Es wird wohl noch einige Monate dauern, bis Google die Ende Mai vorgestellte neue Android-Version offiziell herausbringt. Für Neugierige gibt es aber schon jetzt eine Möglichkeit, Android M zu installieren: Google hat eine Vorschau-Version für Entwickler veröffentlicht – die sogenannte Developer Preview. Besitzer ausgesuchter Geräte (siehe unten) können das neue Android damit schon jetzt ausprobieren. Wir zeigen, wie‘s geht.
Wie der Name “Developer Preview” schon andeutet, handelt es sich bei der Software um eine unfertige Version von Android. Es kann also zu Abstürzen kommen, Teile des Systems fehlen oder funktionieren vielleicht nicht richtig. Im Zuge des Updates werden alle Daten gelöscht, Sie müssen also unbedingt Sicherungen anlegen. Außerdem kommt es (in seltenen Fällen) auch vor, dass das Gerät nach dem Update nicht mehr startet (“Brick”). Sind Sie sich Ihrer Sache nicht sicher, sollten Sie lieber auf das offizielle Update warten.
Zum Aufspielen der Android-Software brauchen Sie auf dem PC die Tools fastboot und adb. Diese werden in einem umfangreichen Entwickler-Kit von Google bereitgestellt. Unter folgendem Link finden sie die Programme in einer Form, die die Bedienung erleichtert: bit.ly/mini-adb
Laden Sie nun das passende Android-M-Paket für Ihr Gerät herunter. Google macht diese auf seiner Entwickler-Plattform verfügbar: bit.ly/android-m-vorschau
Entpacken Sie die Datei mit dem Programm 7zip (gratis erhältlich unter 7-zip.de) und legen Sie den Inhalt (ohne Unterordner) im Installationsverzeichnis der Entwickler-Tools ab (meist: C:\Programme\Minimal ADB and Fastboot\)
Um die Software aufspielen zu können, müssen Sie auf Ihrem Gerät das sogenannte USB-Debugging aktivieren. Gehen Sie da- zu im Menü auf “Über das Telefon” und Tippen Sie sieben Mal auf den Punkt “Build Number”. Danach sehen Sie einen neuen Menüpunkt “Entwickleroptionen”. Hier aktivieren Sie die Option “USB-Debugging”.
Damit Windows per USB mit Ihrem Handy “sprechen” kann, braucht es die richtigen Treiber. Google stellt diesen unter bit.ly/google-usb-treiber zur Verfügung. Stecken Sie Ihr Gerät per USB-Kabel an den PC und verweisen Sie Windows auf den heruntergeladenen Treiber.
Um das Update einspielen zu können, müssen Sie zuerst den sogenannten Bootloader entsperren. Lassen Sie Ihr Gerät dazu am USB-Kabel, öffnen Sie das in Schritt 1 installierte “Minimal ADB and Fastboot” übers Startmenü und tippen Sie “abd reboot-bootloader” ein.
Ihr Gerät wird herunterfahren und einen am Rücken liegenden Android anzeigen. Dann tippen Sie am PC “fastboot oem unlock” und warten, bis am Bildschirm die Zeile “LOCK STATE – unlocked” angezeigt wird.
Nun sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, Sie können Android M aufspielen. Tippen Sie dazu einfach “flash-all” ein. Der Vorgang kann einige Minuten dauern – unterbrechen Sie dabei auf keinen Fall die USB-Verbindung. Ihr Gerät wird sich neu starten (auch dies kann einige Minuten dauern). Das war’s auch schon – auf Ihrem Gerät läuft Android M.
Rückgängig machen
Wenn Sie zurück zu Android 5 Lollipop wechseln wollen, führen Sie den Vorgang nochmals durch, laden in Schritt 2 aber statt des Android M-Pakets das Android Lollipop-Paket von Google herunter: bit.ly/lollipop-paket
Die Schritte 1,3,4,5 können Sie dabei überspringen.
Obwohl Googles Preiskracher von 2013 langsam in die Jahre kommt, ist er bei Nerds und Android-Entwicklern immer noch sehr beliebt. Darum hat Google es bei der Entwickler-Vorschau für Android M berücksichtigt. Der Vorgänger Nexus 4 ist nicht mehr dabei.
Das riesige Phablet Nexus 6 (hergestellt von Motorola) ist das aktuelle Google-Flaggschiff, wenn es um Smartphones geht. Wegen seiner riesenhaften Maße und des im Vergleich zum Vorgänger hohen Preises kommt das Gerät nicht allzu gut an.
Das Nexus 9 ist vor allem ein Tablet zum Lesen und Arbeiten: Der 9 Zoll große Bildschirm weist (wie etwa das iPad) ein Seitenverhältnis von 4:3 auf. Als Zubehör ist ein Tastatur-Cover erhältlich, mit dem sich das Gerät in ein abgespecktes Notebook verwandelt.
Dieses Google-Gerät fällt (als Streaming-Box bzw. Spiele-Konsole für den Fernseher) ganz aus dem Rahmen, kann aber wie seine Smartphone- und Tablet-Kollegen schon jetzt mit der Vorschau-Version von Android M bespielt werden.