Wer unterwegs Musik genießen möchte, ohne sich in Kabeln zu verheddern, muss zu Bluetooth-Stereo-Headsets greifen. Wir haben sieben Modelle unterschiedlicher Bauart für Sie getestet.
Musik, Videos, Podcasts, Hörbücher – was immer das Smartphone an Audio-Medien ausspuckt, mit Kopfhörern klingt es besser als über den blechern quäkenden Handy-Lautsprecher. Aber unterwegs sind Kabel hinderlich und in den eigenen vier Wänden will man nicht das Handy mit sich herumtragen.
Bluetooth-Stereo-Headsets schaffen Abhilfe. Das gekoppelte Smartphone oder Tablet kann in der Handtasche oder am Küchentisch liegen bleiben, bis zu 10 Meter kann sich der Nutzer mit dem Kopfhörer davon entfernen. Für die erste Koppelung (das „Paaren“) mit dem Smartphone müssen Sie unter Umständen die Betriebsanleitung des Headsets zu Rate ziehen. Von da an verbindet sich das Gerät aber gleich nach dem Einschalten automatisch mit dem Smartphone oder Tablet. Übrigens: Mit allen Headsets in unserem Test lässt sich auch telefonieren. Das gekoppelte Handy kann liegen bleiben, ein Mikrofon im Headset zeichnet das Gesprochene auf und unser Gegenüber können wir auf beiden Ohren hören. Die Sprachqualität ist jedoch durchweg schlechter als direkt übers Handy.
Ein Nachteil von Bluetooth-Headsets gegenüber kabelgebundenen Kopfhörern ist die Tatsache, dass diese regelmäßig aufgeladen werden müssen. Die Nutzungszeit schwankt je nach Gerät zwischen 4 und 20 Stunden. Immerhin werden aber fast alle Headsets über Micro-USB geladen, zumindest Android- und Windows-Phone-Nutzer können unterwegs also das Handy-Ladekabel nutzen.
Im Groben lassen sich drei Bauarten unterscheiden: In-Ear-Headsets mit flexiblem Kabel, In-Ear-Geräte mit Nackenbügel und solche mit klassischer Kopfhörer-Form, bei denen die Hörmuscheln am Ohr aufliegen oder es von außen umschließen. Ein Sonderling ist das Plantronics BackBeat Go 2: Es besteht aus einem kleinen Clip, der am Kragen oder an der Hemdtasche befestigt wird und an den jeder beliebige Kopfhörer mit 3,5 mm-Klinkenstecker angeschlossen werden kann.
Unauffällig, leicht verstaubar, geringes Gewicht: In Ear-Headsets eignen sich vor allem für die klassischen Musikgenießer in U-Bahn, Zug oder Bus, verschwinden die Teile doch nach Gebrauch einfach wieder in der Hosentasche.
Ein in optischer Hinsicht klassisch gehaltenes Modell, das dank der insgesamt drei mitgelieferten Ohrstöpsel und des geringen Gewichts perfekt in jedem Ohr sitzt. Bedient wird das GO 2-Headset über eine kleine Steuereinheit am Kabel, die allerdings nicht mittig platziert ist, was die Bedienung mitunter umständlich macht. Der Sound hingegen bietet wenig Anlass zur Kritik, in Anbetracht der Größe holt der Hersteller alles aus den Ohrhörern heraus. Die Bässe sind angenehm, die Höhen klingen allerdings etwas blechern, zudem ist das Kabel recht berührungsempfindlich. Praktisch hingegen: Werden die Tasten der Steuereinheit bedient, wird der Nutzer mit einer akustischen Rückmeldung versorgt.
Preis: Euro 61,-
Empfindlichkeit: 104 dB/mW
Akkulaufzeit: ca. 4 Stunden
Besonderheit: 2 Farbvarianten, Tasche enthalten
Hersteller Jabra bietet mit dem Modell „Play“ eine etwas umständliche Lösung: Die Bluetooth-Verbindungseinheit sitzt in einem eigenen Bauteil, das am Körper befestigt werden muss und zugleich als zentrale Steuereinheit dient. An diese Steuereinheit werden dann die In Ear-Ohrknöpfe angeschlossen, Das System funktioniert dementsprechend auch mit Kopfhörern anderer Hersteller. Der Vorteil: Je nach Kabellänge kann der Nutzer die Steuereinheit relativ frei am Körper anbringen. Der Nachteil: Das lästige Kabel bleibt, anders als bei den Konkurrenzprodukten dieser Kategorie. Die Tonqualität ist nicht berauschend: Bässe sind kaum spürbar, das Klangbild ist uninspiriert und blechern.
Preis: Euro 32,49
Akkulaufzeit: ca. 5 Stunden
Besonderheit: Steuereinheit mit allen Kopfhörern verwendbar
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Die futuristisch anmutenden „BackBeat Fit“ von Plantronics dürften optisch zwar nicht jedermanns Geschmack entsprechen, überzeugen dafür aber mit – angesichts der geringen Größe – sattem Sound und durchdachten Extras: An der Außenseite der Hörmuscheln sind Tasten für Pause und Play untergebracht, Anrufe können über einen eigenen Button entgegengenommen werden. Erwähnenswert ist auch das Material: Der Hersteller setzt auf eine Art Gummi, der sich im Test nicht nur als äußerst robust erwies, das Material ist zudem recht leicht – was dem Tragekomfort stark entgegen kommt. Und nicht zuletzt kann das Headset dadurch auch problemlos beim Sport getragen werden.
Preis: Euro 95,-
Empfindlichkeit: 105 dB/mW
Akkulaufzeit: ca. 7 Stunden
Besonderheit: erfekt für Sportler, leicht, Zubehörtasche enthalten
Die auffälligere Variante: Klassische Bügelheadsets erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, stehen die Modelle doch für satten Sound, coole Extras und zeitlosen Style. Vor allem bei Schülern und Studenten beliebt.
Das drahtlose Headset „Airy“ des Berliner
Herstellers Teufel ist in Sachen Design minimalistisch gehalten und in verschiedenen Farben erhältlich. Die Hörmuscheln liegen auf dem Ohr auf und liefern satte Bässe. Dank der Bauform wird der Nutzer beim Tragen von Umgebungsgeräuschen abgeschirmt. An der rechten Seite des Kopfhörers befinden sich Bedienelemente, mit denen Sie die Wiedergabe pausieren oder zum nächsten Musikstück schalten können. Auch die Lautstärke lässt sich hier regeln. Die beim Musikhören erzielbare Laufzeit ist mit rund 20 Stunden pro Akkuladung sehr lange. Das verbaute Mikrofon liefert dem Gegenüber beim Telefonieren leider nur sehr leisen Ton.
Preis: Euro 149,99
Empfindlichkeit: 104 dB/mW
Akkulaufzeit: ca. 20 Stunden
Besonderheit: NFC, mehrere Farbvarianten, optionale Verbindung über Kabel, Tasche enthalten
Gewohnt gute Philips-Qualität: Das SHB7000 überzeugt mit recht basslastigem Sound, der mitunter allerdings etwas dumpf daherkommt. Dank der großen, gepolsterten Ohrmuscheln dringt – vor allem bei höheren Lautstärken – kaum mehr Lärm von außen an den Nutzer heran, wenngleich nicht alle Störgeräusche gänzlich abgeschottet werden können. Insgesamt ist das Klangbild recht ausgewogen, lediglich bei den Höhen kommt es über Bluetooth von Zeit zu Zeit zu etwas unsauberen Wiedergaben. Das SHB7000 klingt dann ein wenig blechern – das ist allerdings Jammern auf hohem Niveau. Die Verarbeitung ist einwandfrei, praktisch sind zudem die seitlich integrierten Tasten.
Preis: Euro 50,-
Empfindlichkeit: 103 dB/mW
Akkulaufzeit: ca. 9 Stunden
Besonderheit: große Hörmuschel, optionale Verbindung über Kabel
Das teuerste Headset im Test kommt mit einigen Extras: Neben einer NFC-Funktion zur raschen Verbindung gefällt auch die eigens bereitgestellte, von Dolby mitgestaltete App: Damit lässt sich der Klang feiner anpassen, notwendig dafür ist ein Code, den Käufer mit dem Kauf des Jabra Revo Wireless erhalten. Aber auch ohne dieses Feintuning ist das Klangbild einwandfrei: Vor allem bei elektronischer Musik spielt das Headset seine Stärken aus, Bässe klingen satt, die Tiefen sauber. Nur bei hoher Lautstärke und extremen Höhen ist das Klangbild etwas verzerrt. Erwähnenswert ist auch die Bedienung: Ein in der rechten Ohrmuschel untergebrachtes Bedienfeld reagiert auf Berührungen, das ist praktisch und cool zugleich.
Preis: Euro 145,-
Akkulaufzeit: ca. 12 Stunden
Besonderheit: NFC, optionale Verbindung über Kabel, Touch-Bedienfeld, App zur Toneinstellung
Der Kopfhörer der französischen Marke Parrot ist zwar mit Abstand das teuerste Modell im Test, hat aber auch die beste Klangqualität zu bieten. Die Bauart ist ohr-umschließend, so ist das Zik auch über längere Zeit angenehm zu tragen. Eine Besonderheit ist die Steuerung, die über Berührungsgesten an der rechten Hörmuschel erfolgt. Streicht man mit dem Finger nach oben, wird der Ton lauter, nach unten leiser. Ein Wisch nach vorne schaltet zum nächsten Musikstück usw. Außerdem setzt das Headset die Wiedergabe automatisch auf Pause, wenn es vom Kopf genommen wird. Die über eine Begleit-App steuerbare „Noise Canceling“-Funktion ist im Stande, Umgebungslärm zu unterdrücken.
Preis: Euro349,-
Empfindlichkeit: 110 dB/mW
Akkulaufzeit: ca. 18 Stunden
Besonderheit: Gestensteuerung, Lärmunterdrückung, optionale Verbindung über Kabel