Caterpillar CAT B10

Extrem toughes Outdoor-Smartphone

Maschinenbauer Caterpillar präsentiert seinen 150.000 Mitarbeitern ein eigenes Android OS-Smartphone, das sehr viel aushält. Das rund € 320,- teurere und nach IP67 zertifizierte Telefon besitzt einen starken Akku und kann zwei SIM-Karten speisen.



Schmutz, Staub, Stöße und Wasser. Gegen all das ist das Baustellen-Smartphone des weltgrößten Maschinenbauers Caterpillar gewappnet. Das US-amerikanische Unternehmen, das für gewöhnlich Bulldozer, Muldenkipper und Dieselmotoren herstellt, bringt mit dem CAT B10 ein besonders robustes Handy auf den Markt.

Das CAT B10 ist etwas für dich, wenn du…

… ein extrem solides Smartphone suchst.

Das CAT B10 ist nichts für dich, wenn du…

…ein schlankes Smartphone mit guter Performance und gutem Display haben möchtest.

Der Handy-Bulldozer

Von modernem Produktdesign kann hier nicht die Rede sein; das CAT B10 wurde funktional entworfen: Es ist klobig, unhandlich und die Optik martialisch. Überraschend ist das aber nicht. Produkte dieser Art müssen Volumen innehaben, damit sie resistent bleiben. Neben drei elektronischen Tasten (Menü, Suche und Zurück) besitzt das Smartphone auf der vorderen Seite auch mechanische Buttons für Start, Telefonannahme und -ende. Diese sind groß und lang gehalten. Die Tastenbedienung mit Handschuhen, die in der Regel für unpräzises Arbeiten sorgen, klappt problemlos. Das sogenannte ASAHI Display Glass (Gorilla Glass-Konkurrent aus Japan) ist widerstandsfähig, kratzfest, aber nicht unzerstörbar, wie unser Härtetest nachfolgend zeigt. Das geriffelte Gehäuse ist, bis auf den abnehmbaren Metall-Akkudeckel, überdurchschnittlich stark gummiert. Die taktile Wahrnehmung erinnert ein wenig an große Baggerreifen. Insgesamt macht das CAT B10 einen schweren und mächtigen Eindruck.

Der Akkudeckel lässt sich mit dem mitgelieferten Schraubenschlüssel lösen.

Antiquirtes Display

Anders als das CAT B25 ist das CAT B10 kein Handy, sondern ein Smartphone, das die meiste Zeit über das kapazitive Display bedient wird. Im Gegensatz zum Rest des Telefons ist das Display mit einer Diagonale von 3,2-Zoll relativ klein. Auch die Auflösung ist mit 320×480 Pixel nicht besonders hoch und schon seit Jahren nicht mehr zeitgemäß. Besonders bemerkbar macht es sich bei der Eingabe von Texten, wenn die virtuelle QWERTZ-Tastatur zum Vorschein kommt: Die einzelnen Tasten werden eindeutig zu klein

dargestellt. Die mit 16,78 Millionen Farben ausgestatte Flüssigkristallanzeige besitzt einen schwachen Schwarzwert, die ordentliche Helligkeit, die Farbwiedergabe und der Kontrast ermöglichen aber dennoch eine gute Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung.

… und angestaubte Leistung

Unter der Haube arbeitet ein 800MHz starker QUALCOMM-Prozessor der ersten Snapdragon-Reihe. Hersteller Caterpillar liefert das CAT B10 mit Android OS 2.3 Gingerbread aus. Schnell ist diese Mischung leider nicht: Das Öffnen einer Applikation dauert; ähnlich wie das Laden einer mobilen Internetseite. Eine Multitasking-Kombination, beispielsweise Musik hören, mehrere Apps nebeneinander laufen lassen und im Internet surfen, bringt das Telefon an seine Grenzen. Positiv überzeugt hat uns der 2.000 mAh-Akku. Bei mittlerer Displayhelligkeit, gewöhnlicher Telefonie und einigen Smartphone-Aufgaben hält dieser schon mal einige Tage durch.

Der Härtetest

Das CAT B10 ist ein nach IP67 zertifiziertes Gerät. Die Schutzart-Kennziffer 6 bedeutet, dass das Gehäuse vollständig staubdicht ist. Zeitweiliges Untertauchen (bis zu einer halben Stunde bei einem Meter) wird von der „Ingress Protection“-Kennziffer 7 repräsentiert. Bei beiden Fähigkeiten konnte sich das Telefon in unserem Test behaupten. Neben Staub- und Wasserdichte ist das Gehäuse auch gegen Stöße gewappnet. Ein freier Fall aus 3 Meter Höhe auf Betonboden hat zwar das Gehäuse nicht beschädigt, aber dafür einen Riss im Display hinterlassen. Dennoch: Die Touchscreen-Bedienung klappte nach wie vor einwandfrei. Damit alles so bleibt, wie es sich der Hersteller vorgestellt hat, ist es wichtig, dass alle Anschlüsse mit den jeweiligen Klappen abgedichtet werden.

Der Härtetest zeigte, dass das CAT B10 nicht unverwundbar ist – ein Sturz aus 3 Meter (!) Höhe überlebte das Display nicht.

Multimedia und Besonderheiten

Die 5 MP-Kamera, die über einen Autofokus und eine Blitz-LED verfügt, liefert Aufnahmen mit wenig Details und reicht gerade einmal für einfache Schnappschüsse. Im Lieferumfang befindet sich ein Karabinerhaken mit einem eingebauten Kompass. Dieser kann mit dem Telefon verbunden werden, um Stürze zu vermeiden. Eine Besonderheit des CAT B10 ist die Möglichkeit, zwei SIM-Karten zu verwenden. Unter dem Akkudeckel, der aufgeschraubt werden kann, lassen sich die beiden SIM-Karten einlegen. Dabei gilt: Der erste Schacht ist UMTS-fähig, während der zweite nur mit EDGE klar kommt. Telefonieren darf man mit beiden SIM-Karten, wird aber mit einer telefoniert, so ist der Empfang für die andere SIM-Karte deaktiviert.

Fazit

Die überschaubare Zielgruppe des CAT B10 bekommt genau das, was man beim Arbeiten auf einer Baustelle braucht: Robustheit. Als Smartphone kann es aber nicht überzeugen und wirkt definitiv nicht mehr zeitgemäß.

Das CAT B10 von Caterpillar ist nicht unzerstörbar,

hält aber trotzdem einiges aus.