Im Test: Sony Xperia XZ Premium

4K-Display mit HDR, und SloMo-Kamera: Mit einigen Monaten Abstand zur Präsentation ist Sonys neues Flaggschiff Xperia XZ Premium seit einigen Wochen im Handel. Aber passen auch die Fundamentaldaten?

Mit 192 Gramm und einer Länge von 156 Millimetern ist das XZ Premium ein wuchtiges Stück Smartphone. Der Eindruck verstärkt sich durch die kantige Form des Gehäuses. Von vorne betrachtet ist das XZ Premium ein fast perfektes Rechteck. Die Seitenteile sind für den bequemeren Griff abgerundet. Anders als sein kleinerer und etwas günstigerer Kollege Xperia XZ hat das Premium-Modell ein Gehäuse aus Glas und Metall bekommen. Letzteres kommt aber nur an der Ober- und Unterseite zum Einsatz, die Längsseiten sind aus Kunststoff gefertigt. Rechts findet neben der Lautstärkewippe und dem (bei Sony obligaten) Kamera-Button der flächige Einschaltknopf Platz. In diesen ist der Fingerabdrucksensor integriert – wie das auch schon bei den Vorgängermodellen der Fall war. Dieser Ort ist ideal, um beim Einschalten und Entsperren einen sicheren Griff um das Gerät zu behalten. Der Vorteil kommt beim großen XZ Premium allerdings weniger stark zu tragen als bei den kleineren Sony-Modellen: Da mit dem Daumen nicht der ganze Bildschirm zu erreichen ist, muss man zur Bedienung nach dem Entsperren ohnehin umgreifen.

Ganz treu bleibt sich Sony bei der Verarbeitung der Außenhülle. Wie schon seit mehreren Jahren üblich ist auch das XZ Premium wasser- und staubdicht nach IP68, sollte also 30 Minuten in 1,5 Meter tiefem Süßwasser unbeschadet überstehen und auch in den staubigen Bedingungen einer Schreinerwerkstatt dauerhaft nutzbar bleiben.

4K-HDR-Display mit Sternchen

Das Highlight des Geräts ist ohne Frage der Bildschirm. Nach dem Z5 Premium von Ende 2015 wagt Sony ein zweites Mal einen 4K-Bildschirm in einem Smartphone. 5,5 Zoll (genauer: 5,46) groß ist das LCD-Panel, daraus errechnet sich bei 4K (3840 x 2160) eine Pixeldichte von erstaunlichen 807 Bildpunkten pro Zoll. Aktuelle Konkurrenten mit Full HD- oder 2K-Display kommen auf deutlich geringere Werte: 570 ppi sind es etwa bei Samsungs Galaxy S8, 564 ppi beim LG G6 und das Google Pixel erreicht gar „nur“ 441 ppi. Die Angabe „4K“ ist jedoch mit einer guten Prise Salz zu nehmen – und hier liegt auch der Grund, wieso die Technik sich noch nicht zum Trend entwickelt hat: Physisch ist das Sony-Panel zwar natürlich fähig, Inhalte in 4K anzuzeigen. Softwareseitig wird die ultrahoch auflösende Anzeige aber nur von wenigen Anwendungen (wie etwa YouTube oder Sonys eigenem Video-Player) unterstützt. Spiele und auch VR-Anwendungen (die von der höheren Auflösung ganz besonders profitieren würden), bleiben derzeit außen vor – die Auflösung fällt auf Full HD zurück.

Ähnlich verhält es sich mit der beworbenen HDR-Fähigkeit des Displays, die für besonders satte Farben und hohe Kontraste sorgen soll: Entsprechende Inhalte sind noch rar – Amazon

Prime Video hat mittlerweile zwar einiges im Angebot, Netflix wiederum unterstützt HDR aktuell nur auf dem LG G6. All das soll die Qualitäten des Sony-Bildschirms aber nicht schmälern: Positiv hervorzuheben ist jedenfalls die Helligkeit und Farbtreue des Bildschirms.

Hardware-Power

Das XZ Premium ist das zweite Smartphone, das mit dem Top-Prozessor Snapdragon 835 ausgeliefert wird. Sonst haben nur Samsungs Galaxy S8 bzw. S8 Plus den Chip – und auch die nur in der US-Ausführung. Die acht gleichwertigen CPU-Kerne werden im XZ Premium mit 4x 2.45 GHz und 4x 1,9 GHz getaktet. Ein Highlight ist die vom Chip erfüllte LTE-Kategorie 16, die Gigabit-Mobilfunk beim Download und bis zu 150 MBit im Upload erlaubt (wenn der Netzbetreiber die entsprechende Technik bereithält, was in D-A-CH noch ein Weilchen dauern könnte.)

Slow-Motion-Kamera

Als etablierter Hersteller von Kompakt-, System- und Spiegelreflexkameras hat Sony seinen Smartphone-Knipsen immer schon besondere Bedeutung beigemessen. Die 19 MP-Kamera produziert in allen Situationen Fotos, die den Vergleich mit jener des Samsung Galaxy S8 nicht zu scheuen brauchen: Die Bilder fallen äußerst scharf und detailreich aus, Dort und da macht sich leichtes Bildrauschen bemerkbar – dafür bleiben aber Details erhalten, die andere Smartphones mit zu starken Filtern glattbügeln. Mit einer Besonderheit wartet Sony im Video-Modus auf: Eine Super-Slow-Motion-Funktion nimmt Videos mit bis zu 960 Frames pro Sekunde auf. Dazu startet man die Videoaufnahme wie gewohnt und schaltet im richtigen Moment in den entsprechenden Modus, um eine Szene in Superzeitlupe festzuhalten. Hier kommt allerdings eine Einschränkung: Nur etwa zwei Zehntelsekunden können auf diese Weise eingefangen werden, bevor die Aufnahme angehalten wird oder in normaler Geschwindigkeit weiterläuft.

Im Detail

Großer Auftritt

192 Gramm Kampfgewicht, 156 Millimeter Körpergröße: Das XZ Premium fällt mit seinem 5,5 Zoll großen Bildschirm in die Phablet-Kategorie und ist nichts für kleine Hände.

Wasserdicht

Dichtungen (wie hier an der Abdeckung des SIM- und SD-Karten-Einschubs) sorgen dafür, dass auch ein halbstündiger Tauchgang dem Gerät nicht schadet. Klinkenbuchse und USB-Anschluss kommen dabei sogar ohne Abdeckung aus.

Fingerprint im Button

Die Platzierung des Fingerabdruckscanners im seitlichen Einschaltknopf ist so praktisch, dass man sich wundern muss, warum nicht auch andere Hersteller eine solche Lösung wählen.