Android One, ein äußerst attraktiver Preis und wenig Spielereien: Nokia baut mit dem Modell 3.1 ein günstiges Einstiegsgerät. Wie gut das Gerät wirklich ist, verrät unser Test. Sie erinnern sich sicherlich an das Nokia 3310 der ersten Generation.
Seit der Geburt des 3310 sind inzwischen rund 18 Jahre vergangen – und die Konkurrenz ist deutlich gewachsen. Es ist alles andere als leicht, auf einem übersättigten Markt wie jenem für Smartphones noch Nischen zu finden, die sich besetzen lassen. Nokia versucht das beim Nokia 3.1 mit einer Kombination aus attraktivem Preis, garantierten Updates und zwar schlichter, aber durchaus schicker Optik. Ob das genügt, um ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen, beantwortet unser Test.
Werfen wir zuerst einen Blick unter die Haube: Dort sitzt ein etwas betagter, achtkerniger Prozessor aus dem Hause MediaTek, der sich gemeinsam mit 2 oder 3 GB RAM beziehungsweise 16 oder 32 GB Festspeicher um leistungstechnische Belange kümmert. Wir hatten das etwas schwächer ausgestattete Modell im Test. Die Ergebnisse in einem Wort: unterdurchschnittlich. Das gilt allerdings nur für den direkten Vergleich mit der Mittel- und Oberklasse, in seinem Universum zählt das Nokia 3.1 durchaus zu den Stärkeren. Nokia hat sich außerdem einen Joker überlegt: Das kleine Smartphone läuft mit Android One. Dabei handelt es sich um die unveränderte Version des Betriebssystems, der Hersteller arbeitet dafür eng mit Google zusammen. Abgesehen von den Google-Anwendungen und einer Support-App samt Benutzerhandbuch sind keinerlei Extras, die Speicherplatz fressen, vorinstalliert. Trotz der nicht besonders starken Hardware lief das Gerät im Test zufriedenstellend.
Der Bildschirm konnte ebenfalls größtenteils überzeugen: Die HD-Auflösung bei 5,2 Zoll ist noch okay, 310 ppi garantieren eine scharfe Darstellung der Inhalte – einzelne Pixel sind nicht zu erkennen. Gut ist die Helligkeit, die sich tatsächlich in der oberen Hälfte unserer Rangliste ansiedelt. Das Seitenverhältnis von 18:9 ist in dieser Preisklasse ebenfalls aller Ehren wert, Blickwinkelstabilität und Farbwiedergabe stimmen. Ein starkes Ergebnis in dieser Kategorie. Etwas anders verhält es sich bei der Kamera. Hier macht sich der günstige Preis dann doch deutlicher bemerkbar. Bei guter Ausleuchtung neigen die Bilder zu einem leichten Rauschen, bei wenig Licht ist dieses Schwäche unübersehbar. Bei höheren Zoomstufen lassen sich außerdem „ausgefranste“ Ränder erkennen. Der LED-Blitz ist nett, hilft hier aber nur wenig. Für ein paar Fotos zwischendurch ist die Knipse brauchbar, wer den Urlaub digital festhalten will, packt aber besser noch die Digicam in die Tasche.
Unser Akkutest bescheinigt dem Nokia 3.1 ebenfalls Ergebnisse im mittleren Bereich: Wir konnten über sieben Stunden Videos schauen und über neun Stunden durchgehend surfen. Das ist nicht viel, allerdings auch bei weitem nicht das schlechteste Ergebnis. Wer das Nokia 3.1 moderat nutzt, hat auch am späten Abend noch Strom. Zum Laden benötigen Sie rund zweieinhalb Stunden. Zuletzt noch ein paar Worte zur Ausstattung. Einige Extras fielen dem günstigen Preis zum Opfer, ein Fingerprintsensor fehlt beispielsweise ebenso wie eine Buchse vom Typ USB C. Bluetooth (in der Version 4.2) und NFC sind indes verbaut und auch die klassische Klinkenbuchse fehlt nicht. Der Speicher lässt sich mittels microSD-Karten noch um bis zu 128 GB erweitern. Verpackt ist alles in einem Polycarbonat-Gehäuse, das gut in der Hand liegt und sauber verarbeitet ist.