Im Test: Gigaset ME Pro

Gigaset – das ist der Hersteller, der seit Ende letzten Jahres versucht, auf dem hart umkämpften Markt der mobilen Hosentaschenwunder zu reüssieren. Eine Kooperation mit dem FC Bayern München, dem deutschen Rekordmeister, sorgte bereits für Aufsehen. Schafft das auch das ME Pro, das größte Modell der neuen Armada?

 

Auffallen heißt das Gebot der Stunde. Wer etwas erreichen will, muss sich zeigen. Mit einer Display-Diagonale von satten 5,5 Zoll, verpackt in einem hübschen und gleichsam robusten Korpus aus Metall, ist diese Aufgabe schon mal ­gelöst. Trotz der ausufernden Größe liegt das XL-Modell der dreiteiligen Serie des deutschen Herstellers noch recht angenehm in der Hand. Zu ­verdanken haben wir das dem vergleichsweise schmalen, ­seitlichen Rahmen. Nach oben und unten nimmt sich das ME Pro dafür aber mehr Platz.

Der obere und untere Rahmen lassen das ME Pro unhandlicher wirken, als es tatsächlich ist. 195 Gramm sind für ein Telefon aber doch viel Gewicht.

Starker Akku

Die positive Seite der wuchtigen Form: Sie bietet genügend Platz für leistungsstarke Hardware und einen ausdauernden Akku. 4.000 mAh Nennleist­ung sind Ansage und zugleich Versprechen für ein ausdauerndes Gerät. Und tatsächlich: Im Test präsentierte sich der Akku von seiner unermüdlichen Seite, 24 Stunden volle Nutzung sind kein Problem.

Und das, obwohl an den inneren Werten nicht gespart wurde: Der verbaute Prozessor, ein Snapdragon 810 mit acht Kernen, hat mittlerweile zwar einige Monate auf dem Buckel, der Leistungsfähigkeit tut das aber vorerst keinen Abbruch. Im Gegenteil: Das ME Pro reiht sich im Spitzenfeld der Ranglisten ein, nur die Elite auf dem Markt weist den Gigaset-Brummer noch in die Schranken.

Einen gehörigen Anteil an den Top-Werten hat sicherlich auch der 3 GB große Arbeitsspeicher, der flüssig laufende Programme garantiert.

Zwei SIM-Karten oder eine externe Speichererweiterung? Dem Nutzer bleiben je nach Einsatzzweck alle Möglichkeiten offen.

Ausstattung

Fast noch wichtiger als die ästhetischen und die technischen Komponenten sind die Zusatzfunktionen. Aus einem einfachen Grund: Aus der grauen Masse hervorstechen kann man nur über Mitbringsel, und da hat Gigaset nicht gespart. So sitzt auf der Rückseite beispielsweise ein Fingerabdrucksensor. Der entsperrt das Gerät flott und zuverlässig, ist aber schwer zu finden – bedingt durch die Haptik hebt sich die sensitive Fläche kaum vom Rest der rückseitigen Abdeckung ab. Da ist Treffsicherheit ebenso wichtig wie Fingerspitzengefühl. Wer zu oft ins Leere tippt, hinterlässt auf der gläsernen Rückseite immerhin ein mehr oder weniger kunstvolles Gemälde bestehend aus Fingerabdrücken.

In die Rückseite ist auch die Knipse eingelassen. Mit einer Auflösung von 20 MP ist diese nicht nur auf dem Papier aller Ehren wert, unsere Testaufnahmen bestätigten die erwartete Qualität. Erwähnenswert ist der optische Bildstabilisator, das ME Pro ist das einzige Gerät der dreiteiligen neuen Modellreihe von Gigaset, das dieses kleine Helferlein mit an Bord hat. Dies ist ein unbestreitbarer Vorteil, denn die Aufnahmen sehen damit deutlich hochwertiger aus als beim kleinen Bruder. Die Kamera an der Vorderseite liefert ebenfalls tadellose Ergebnisse, was vor allem Selfie-Fans ein Lächeln auf die Lippen zaubern dürfte.

Wer Angst hat, mit dem Speicher nicht das Auslangen zu finden, sei an dieser Stelle beruhigt: Der seitlich untergebrachte Kombi-Slot bietet zwei Einschubmöglichkeiten. Entweder Sie setzen auf zwei SIM-Karten (beispielsweise im Ausland) oder Sie erweitern den Speicher mittels microSD-Karten.

Fazit

Ein wuchtiger Brummer mit starkem Antrieb, gestochen scharfem Display und jeder Menge Extras. Wer weg will von den etablierten Herstellern kann ohne Sorge in das Gigaset ME Pro investieren.