Das Moto G hat im Vorjahr den Smartphone-Markt revolutioniert. Für nur 170 Euro bot Motorola Ausstattung und Qualität, die in diesem Preissegment bis dahin unerreicht war. Nun ist der Nachfolger Moto G (2. Generation) erschienen.
Großer Bildschirm, aktuelle Software und tolle Ausstattung zu einem sehr günstigen Preis.
Das Gehäuse ist nicht gerade elegant und der Systemchip im Inneren nicht der neueste.
Unter den Herstellern von Billig-Smartphones muss Panik geherrscht haben, als Ende letzten Jahres das Motorola Moto G in seiner ersten Version erschien: Für lächerliche 170 Euro gab es da plötzlich ein Smartphone mit hochauflösendem Bildschirm und kratzfestem Glas, einem starken Prozessor und aktueller Software – ein Gerät, das dem Ramsch seiner Preisklasse das Fürchten lehrte. Seit Kurzem ist nun unter dem kaum auszusprechenden Namen „Moto G (2. Generation)“ der Nachfolger erhältlich. Dessen Preis ist mit 200 Euro zwar nicht mehr sensationell, aber immer noch sehr niedrig für das, was geboten wird.
Da ist zum Beispiel der 5 Zoll große Bildschirm in HD-Auflösung, der von kratzfestem Gorilla-Glas geschützt wird. Die Farben sind vielleicht nicht so stark wie bei der teureren Konkurrenz, aber die Darstellung ist durchaus hell und scharf. Die Rechner-Hardware im Inneren ist im Vergleich zum Vorgänger zwar weitgehend unverändert, für flüssige Bedienung aber immer noch mehr als ausreichend. In manchen Dingen hat Motorola nachgelegt: Das Moto G hat nun zwei Einschübe für SIM-Karten. So bleiben Sie etwa unter zwei Nummern gleichzeitig erreichbar oder Sie kombinieren den Datentarif eines Anbieters mit dem Sprachtarif eines anderen. In den Einstellungen legen Sie fest, welche der SIM-Karten den Datenverkehr übernimmt, und welche für die ausgehenden Anrufe zuständig ist. Auf Wunsch hält das Moto G auch vor jedem Anruf Rückfrage. Motorola ist der erste Premium-Hersteller, der Dual-SIM bei einem Gerät quer durch alle Märkte verfügbar macht. Damit schielen die Amerikaner wohl vor allem auf asiatische Käufer, für die Dual-SIM vielfach ein Muss ist. Aber die Kombination von billigen Datentarifen mit günstigen Sprachtarifen ohne Datenpaket könnte auch für europäische Konsumenten interessant sein.
Mit einem microSD-Slot wertet Motorola das Moto G um ein weiteres begehrtes Ausstattungsmerkmal auf. Gespart wurde allerdings beim Systemchip: Wie beim Vorgänger arbeitet im Inneren ein Snapdragon 400 mit vier Kernen und 1,2 GHz Taktfrequenz, auch die Menge an RAM ist mit 1 GB unverändert.
Die Kameras auf der Vorder- und Rückseite produzieren nun Fotos mit höherer Auflösung: 8 Megapixel bei der Hauptkamera bzw. 2 Megapixel bei der Frontkamera für Selfies. Die Bilder können sich zwar nicht mit denen einer Kompaktkamera messen, sie sind aber farbecht und detailreich genug, um fürs Online-Fotoalbum zu taugen. Apropos Multimedia: Zwei Lautsprecher an der Gehäusefront sorgen beim Moto G für Stereo-Klang, wenn Sie das Smartphone im Querformat halten. Das versüßen etwa den Konsum von Youtube-Videos und machen das Moto G ohne Frage auch für ein jüngeres Publikum interessant. Was die Software angeht, punktet das Moto G mit beinahe unverändertem Google-Android. Damit kann der Hersteller neue Android-Versionen zeitnah auf das Gerät bringen – die Verteilung von Android Lollipop etwa wurde von Motorola fix zugesagt und sollte ohne Verzögerung starten.
Das neue Moto G wird die Konkurrenten im Niedrigpreis-Segment wohl erneut zittern lassen. Neue Ausstattungsmerkmale wie microSD, Dual SIM und die neuen Stereo-Lautsprecher trösten über die Schwächen des neuen Moto G – ein in die Jahre gekommener Systemchip und die etwas klobige Optik – hinweg.
Günstiger Preis
Verbesserte Ausstattung
Veralteter Systemchip
Etwas klobiges Design