Wachstum des E-Sports: Durch den Lockdown ist das Interesse am wettbewerbsorientierten Gaming deutlich gestiegen

Die Welt des Sports wurde von der Corona-Pandemie hart getroffen. Während einige Profiligen nach einer längeren Pause die Saison zu Ende spielten oder noch zu Ende spielen werden, konnten andere die laufenden Wettbewerbe nicht zu Ende bringen und müssen nun mit großen wirtschaftlichen Einbußen rechnen. Die Großevents des Sommers, wie Olympia in Tokio oder die Fußballeuropameisterschaft wurden auf nächstes Jahr verschoben. Während der traditionelle Sport sehr durch den Ausbruch von Sars-CoV-2 in Mitleidenschaft gezogen wurde und die langfristigen Auswirkungen noch nicht einzuschätzen sind, konnte E-Sports von Corona profitieren.

Bild: Shutterstock (Gorodenkoff)

E-Sports als Zuschauermagnet

Der Wirtschaftssektor E-Sports boomte schon vor Covid-19. Viele Gamer sind dabei durch den wachsende Zuspruch und immer höhere Sponsoren- und Preisgelder reich geworden. Sie werden heute von den meist jungen Fans verehrt und wie Stars gefeiert. Da Profi- wie Amateurgamer die exakt gleichen Games spielen, ist E-Sports auch ein Zuschauermagnet. Das Verfolgen der Duelle auf Computer und Konsole ist meist sehr spannend und von den Zuschauern sehr gut nachvollziehbar. Zudem kann man als unerfahrener Spieler sehr viel von der Taktik und Strategie der Profigamer lernen.

Beschleunigtes Wachstum durch Corona

So sind während des Lockdowns, der von vielen Regierungen zu Eindämmung der Corona-Pandemie erlassen wurde, immer mehr Gamer zu E-Sports-Fans geworden. Aber auch die traditionellen Sportfans haben teils aus Interesse, teils aus Mangel an Alternativen immer häufiger die digitalen Duelle verfolgt. Der britische E-Sports CEO Chester King bestätigte kürzlich diese Entwicklung. Es sei zwar schwer, genaue Zahlen zu nennen, doch hat E-Sports in Zeiten von Social Distancing deutliches Wachstum verzeichnen können. Alleine im Vereinigten Königreich soll die Zahl an Stunden, in denen E-Sports betrieben wird, um etwa 30 Prozent angestiegen sein. King erklärt, dass nun zu den Gamern, die schon vor Corona sehr aktiv waren, noch die traditionellen Sportler und Sportfans kommen, die soziale Interaktionen vermissen, kommen.

Kein Ende des Wachstums in Sicht

Das Interesse an E-Sports ist schon seit Jahren deutlich gestiegen. Die elektronischen Duelle, die in vielen Ländern noch nicht als offizielle Sportart anerkannt sind, wurden nach und nach zu Zuschauermagneten und füllten vor Corona die größten Arenen der Welt. E-Sports ist inzwischen zu einem Multimilliarden-Euro-Business geworden und ruft immer mehr Investoren auf den Plan. Nun da die traditionellen Sportligen nach und nach wieder ihren Betrieb aufnehmen und auch die Amateursportarten teilweise wieder ausgeübt werden können, wird sich das Wachstum wohl etwas abschwächen. Dennoch gehen alle Experten davon aus, dass die Kurve noch über Jahre bergauf gehen wird.