon bei 1080p keine Pixel mehr erkennen können? Brauchen wir wirklich noch schnellere Prozessoren, wenn 90 Prozent der Apps, von Spielen mal abgesehen, die Chips heute schon nicht mal ansatzweise ausreizen?

In diesem Sinne ist 2013 bisher auch ein Jahr des Umbruchs gewesen. Nach Jahren an der Spitze ist im Frühjahr Android-Erfinder Andy Rubin abgetreten und hat das Steuer an Sundar Pichai abgegeben. Abseits von bloßen Leistungssteigerungen suchen die Hersteller nach Mittel und Wegen, sich von der Konkurrenz abzusetzen und zu differenzieren.

HTC hat sich vom Megapixel-Rennen verabschiedet und setzt im One auf eine Kamera, die dafür in schlechten Lichtverhältnissen punkten soll. Mit ihren BoomSound genannten Stereo-Frontlautsprechern haben sich die Taiwaner zudem der bisher vernachlässigten Klangqualität von Smartphones gewidmet. Samsung hingegen entwickelt im hohen Tempo TouchWiz weiter und bestückt seine eigene Oberfläche mit jedem nur erdenkbaren Feature, von Smart Scroll über Air View bis hin S Voice und mehr. Andererseits setzt Sony auf durchgehenden Schutz gegen Wasser und Schmutz und möchte mit Triluminos-Displays, Exmor RS-Bildsensoren usw. die eigene Erfahrung bei TV-Geräten und Kameras zu nutzen.

Davon, dass gefühlt jeder Hersteller entweder an einer Smartwatch arbeitet oder schon im Angebot hat, ganz zu schweigen.

Sieg oder Niederlage im Mobilfunkmarkt werden in Zukunft also nicht mehr nur durch immer leistungsfähigere Hardware entschieden, sondern durch intelligente Weiterentwicklung der eigenen Produkte, die sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert und ihnen einen echten Mehrwert bietet. Wird HTC überleben? Bleibt Samsung weiter so dominant? Schafft Intel endlich den Durchbruch im Mobilsektor?

Diese und weitere Fragen werden uns die nächsten Jahre begleiten und die Android-Welt spannend halten.

Das waren unsere Highlights aus fünf Jahren Android – und was sind eure? Haben wir eurer Meinung etwas vergessen oder zu wenig Beachtung geschenkt? Sagt es uns in den Kommentaren!